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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LXXIV. Frag.
sitzend verrichten/ und sonderlich den jenigen/ so stä-
tigs bey den Büchern sitzen/ hat es eine andere Ge-
legenheit. Sintemal die natürliche Wärme ist bey
solchen Leuten so starck nicht/ daß sie nächtlicher
weil/ zugleich die Speiß und die ubrige Feuchtig-
keit/ so beydes unter Tags/ und bey Nachts gesam-
let wird/ recht kochen/ und verdäuen könte. Deß-
wegen muß man solcher schwachen Wärme zu hülff
kommen/ und derselben auff die Nacht/ mit Koch-
ung der Speisen etwas verschonen/ auff daß sie desto
besser die überflüssige Feuchte verzehren; und der
Mensch morgens darauff desto hurtiger/ leichter/
und lustiger zu allen Verrichtungen seyn möge. Die
Aertzte zu Salerno, im Königreich Neapolis/ sagen
nicht vergebens also:

Ex magna coena stomacho fit maxima
poena,
Ut sis nocte levis, sit tibi coena brevis.

Das ist:

Das Abendprassen beschwert den Magen/
Fast wenig/ das kanstu leichter tragen.
Oder/ wie es Adamus Olearius. in den An-
merckungen/ zu deß Johann Albrechts von Man-
delslo morgenländischer Reisebeschreibung/ lib. 1.
c. 11. fol. 41. geben:
Viel Abendkost gibt auch viel Magen-Pein und
Straffen/
Deß

Die LXXIV. Frag.
ſitzend verrichten/ und ſonderlich den jenigen/ ſo ſtaͤ-
tigs bey den Buͤchern ſitzen/ hat es eine andere Ge-
legenheit. Sintemal die natuͤrliche Waͤrme iſt bey
ſolchen Leuten ſo ſtarck nicht/ daß ſie naͤchtlicher
weil/ zugleich die Speiß und die ůbrige Feuchtig-
keit/ ſo beydes unter Tags/ und bey Nachts geſam-
let wird/ recht kochen/ und verdaͤuen koͤnte. Deß-
wegen muß man ſolcher ſchwachen Waͤrme zu huͤlff
kommen/ und derſelben auff die Nacht/ mit Koch-
ung der Speiſen etwas verſchonen/ auff daß ſie deſto
beſſer die uͤberfluͤſſige Feuchte verzehren; und der
Menſch morgens darauff deſto hurtiger/ leichter/
und luſtiger zu allen Verrichtungen ſeyn moͤge. Die
Aertzte zu Salerno, im Koͤnigreich Neapolis/ ſagen
nicht vergebens alſo:

Ex magna cœna ſtomacho fit maxima
pœna,
Ut ſis nocte levis, ſit tibi cœna brevis.

Das iſt:

Das Abendpraſſen beſchwert den Magen/
Faſt wenig/ das kanſtu leichter tragen.
Oder/ wie es Adamus Olearius. in den An-
merckungen/ zu deß Johann Albrechts von Man-
delslo morgenlaͤndiſcher Reiſebeſchreibung/ lib. 1.
c. 11. fol. 41. geben:
Viel Abendkoſt gibt auch viel Magen-Pein und
Straffen/
Deß
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[318/0334] Die LXXIV. Frag. ſitzend verrichten/ und ſonderlich den jenigen/ ſo ſtaͤ- tigs bey den Buͤchern ſitzen/ hat es eine andere Ge- legenheit. Sintemal die natuͤrliche Waͤrme iſt bey ſolchen Leuten ſo ſtarck nicht/ daß ſie naͤchtlicher weil/ zugleich die Speiß und die ůbrige Feuchtig- keit/ ſo beydes unter Tags/ und bey Nachts geſam- let wird/ recht kochen/ und verdaͤuen koͤnte. Deß- wegen muß man ſolcher ſchwachen Waͤrme zu huͤlff kommen/ und derſelben auff die Nacht/ mit Koch- ung der Speiſen etwas verſchonen/ auff daß ſie deſto beſſer die uͤberfluͤſſige Feuchte verzehren; und der Menſch morgens darauff deſto hurtiger/ leichter/ und luſtiger zu allen Verrichtungen ſeyn moͤge. Die Aertzte zu Salerno, im Koͤnigreich Neapolis/ ſagen nicht vergebens alſo: Ex magna cœna ſtomacho fit maxima pœna, Ut ſis nocte levis, ſit tibi cœna brevis. Das iſt: Das Abendpraſſen beſchwert den Magen/ Faſt wenig/ das kanſtu leichter tragen. Oder/ wie es Adamus Olearius. in den An- merckungen/ zu deß Johann Albrechts von Man- delslo morgenlaͤndiſcher Reiſebeſchreibung/ lib. 1. c. 11. fol. 41. geben: Viel Abendkoſt gibt auch viel Magen-Pein und Straffen/ Deß

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/334>, abgerufen am 22.11.2024.