Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XXXVII. Frag. Andere/ bey Tag/ und Nacht/ obligen/ so hat Käi-ser Albertus, beym AEnea Sylvio, lib. 4. de dict. & fact. Alphonsi, c. 29. gesagt/ daß er aller anderer Ubungen/ ausser des Jagens/ wol entrahten mö- ge. Es ist das Jagen eine Nachstellung der wil- den Thier/ den Menschen zur Nahrung/ Klei- dung/ und andern Nutzbarkeiten dienlich. Wiewol nicht ohne/ daß durch das Jagen die nicht J ij
Die XXXVII. Frag. Andere/ bey Tag/ und Nacht/ obligen/ ſo hat Kaͤi-ſer Albertus, beym Ænea Sylvio, lib. 4. de dict. & fact. Alphonſi, c. 29. geſagt/ daß er aller anderer Ubungen/ auſſer des Jagens/ wol entrahten moͤ- ge. Es iſt das Jagen eine Nachſtellung der wil- den Thier/ den Menſchen zur Nahrung/ Klei- dung/ und andern Nutzbarkeiten dienlich. Wiewol nicht ohne/ daß durch das Jagen die nicht J ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0159" n="131"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXXVII.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/> Andere/ bey Tag/ und Nacht/ obligen/ ſo hat Kaͤi-<lb/> ſer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Albertus,</hi></hi> beym <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ænea Sylvio, lib.</hi> 4. <hi rendition="#i">de dict. &<lb/> fact. Alphonſi, c.</hi></hi> 29. geſagt/ daß er aller anderer<lb/> Ubungen/ auſſer des Jagens/ wol entrahten moͤ-<lb/> ge. Es iſt das Jagen eine Nachſtellung der wil-<lb/> den Thier/ den Menſchen zur Nahrung/ Klei-<lb/> dung/ und andern Nutzbarkeiten dienlich.</p><lb/> <p>Wiewol nicht ohne/ daß durch das Jagen die<lb/> Menſchen bisweilen unfreundlich/ wild/ und<lb/> grauſam werden/ die das Menſchenblut/ fuͤr wil-<lb/> der Thier Blut/ achten; auch groſſe Gefahr da-<lb/> bey iſt; und in den Hiſtorien nicht wenig Exempel<lb/> der jenigen zu finden/ die durch das Jagen in groſ-<lb/> ſen Schaden/ und gar um ihr Leben kommen ſeyn;<lb/> als wie dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Baſilio Macedoni,</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Johanni,</hi></hi> bee-<lb/> den Conſtantinopol. Kaͤiſern; dem Koͤnig <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lam-<lb/> berto</hi></hi> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Italia; Chilperico,</hi></hi> dem Koͤnig in Franck-<lb/> reich; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Guilielmo Ruffo,</hi></hi> Koͤnig in Engelland; dem<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fulconi,</hi></hi> Koͤnig zu Jeruſalem/ und vielen Andern<lb/> mehr/ begegnet iſt: Des groſſen Unkoſtens/ ſo<lb/> auff das Jagen gehet/ und des Schadens/ ſo dar-<lb/> durch den Feldern/ Aeckern/ Weinbergen/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&c.</hi></hi><lb/> geſchihet/ und daß die Bauersleut von ihrer noht-<lb/> wendigen Arbeit abgehalten werden/ und derglei-<lb/> chen/ zu geſchweigen; deswegen auch im Geiſtli-<lb/> chen Recht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c. vident,</hi> 10. <hi rendition="#i">c. qui venætoribus,</hi> 8. <hi rendition="#i">& c.<lb/> Eſau.</hi> 11. <hi rendition="#i">diſt.</hi></hi> 86. das Jagen ein ſchlechtes Lob hat.<lb/> Aber/ wann man hergegen die obernante Nutzbar-<lb/> keiten bedenckt/ ſo kan man dem Jagen ſein Lob<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J ij</fw><fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [131/0159]
Die XXXVII. Frag.
Andere/ bey Tag/ und Nacht/ obligen/ ſo hat Kaͤi-
ſer Albertus, beym Ænea Sylvio, lib. 4. de dict. &
fact. Alphonſi, c. 29. geſagt/ daß er aller anderer
Ubungen/ auſſer des Jagens/ wol entrahten moͤ-
ge. Es iſt das Jagen eine Nachſtellung der wil-
den Thier/ den Menſchen zur Nahrung/ Klei-
dung/ und andern Nutzbarkeiten dienlich.
Wiewol nicht ohne/ daß durch das Jagen die
Menſchen bisweilen unfreundlich/ wild/ und
grauſam werden/ die das Menſchenblut/ fuͤr wil-
der Thier Blut/ achten; auch groſſe Gefahr da-
bey iſt; und in den Hiſtorien nicht wenig Exempel
der jenigen zu finden/ die durch das Jagen in groſ-
ſen Schaden/ und gar um ihr Leben kommen ſeyn;
als wie dem Baſilio Macedoni, und Johanni, bee-
den Conſtantinopol. Kaͤiſern; dem Koͤnig Lam-
berto in Italia; Chilperico, dem Koͤnig in Franck-
reich; Guilielmo Ruffo, Koͤnig in Engelland; dem
Fulconi, Koͤnig zu Jeruſalem/ und vielen Andern
mehr/ begegnet iſt: Des groſſen Unkoſtens/ ſo
auff das Jagen gehet/ und des Schadens/ ſo dar-
durch den Feldern/ Aeckern/ Weinbergen/ &c.
geſchihet/ und daß die Bauersleut von ihrer noht-
wendigen Arbeit abgehalten werden/ und derglei-
chen/ zu geſchweigen; deswegen auch im Geiſtli-
chen Recht c. vident, 10. c. qui venætoribus, 8. & c.
Eſau. 11. diſt. 86. das Jagen ein ſchlechtes Lob hat.
Aber/ wann man hergegen die obernante Nutzbar-
keiten bedenckt/ ſo kan man dem Jagen ſein Lob
nicht
J ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/159 |
Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/159>, abgerufen am 20.07.2024. |