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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die XVI. Frag.
und gesunde Glieder haben/ gleichwol lieber mit
bettlen/ als arbeiten/ ihre Nahrung ihnen zuwe-
genbringen wollen. Und denen solle man gantz/
und gar nichts geben. Dann also sagt Sirach/
Cap. 12. v. 4. 5. 6. 7. Gib dem Gottsfürchtigen/
und erbarm dich des Gottlosen nicht/ Thu Guts
dem Elenden/ und gib dem Gottlosen nicht. Be-
halt dein Brod für ihm/ und gib ihm nichts/ daß
er dadurch nicht gestärckt werde/ und dich unter-
trette/ du wirst noch eins soviel Bosheit durch ihn
empfahen/ als du ihm Guts gethan hast. Denn
der Allerhöheste ist den Gottlosen feind/ und wird
die Gottlosen straffen. Es thun dergleichen her-
umlauffende Gesellen gleichsam mit Füssen tret-
ten die allerheiligste Göttliche Ordnung/ die im
1. Buch Mosis/ C. 3. v. 19. stehet: Jm Schweiß
deines Angesichts solt du dein Brod essen. Sirach
sagt abermals Cap. 7. v. 16. Ob dirs saur wird
mit deiner Nahrung/ und Ackerwerck/ das laß
dich nicht verdriessen/ denn GOtt hats so geschaf-
fen. Und S. Paulus/ in der 1. an die Thessaloni-
cher Cap. 4. v. 11. 12. Arbeitet mit euren eignen
Händen/ wie wir euch geboten haben/ auff daß ihr
erbarlich wandelt gegen die/ die draussen sind/ und
ihrer keines bedürffet. Das ist/ wie die glossa
darzusetzet: Nehret euch selber/ und liget nicht
den Leuten auff dem Halse. Und in der 2. Epistel
an die Thessal. C. 3. v. 8. stellet sich S. Paulus
selbsten zum Exempel vor/ daß er nicht umsonst

das

Die XVI. Frag.
und geſunde Glieder haben/ gleichwol lieber mit
bettlen/ als arbeiten/ ihre Nahrung ihnen zuwe-
genbringen wollen. Und denen ſolle man gantz/
und gar nichts geben. Dann alſo ſagt Sirach/
Cap. 12. v. 4. 5. 6. 7. Gib dem Gottsfuͤrchtigen/
und erbarm dich des Gottloſen nicht/ Thu Guts
dem Elenden/ und gib dem Gottloſen nicht. Be-
halt dein Brod fuͤr ihm/ und gib ihm nichts/ daß
er dadurch nicht geſtaͤrckt werde/ und dich unter-
trette/ du wirſt noch eins ſoviel Bosheit durch ihn
empfahen/ als du ihm Guts gethan haſt. Denn
der Allerhoͤheſte iſt den Gottloſen feind/ und wird
die Gottloſen ſtraffen. Es thun dergleichen her-
umlauffende Geſellen gleichſam mit Fuͤſſen tret-
ten die allerheiligſte Goͤttliche Ordnung/ die im
1. Buch Moſis/ C. 3. v. 19. ſtehet: Jm Schweiß
deines Angeſichts ſolt du dein Brod eſſen. Sirach
ſagt abermals Cap. 7. v. 16. Ob dirs ſaur wird
mit deiner Nahrung/ und Ackerwerck/ das laß
dich nicht verdrieſſen/ denn GOtt hats ſo geſchaf-
fen. Und S. Paulus/ in der 1. an die Theſſaloni-
cher Cap. 4. v. 11. 12. Arbeitet mit euren eignen
Haͤnden/ wie wir euch geboten haben/ auff daß ihr
erbarlich wandelt gegen die/ die drauſſen ſind/ und
ihrer keines beduͤrffet. Das iſt/ wie die gloſſa
darzuſetzet: Nehret euch ſelber/ und liget nicht
den Leuten auff dem Halſe. Und in der 2. Epiſtel
an die Theſſal. C. 3. v. 8. ſtellet ſich S. Paulus
ſelbſten zum Exempel vor/ daß er nicht umſonſt

das
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[61/0089] Die XVI. Frag. und geſunde Glieder haben/ gleichwol lieber mit bettlen/ als arbeiten/ ihre Nahrung ihnen zuwe- genbringen wollen. Und denen ſolle man gantz/ und gar nichts geben. Dann alſo ſagt Sirach/ Cap. 12. v. 4. 5. 6. 7. Gib dem Gottsfuͤrchtigen/ und erbarm dich des Gottloſen nicht/ Thu Guts dem Elenden/ und gib dem Gottloſen nicht. Be- halt dein Brod fuͤr ihm/ und gib ihm nichts/ daß er dadurch nicht geſtaͤrckt werde/ und dich unter- trette/ du wirſt noch eins ſoviel Bosheit durch ihn empfahen/ als du ihm Guts gethan haſt. Denn der Allerhoͤheſte iſt den Gottloſen feind/ und wird die Gottloſen ſtraffen. Es thun dergleichen her- umlauffende Geſellen gleichſam mit Fuͤſſen tret- ten die allerheiligſte Goͤttliche Ordnung/ die im 1. Buch Moſis/ C. 3. v. 19. ſtehet: Jm Schweiß deines Angeſichts ſolt du dein Brod eſſen. Sirach ſagt abermals Cap. 7. v. 16. Ob dirs ſaur wird mit deiner Nahrung/ und Ackerwerck/ das laß dich nicht verdrieſſen/ denn GOtt hats ſo geſchaf- fen. Und S. Paulus/ in der 1. an die Theſſaloni- cher Cap. 4. v. 11. 12. Arbeitet mit euren eignen Haͤnden/ wie wir euch geboten haben/ auff daß ihr erbarlich wandelt gegen die/ die drauſſen ſind/ und ihrer keines beduͤrffet. Das iſt/ wie die gloſſa darzuſetzet: Nehret euch ſelber/ und liget nicht den Leuten auff dem Halſe. Und in der 2. Epiſtel an die Theſſal. C. 3. v. 8. ſtellet ſich S. Paulus ſelbſten zum Exempel vor/ daß er nicht umſonſt das

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/89>, abgerufen am 23.11.2024.