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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die LXI. Frag.
stel/ und andere Zufäll/ verhütet. Die Brosam
von wolgehöfeltem Rockenbrod/ eine Nacht in ei-
ner starcken Laugen geweicht/ darnach in einem
Mörser wol gestossen/ zeucht den Eyter/ und Fäul-
nus/ aus der Tieffe einer Fistel/ und heilet/ wie ein
Pflaster über gelegt. Jtem/ Sauerteig/ mit
scharpffer Laugen/ auff ein Tuch gestrichen/ zeucht
auch alle Fäulnus aus.

Winterfröstige Schäden heilen die Brosam
von einem Rockenbrod 16. Loth/ Schweinen-
schmaltz 8. Loth/ Bier/ soviel vonnöhten. Laß die
miteinander zu einem Pflaster sieden/ davon
streich auff ein Tuch/ legs warm über den Scha-
den/ erfrisch es Morg. und Abends; oder brenne
nur Rockenkorn zu Pulver/ und streu es in die
Schäden; prob. Oder/ mach gebrant Gersten-
pulver/ mit reingepulverten Galläpffeln/ jedes
gleichviel/ und mit Beerenschmaltz/ zu einer Sal-
ben. Flüssige Schäden curiren dürre Weinrauten
auff Koln gelegt/ und davon den Rauch empfan-
gen. Oder/ siede Schellwurtz mit Wein/ und legs
über. Zu den alten Schäden brauch Wacken-
kraut zum einstreuen/ und Hufkraut zum überle-
gen; prob. So ist diese Salb zu alten Schäden offt
probiret worden: Nimm Schweinenschmaltz 2. Pf.
Wacholderöl aus den Beeren 1. Vierding/ Mer-
curii Sublimati
8. Loth/ Weyrauch/ Mastix/ je-
des 4. Lot/ Hartz/ Wachs/ jedes 2. Loth/ machs zur
Salben. Die faule Schäden wasche mit Vitriol

in
S iij

Die LXI. Frag.
ſtel/ und andere Zufaͤll/ verhuͤtet. Die Broſam
von wolgehoͤfeltem Rockenbrod/ eine Nacht in ei-
ner ſtarcken Laugen geweicht/ darnach in einem
Moͤrſer wol geſtoſſen/ zeucht den Eyter/ und Faͤul-
nus/ aus der Tieffe einer Fiſtel/ und heilet/ wie ein
Pflaſter uͤber gelegt. Jtem/ Sauerteig/ mit
ſcharpffer Laugen/ auff ein Tuch geſtrichen/ zeucht
auch alle Faͤulnus aus.

Winterfroͤſtige Schaͤden heilen die Broſam
von einem Rockenbrod 16. Loth/ Schweinen-
ſchmaltz 8. Loth/ Bier/ ſoviel vonnoͤhten. Laß die
miteinander zu einem Pflaſter ſieden/ davon
ſtreich auff ein Tuch/ legs warm uͤber den Scha-
den/ erfriſch es Morg. und Abends; oder brenne
nur Rockenkorn zu Pulver/ und ſtreu es in die
Schaͤden; prob. Oder/ mach gebrant Gerſten-
pulver/ mit reingepulverten Gallaͤpffeln/ jedes
gleichviel/ und mit Beerenſchmaltz/ zu einer Sal-
ben. Fluͤſſige Schaͤden curiren duͤrre Weinrauten
auff Koln gelegt/ und davon den Rauch empfan-
gen. Oder/ ſiede Schellwurtz mit Wein/ und legs
uͤber. Zu den alten Schaͤden brauch Wacken-
kraut zum einſtreuen/ und Hufkraut zum uͤberle-
gen; prob. So iſt dieſe Salb zu alten Schaͤden offt
probiret worden: Nim̃ Schweinenſchmaltz 2. Pf.
Wacholderoͤl aus den Beeren 1. Vierding/ Mer-
curii Sublimati
8. Loth/ Weyrauch/ Maſtix/ je-
des 4. Lot/ Hartz/ Wachs/ jedes 2. Loth/ machs zur
Salben. Die faule Schaͤden waſche mit Vitriol

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[277/0305] Die LXI. Frag. ſtel/ und andere Zufaͤll/ verhuͤtet. Die Broſam von wolgehoͤfeltem Rockenbrod/ eine Nacht in ei- ner ſtarcken Laugen geweicht/ darnach in einem Moͤrſer wol geſtoſſen/ zeucht den Eyter/ und Faͤul- nus/ aus der Tieffe einer Fiſtel/ und heilet/ wie ein Pflaſter uͤber gelegt. Jtem/ Sauerteig/ mit ſcharpffer Laugen/ auff ein Tuch geſtrichen/ zeucht auch alle Faͤulnus aus. Winterfroͤſtige Schaͤden heilen die Broſam von einem Rockenbrod 16. Loth/ Schweinen- ſchmaltz 8. Loth/ Bier/ ſoviel vonnoͤhten. Laß die miteinander zu einem Pflaſter ſieden/ davon ſtreich auff ein Tuch/ legs warm uͤber den Scha- den/ erfriſch es Morg. und Abends; oder brenne nur Rockenkorn zu Pulver/ und ſtreu es in die Schaͤden; prob. Oder/ mach gebrant Gerſten- pulver/ mit reingepulverten Gallaͤpffeln/ jedes gleichviel/ und mit Beerenſchmaltz/ zu einer Sal- ben. Fluͤſſige Schaͤden curiren duͤrre Weinrauten auff Koln gelegt/ und davon den Rauch empfan- gen. Oder/ ſiede Schellwurtz mit Wein/ und legs uͤber. Zu den alten Schaͤden brauch Wacken- kraut zum einſtreuen/ und Hufkraut zum uͤberle- gen; prob. So iſt dieſe Salb zu alten Schaͤden offt probiret worden: Nim̃ Schweinenſchmaltz 2. Pf. Wacholderoͤl aus den Beeren 1. Vierding/ Mer- curii Sublimati 8. Loth/ Weyrauch/ Maſtix/ je- des 4. Lot/ Hartz/ Wachs/ jedes 2. Loth/ machs zur Salben. Die faule Schaͤden waſche mit Vitriol in S iij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/305>, abgerufen am 16.07.2024.