Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die VIII. Frag. tig antworteten/ damit Sie nicht um die Gunstspringen/ oder gar in Lebens gefahr gerahten möch- ten; der Werck selber/ als des niderknieens vor den Bildern/ bey denen Umgängen sich befin- dens/ und der gleichen/ zu geschweigen; Wie auch/ daß man etwan seinen Namen verläugnet/ und ei- nen andern darfür schreibet; oder sich eines Be- trugs im unterzeichnen/ gebrauchet; nit eingedenck/ was Matthäi C. 10. v. 32. und zun Römern am 10. v. 10. stehet. Es wird uns verboten/ mit de- nen/ so nicht unserer Religion seyn/ in Religions- und Gewissens-Sachen/ Gemeinschafft zu haben/ und Jhnen zu heuchlen/ Esa. 52. v. 11. 2. Co- rinth. 6. v. 14. zun Ephes. 4. und 5. v. 14. und 11. Es ist nicht genug/ daß einer in seinem Hertzen glaube/ sondern er muß solchen Glauben auch be- kennen/ Psal. 116. v. 10. Rom. 10. v. 9. Die Bekenner haben ein ruhiges Gewissen/ Uberfluß an allem Guten/ und machen sich theilhafftig der ewigen Seeligkeit; hergegen Gott der HErr den Heuchlern zeitliche und ewige Straffen drohet/ im 2. B. der König. 7. v. 34. Matth. 10. v. 33. Sie geben auch dem Nächsten ärgernus/ so son- derlich zu verhüten/ Matt. 18. v. 6. 7. Theils wol- len sich behelffen mit dem Exempel des Naemans/ im 2. B. der König c. 5. v. 18. 19. der doch sein Religion nicht verheelet; nicht vor dem Götzen Rimmon nider gefallen ist; sondern seinem Für- sten einen Hofdienst erzeigt/ in dem Er mit der Hand
Die VIII. Frag. tig antworteten/ damit Sie nicht um die Gunſtſpringen/ oder gar in Lebens gefahr gerahten moͤch- ten; der Werck ſelber/ als des niderknieens vor den Bildern/ bey denen Umgaͤngen ſich befin- dens/ und der gleichen/ zu geſchweigen; Wie auch/ daß man etwan ſeinen Namen verlaͤugnet/ und ei- nen andern darfuͤr ſchreibet; oder ſich eines Be- trugs im unterzeichnen/ gebrauchet; nit eingedenck/ was Matthaͤi C. 10. v. 32. und zun Roͤmern am 10. v. 10. ſtehet. Es wird uns verboten/ mit de- nen/ ſo nicht unſerer Religion ſeyn/ in Religions- und Gewiſſens-Sachen/ Gemeinſchafft zu haben/ und Jhnen zu heuchlen/ Eſa. 52. v. 11. 2. Co- rinth. 6. v. 14. zun Epheſ. 4. und 5. v. 14. und 11. Es iſt nicht genug/ daß einer in ſeinem Hertzen glaube/ ſondern er muß ſolchen Glauben auch be- kennen/ Pſal. 116. v. 10. Rom. 10. v. 9. Die Bekenner haben ein ruhiges Gewiſſen/ Uberfluß an allem Guten/ und machen ſich theilhafftig der ewigen Seeligkeit; hergegen Gott der HErꝛ den Heuchlern zeitliche und ewige Straffen drohet/ im 2. B. der Koͤnig. 7. v. 34. Matth. 10. v. 33. Sie geben auch dem Naͤchſten aͤrgernus/ ſo ſon- derlich zu verhuͤten/ Matt. 18. v. 6. 7. Theils wol- len ſich behelffen mit dem Exempel des Naemans/ im 2. B. der Koͤnig c. 5. v. 18. 19. der doch ſein Religion nicht verheelet; nicht vor dem Goͤtzen Rimmon nider gefallen iſt; ſondern ſeinem Fuͤr- ſten einen Hofdienſt erzeigt/ in dem Er mit der Hand
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Die VIII. Frag.
tig antworteten/ damit Sie nicht um die Gunſt
ſpringen/ oder gar in Lebens gefahr gerahten moͤch-
ten; der Werck ſelber/ als des niderknieens vor
den Bildern/ bey denen Umgaͤngen ſich befin-
dens/ und der gleichen/ zu geſchweigen; Wie auch/
daß man etwan ſeinen Namen verlaͤugnet/ und ei-
nen andern darfuͤr ſchreibet; oder ſich eines Be-
trugs im unterzeichnen/ gebrauchet; nit eingedenck/
was Matthaͤi C. 10. v. 32. und zun Roͤmern am
10. v. 10. ſtehet. Es wird uns verboten/ mit de-
nen/ ſo nicht unſerer Religion ſeyn/ in Religions-
und Gewiſſens-Sachen/ Gemeinſchafft zu haben/
und Jhnen zu heuchlen/ Eſa. 52. v. 11. 2. Co-
rinth. 6. v. 14. zun Epheſ. 4. und 5. v. 14. und 11.
Es iſt nicht genug/ daß einer in ſeinem Hertzen
glaube/ ſondern er muß ſolchen Glauben auch be-
kennen/ Pſal. 116. v. 10. Rom. 10. v. 9. Die
Bekenner haben ein ruhiges Gewiſſen/ Uberfluß
an allem Guten/ und machen ſich theilhafftig der
ewigen Seeligkeit; hergegen Gott der HErꝛ den
Heuchlern zeitliche und ewige Straffen drohet/
im 2. B. der Koͤnig. 7. v. 34. Matth. 10. v. 33.
Sie geben auch dem Naͤchſten aͤrgernus/ ſo ſon-
derlich zu verhuͤten/ Matt. 18. v. 6. 7. Theils wol-
len ſich behelffen mit dem Exempel des Naemans/
im 2. B. der Koͤnig c. 5. v. 18. 19. der doch ſein
Religion nicht verheelet; nicht vor dem Goͤtzen
Rimmon nider gefallen iſt; ſondern ſeinem Fuͤr-
ſten einen Hofdienſt erzeigt/ in dem Er mit der
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/59>, abgerufen am 16.02.2025. |