Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die LXXXI. Frag.
grosser/ und in Himmlischen Sachen wolerfahr-
ner/ und gelehrter Mann/ am ersten die Egyptier
die Rechenkunst/ und des Himmelslauffs/ geleh-
ret habe. Wer aber folgends diese fürtreffliche
Wissenschafft fortgepflantzt/ und sie vermehret
habe; davon ist jederzeit Streit gewesen/ indem
etliche solches den Egyptiern/ Andere den Assy-
riern/ Theils den Babyloniern/ Theils den Ae-
thiopiern/ zuschreiben. Etliche wollen/ der Atlas,
König in Mauritania/ seye der Erste Erfinder
gewesen: Daher das Gedicht entstanden/ daß er
den Himmel auff Schultern trage. Sihe von ih-
me den Diodorum Siculum, und B. Augustinum,
de Civitate Dei.
Es mag aber deme seyn/ wie da
wolle/ so ist doch gewiß/ daß diese Wissenschafft die
aller ältiste seye/ weilen sie nit allein vor der Sünd-
flut/ sondern auch um den Anfang der Welt/ ge-
wesen; also daß sie mit andern Künsten/ und
Wissenschafften/ billich/ und mit gutem Recht/
um das Altum streiten kan. Folgender Zeit haben
diese Kunst mehrers erklärt/ und bekant gemacht/
Claudius Ptolomaeus, ein Egyptier/ Theon Alexaen-
drinus, Proclus Diodochus, Ioannes de Sacro Bosco,

ein Engelländer/ Lucas Gauricus, Erasmus Osual-
dus Schreckenfuchsius, Erasmus Reinholdus, Ge-
orgius Purbachius, Johannes Regiomontanus, Ja-
cobus Faber Stapulensis, Franciscus Capuanus, Pe-
trus de Aliaco, Elias Vinetus, Theodorus Gram-
minaeus, Christophorus Clavius, Mich. Maestlinus,

Alex-

Die LXXXI. Frag.
groſſer/ und in Himmliſchen Sachen wolerfahr-
ner/ und gelehrter Mann/ am erſten die Egyptier
die Rechenkunſt/ und des Himmelslauffs/ geleh-
ret habe. Wer aber folgends dieſe fuͤrtreffliche
Wiſſenſchafft fortgepflantzt/ und ſie vermehret
habe; davon iſt jederzeit Streit geweſen/ indem
etliche ſolches den Egyptiern/ Andere den Aſſy-
riern/ Theils den Babyloniern/ Theils den Ae-
thiopiern/ zuſchreiben. Etliche wollen/ der Atlas,
Koͤnig in Mauritania/ ſeye der Erſte Erfinder
geweſen: Daher das Gedicht entſtanden/ daß er
den Himmel auff Schultern trage. Sihe von ih-
me den Diodorum Siculum, und B. Auguſtinum,
de Civitate Dei.
Es mag aber deme ſeyn/ wie da
wolle/ ſo iſt doch gewiß/ daß dieſe Wiſſenſchafft die
aller aͤltiſte ſeye/ weilen ſie nit allein vor der Suͤnd-
flut/ ſondern auch um den Anfang der Welt/ ge-
weſen; alſo daß ſie mit andern Kuͤnſten/ und
Wiſſenſchafften/ billich/ und mit gutem Recht/
um das Altum ſtreiten kan. Folgender Zeit haben
dieſe Kunſt mehrers erklaͤrt/ und bekant gemacht/
Claudius Ptolomæus, ein Egyptier/ Theon Alexæn-
drinus, Proclus Diodochus, Ioannes de Sacro Boſco,

ein Engellaͤnder/ Lucas Gauricus, Eraſmus Oſual-
dus Schreckenfuchſius, Eraſmus Reinholdus, Ge-
orgius Purbachius, Johannes Regiomontanus, Ja-
cobus Faber Stapulenſis, Franciſcus Capuanus, Pe-
trus de Aliaco, Elias Vinetus, Theodorus Gram-
minæus, Chriſtophorus Clavius, Mich. Mæſtlinus,

Alex-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0406" n="378"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LXXXI.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er/ und in Himmli&#x017F;chen Sachen wolerfahr-<lb/>
ner/ und gelehrter Mann/ am er&#x017F;ten die Egyptier<lb/>
die Rechenkun&#x017F;t/ und des Himmelslauffs/ geleh-<lb/>
ret habe. Wer aber folgends die&#x017F;e fu&#x0364;rtreffliche<lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft fortgepflantzt/ und &#x017F;ie vermehret<lb/>
habe; davon i&#x017F;t jederzeit Streit gewe&#x017F;en/ indem<lb/>
etliche &#x017F;olches den Egyptiern/ Andere den A&#x017F;&#x017F;y-<lb/>
riern/ Theils den Babyloniern/ Theils den Ae-<lb/>
thiopiern/ zu&#x017F;chreiben. Etliche wollen/ der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Atlas,</hi></hi><lb/>
Ko&#x0364;nig in Mauritania/ &#x017F;eye der Er&#x017F;te Erfinder<lb/>
gewe&#x017F;en: Daher das Gedicht ent&#x017F;tanden/ daß er<lb/>
den Himmel auff Schultern trage. Sihe von ih-<lb/>
me den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Diodorum Siculum,</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B. Augu&#x017F;tinum,<lb/>
de Civitate Dei.</hi></hi> Es mag aber deme &#x017F;eyn/ wie da<lb/>
wolle/ &#x017F;o i&#x017F;t doch gewiß/ daß die&#x017F;e Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft die<lb/>
aller a&#x0364;lti&#x017F;te &#x017F;eye/ weilen &#x017F;ie nit allein vor der Su&#x0364;nd-<lb/>
flut/ &#x017F;ondern auch um den Anfang der Welt/ ge-<lb/>
we&#x017F;en; al&#x017F;o daß &#x017F;ie mit andern Ku&#x0364;n&#x017F;ten/ und<lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafften/ billich/ und mit gutem Recht/<lb/>
um das Altum &#x017F;treiten kan. Folgender Zeit haben<lb/>
die&#x017F;e Kun&#x017F;t mehrers erkla&#x0364;rt/ und bekant gemacht/<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Claudius Ptolomæus,</hi></hi> ein Egyptier/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Theon Alexæn-<lb/>
drinus, Proclus Diodochus, Ioannes de Sacro Bo&#x017F;co,</hi></hi><lb/>
ein Engella&#x0364;nder/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lucas Gauricus, Era&#x017F;mus O&#x017F;ual-<lb/>
dus Schreckenfuch&#x017F;ius, Era&#x017F;mus Reinholdus, Ge-<lb/>
orgius Purbachius, Johannes Regiomontanus, Ja-<lb/>
cobus Faber Stapulen&#x017F;is, Franci&#x017F;cus Capuanus, Pe-<lb/>
trus de Aliaco, Elias Vinetus, Theodorus Gram-<lb/>
minæus, Chri&#x017F;tophorus Clavius, Mich. Mæ&#x017F;tlinus,</hi></hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Alex-</hi></hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[378/0406] Die LXXXI. Frag. groſſer/ und in Himmliſchen Sachen wolerfahr- ner/ und gelehrter Mann/ am erſten die Egyptier die Rechenkunſt/ und des Himmelslauffs/ geleh- ret habe. Wer aber folgends dieſe fuͤrtreffliche Wiſſenſchafft fortgepflantzt/ und ſie vermehret habe; davon iſt jederzeit Streit geweſen/ indem etliche ſolches den Egyptiern/ Andere den Aſſy- riern/ Theils den Babyloniern/ Theils den Ae- thiopiern/ zuſchreiben. Etliche wollen/ der Atlas, Koͤnig in Mauritania/ ſeye der Erſte Erfinder geweſen: Daher das Gedicht entſtanden/ daß er den Himmel auff Schultern trage. Sihe von ih- me den Diodorum Siculum, und B. Auguſtinum, de Civitate Dei. Es mag aber deme ſeyn/ wie da wolle/ ſo iſt doch gewiß/ daß dieſe Wiſſenſchafft die aller aͤltiſte ſeye/ weilen ſie nit allein vor der Suͤnd- flut/ ſondern auch um den Anfang der Welt/ ge- weſen; alſo daß ſie mit andern Kuͤnſten/ und Wiſſenſchafften/ billich/ und mit gutem Recht/ um das Altum ſtreiten kan. Folgender Zeit haben dieſe Kunſt mehrers erklaͤrt/ und bekant gemacht/ Claudius Ptolomæus, ein Egyptier/ Theon Alexæn- drinus, Proclus Diodochus, Ioannes de Sacro Boſco, ein Engellaͤnder/ Lucas Gauricus, Eraſmus Oſual- dus Schreckenfuchſius, Eraſmus Reinholdus, Ge- orgius Purbachius, Johannes Regiomontanus, Ja- cobus Faber Stapulenſis, Franciſcus Capuanus, Pe- trus de Aliaco, Elias Vinetus, Theodorus Gram- minæus, Chriſtophorus Clavius, Mich. Mæſtlinus, Alex-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/406
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/406>, abgerufen am 21.11.2024.