Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XIV. Frag. pheten Esaiae, also: Freuet euch mit Jerusalem/und seyd frölich über sie alle/ die ihr sie lieb habt/ Freuet euch mit ihr alle/ die ihr über sie traurig ge- wesen seyd. Warum aber gemeldter Sontag auch der allen
Die XIV. Frag. pheten Eſaiæ, alſo: Freuet euch mit Jeruſalem/und ſeyd froͤlich uͤber ſie alle/ die ihr ſie lieb habt/ Freuet euch mit ihr alle/ die ihr uͤber ſie traurig ge- weſen ſeyd. Warum aber gemeldter Sontag auch der allen
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Die XIV. Frag.
pheten Eſaiæ, alſo: Freuet euch mit Jeruſalem/
und ſeyd froͤlich uͤber ſie alle/ die ihr ſie lieb habt/
Freuet euch mit ihr alle/ die ihr uͤber ſie traurig ge-
weſen ſeyd.
Warum aber gemeldter Sontag auch der
Todt-Sontag genennet wird; davon berichtet
Martinus Mollerus, im 2. Theil ſeiner Poſtill/ p.
3. 4. folgendes: Es ſeyn heut (namlich Anno
1599. da er dieſes/ auff dem beſagten Sontag/ zu
Goͤrlitz/ in Ober Lauſnitz/ geprediget) Sechshun-
dert/ und Vier und Dreiſſig Jahr/ da die Pre-
digt des H. Evangelii/ in Schleſien/ und Polen/
angangen iſt/ und unſere Vorfahren zum Chriſt-
lichen Glauben ſind bekehret worden. Denn/ nach-
dem ſie zuvor in Heydniſcher Blindheit geſtecket/
und den ſtummen Goͤtzen gedienet hatten/ fuͤgets
Gott/ daß Koͤnig Mießlaus in Polen/ Hertzogs
Boleslai in Boͤhmen Tochter begehret. Weil
aber der Polniſche Koͤnig/ unter welchem damals
die Schleſien auch gehoͤrig/ noch ein Heyde/ die
Boͤhmen aber ſchon laͤngſt zu Chriſto bracht wa-
ren/ will ihn die Jungfrau nicht haben; es ſey
denn/ daß er ſich zuvor tauffen laſſe/ und ein Chriſt
werde. Als nun der Koͤnig ſolches bewilliget/ wird
ihm die Jungfrau/ gen Geiſen/ bracht/ da/ zur ſel-
bigen Zeit/ das Hof-Laͤger war. Ehe ſie ihm aber
getrauet ward/ laͤſſet ſich der Koͤnig/ in Gegen-
wart der Braut/ und ihres Vattern/ taͤuffen/
und befihlet/ daß man alle Heydniſche Goͤtzen/ in
allen
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