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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LIV. Frag.
gezogen und steigen die Dämpffe auß dem Magen
über sich/ darauß dann eine Ohnmacht entstehen kan.
Nach der Aderläß kan zu rechter Zeit geessen werden/
wie oben gemeldt/ und dienen zu wider Erholung
der Geister/ und Kräfften ein guter Wein/ so wol
nehret/ weich gesottne Eyer/ (deren eines/ wie einer
berichtet/ so viel Bluts machen solle/ als ein Pfund
Fleisches) Kramets-Vögel/ Hennen/ junge Hü-
ner/ und dergleichen. An hitzigen Orten/ Jtem im
Sommer/ und in heissen Tagen/ solle man entweder
gar kein Blut/ oder nur dessen ein wenig lassen; die-
weil die übrigen Geister sonsten durch die Schweiß-
löcher außgehen; wie theils wollen; da man doch/
auß der Erfahrung/ daß man in den hitzigen Mor-
genländern/ und auch in Hispania/ nur offt und
viel Geblüts von sich lasset: Welches zwar denen/
so auß kalten Ländern dahin gelangen/ nicht wol be-
kommet. Sonsten pfleget man im Frühling und
Sommer auff dem rechten: im Herbst aber und
Winter auff dem lincken Arm zu lassen. Jtem/ will
man/ daß nach dem Newmonden die junge Leut/ so
blutreich/ nach dem ersten Viertel/ Männer und
Weiber/ so noch nicht alt; nach dem Vollmonden/
Alte: und nach dem letzten Viertel/ die gar alte/
und Melancholische lassen sollen. Es hat aber die
Noht kein Gesatz: wie auch mit den Zeichen; auff
welche ohne das viel nichts halten/ und dessen Ur-
sachen beybringen; wiewol der berühmte Artzney
Doctor/ und Calender-Schreiber/ David Herli-

cius,
M 3

Die LIV. Frag.
gezogen und ſteigen die Daͤmpffe auß dem Magen
uͤber ſich/ darauß dañ eine Ohnmacht entſtehen kan.
Nach der Aderlaͤß kan zu rechter Zeit geeſſen werden/
wie oben gemeldt/ und dienen zu wider Erholung
der Geiſter/ und Kraͤfften ein guter Wein/ ſo wol
nehret/ weich geſottne Eyer/ (deren eines/ wie einer
berichtet/ ſo viel Bluts machen ſolle/ als ein Pfund
Fleiſches) Kramets-Voͤgel/ Hennen/ junge Huͤ-
ner/ und dergleichen. An hitzigen Orten/ Jtem im
Sommer/ und in heiſſen Tagen/ ſolle man entweder
gar kein Blut/ oder nur deſſen ein wenig laſſen; die-
weil die uͤbrigen Geiſter ſonſten durch die Schweiß-
loͤcher außgehen; wie theils wollen; da man doch/
auß der Erfahrung/ daß man in den hitzigen Mor-
genlaͤndern/ und auch in Hiſpania/ nur offt und
viel Gebluͤts von ſich laſſet: Welches zwar denen/
ſo auß kalten Laͤndern dahin gelangen/ nicht wol be-
kommet. Sonſten pfleget man im Fruͤhling und
Sommer auff dem rechten: im Herbſt aber und
Winter auff dem lincken Arm zu laſſen. Jtem/ will
man/ daß nach dem Newmonden die junge Leut/ ſo
blutreich/ nach dem erſten Viertel/ Maͤnner und
Weiber/ ſo noch nicht alt; nach dem Vollmonden/
Alte: und nach dem letzten Viertel/ die gar alte/
und Melancholiſche laſſen ſollen. Es hat aber die
Noht kein Geſatz: wie auch mit den Zeichen; auff
welche ohne das viel nichts halten/ und deſſen Ur-
ſachen beybringen; wiewol der beruͤhmte Artzney
Doctor/ und Calender-Schreiber/ David Herli-

cius,
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[181/0197] Die LIV. Frag. gezogen und ſteigen die Daͤmpffe auß dem Magen uͤber ſich/ darauß dañ eine Ohnmacht entſtehen kan. Nach der Aderlaͤß kan zu rechter Zeit geeſſen werden/ wie oben gemeldt/ und dienen zu wider Erholung der Geiſter/ und Kraͤfften ein guter Wein/ ſo wol nehret/ weich geſottne Eyer/ (deren eines/ wie einer berichtet/ ſo viel Bluts machen ſolle/ als ein Pfund Fleiſches) Kramets-Voͤgel/ Hennen/ junge Huͤ- ner/ und dergleichen. An hitzigen Orten/ Jtem im Sommer/ und in heiſſen Tagen/ ſolle man entweder gar kein Blut/ oder nur deſſen ein wenig laſſen; die- weil die uͤbrigen Geiſter ſonſten durch die Schweiß- loͤcher außgehen; wie theils wollen; da man doch/ auß der Erfahrung/ daß man in den hitzigen Mor- genlaͤndern/ und auch in Hiſpania/ nur offt und viel Gebluͤts von ſich laſſet: Welches zwar denen/ ſo auß kalten Laͤndern dahin gelangen/ nicht wol be- kommet. Sonſten pfleget man im Fruͤhling und Sommer auff dem rechten: im Herbſt aber und Winter auff dem lincken Arm zu laſſen. Jtem/ will man/ daß nach dem Newmonden die junge Leut/ ſo blutreich/ nach dem erſten Viertel/ Maͤnner und Weiber/ ſo noch nicht alt; nach dem Vollmonden/ Alte: und nach dem letzten Viertel/ die gar alte/ und Melancholiſche laſſen ſollen. Es hat aber die Noht kein Geſatz: wie auch mit den Zeichen; auff welche ohne das viel nichts halten/ und deſſen Ur- ſachen beybringen; wiewol der beruͤhmte Artzney Doctor/ und Calender-Schreiber/ David Herli- cius, M 3

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/197>, abgerufen am 24.11.2024.