Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite
Das verlohrne Paradies.
Dich, o Vater, besangen sie erst, dich, der du
Allmächtig,

Unveränderlich bist, Unendlich, ein ewiger König!
Dich, du Schöpfer der Wesen, dich, o du Quelle
des Lichtes,

Unsichtbar, selber im herrlichsten Glanz, in welchem
du thronest

Ohne Zugang. Auch wenn du die Fülle der blenden-
den Stralen

Jn die Schatten verbirgst, und in umhüllenden Wolken
Deine Säume wir dunkel vor übermäßigem Glanz sehn;
Blenden sie dennoch die Himmel. Die hellesten Sera-
phim selber

Nähern sich nicht, und bedecken mit beyden Flügeln a)
ihr Antlitz.
Alsdann
a) Esai. VI, 2. Seraphim stunden über ihm, ein
jeglicher hatte sechs Flügel; mit zween deckten
sie ihr Antlitz
etc.
Das verlohrne Paradies.
Dich, o Vater, beſangen ſie erſt, dich, der du
Allmaͤchtig,

Unveraͤnderlich biſt, Unendlich, ein ewiger Koͤnig!
Dich, du Schoͤpfer der Weſen, dich, o du Quelle
des Lichtes,

Unſichtbar, ſelber im herrlichſten Glanz, in welchem
du throneſt

Ohne Zugang. Auch wenn du die Fuͤlle der blenden-
den Stralen

Jn die Schatten verbirgſt, und in umhuͤllenden Wolken
Deine Saͤume wir dunkel vor uͤbermaͤßigem Glanz ſehn;
Blenden ſie dennoch die Himmel. Die helleſten Sera-
phim ſelber

Naͤhern ſich nicht, und bedecken mit beyden Fluͤgeln a)
ihr Antlitz.
Alsdann
a) Eſai. VI, 2. Seraphim ſtunden uͤber ihm, ein
jeglicher hatte ſechs Fluͤgel; mit zween deckten
ſie ihr Antlitz
ꝛc.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0268" n="268"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/>
        <lg>
          <l>Dich, o Vater, be&#x017F;angen &#x017F;ie er&#x017F;t, dich, der du<lb/><hi rendition="#et">Allma&#x0364;chtig,</hi></l><lb/>
          <l>Unvera&#x0364;nderlich bi&#x017F;t, Unendlich, ein ewiger Ko&#x0364;nig!</l><lb/>
          <l>Dich, du Scho&#x0364;pfer der We&#x017F;en, dich, o du Quelle<lb/><hi rendition="#et">des Lichtes,</hi></l><lb/>
          <l>Un&#x017F;ichtbar, &#x017F;elber im herrlich&#x017F;ten Glanz, in welchem<lb/><hi rendition="#et">du throne&#x017F;t</hi></l><lb/>
          <l>Ohne Zugang. Auch wenn du die Fu&#x0364;lle der blenden-<lb/><hi rendition="#et">den Stralen</hi></l><lb/>
          <l>Jn die Schatten verbirg&#x017F;t, und in umhu&#x0364;llenden Wolken</l><lb/>
          <l>Deine Sa&#x0364;ume wir dunkel vor u&#x0364;berma&#x0364;ßigem Glanz &#x017F;ehn;</l><lb/>
          <l>Blenden &#x017F;ie dennoch die Himmel. Die helle&#x017F;ten Sera-<lb/><hi rendition="#et">phim &#x017F;elber</hi></l><lb/>
          <l>Na&#x0364;hern &#x017F;ich nicht, und bedecken mit beyden Flu&#x0364;geln  <note place="foot" n="a)">E&#x017F;ai. <hi rendition="#aq">VI,</hi> 2. <hi rendition="#fr">Seraphim &#x017F;tunden u&#x0364;ber ihm, ein<lb/>
jeglicher hatte &#x017F;echs Flu&#x0364;gel; mit zween deckten<lb/>
&#x017F;ie ihr Antlitz</hi> &#xA75B;c.</note><lb/><hi rendition="#et">ihr Antlitz.</hi></l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Alsdann</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[268/0268] Das verlohrne Paradies. Dich, o Vater, beſangen ſie erſt, dich, der du Allmaͤchtig, Unveraͤnderlich biſt, Unendlich, ein ewiger Koͤnig! Dich, du Schoͤpfer der Weſen, dich, o du Quelle des Lichtes, Unſichtbar, ſelber im herrlichſten Glanz, in welchem du throneſt Ohne Zugang. Auch wenn du die Fuͤlle der blenden- den Stralen Jn die Schatten verbirgſt, und in umhuͤllenden Wolken Deine Saͤume wir dunkel vor uͤbermaͤßigem Glanz ſehn; Blenden ſie dennoch die Himmel. Die helleſten Sera- phim ſelber Naͤhern ſich nicht, und bedecken mit beyden Fluͤgeln a) ihr Antlitz. Alsdann a) Eſai. VI, 2. Seraphim ſtunden uͤber ihm, ein jeglicher hatte ſechs Fluͤgel; mit zween deckten ſie ihr Antlitz ꝛc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/268
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/268>, abgerufen am 22.11.2024.