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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

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Das verlohrne Paradies.
Zum Gebet, und zur Reu, und ihrem schuldgen Gehor-
sam,

Wenn sie ein reiner Entschluß, und wahrer Vorsatz, be-
gleitet,

Soll nicht langsam mein Ohr, mein Auge verschlossen
nicht bleiben.

Und zum Führer will ich mein nimmerschweigend Ge-
wissen

Jn sie legen; wofern sie es hören, und wohl es gebrau-
chen,

Sollen sie Licht auf Licht erlangen; und wenn sie zum
Ende

Treulich verharren, den Port des Lebens sicher erreichen.
Aber wer meine Langmuth l) verschmäht, und die Tage
der Gnade

Fühllos
l) Es ist zu bedauern, daß unser Dichter die Gottheit so
erniedrigt, da er ihr die so schreckliche Lehre von ei-
nem Gnadentage in den Mund legt, nach dessen
Verlauf es nicht mehr möglich seyn soll, sich zu be-
kehren.

Das verlohrne Paradies.
Zum Gebet, und zur Reu, und ihrem ſchuldgen Gehor-
ſam,

Wenn ſie ein reiner Entſchluß, und wahrer Vorſatz, be-
gleitet,

Soll nicht langſam mein Ohr, mein Auge verſchloſſen
nicht bleiben.

Und zum Fuͤhrer will ich mein nimmerſchweigend Ge-
wiſſen

Jn ſie legen; wofern ſie es hoͤren, und wohl es gebrau-
chen,

Sollen ſie Licht auf Licht erlangen; und wenn ſie zum
Ende

Treulich verharren, den Port des Lebens ſicher erreichen.
Aber wer meine Langmuth l) verſchmaͤht, und die Tage
der Gnade

Fuͤhllos
l) Es iſt zu bedauern, daß unſer Dichter die Gottheit ſo
erniedrigt, da er ihr die ſo ſchreckliche Lehre von ei-
nem Gnadentage in den Mund legt, nach deſſen
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[248/0248] Das verlohrne Paradies. Zum Gebet, und zur Reu, und ihrem ſchuldgen Gehor- ſam, Wenn ſie ein reiner Entſchluß, und wahrer Vorſatz, be- gleitet, Soll nicht langſam mein Ohr, mein Auge verſchloſſen nicht bleiben. Und zum Fuͤhrer will ich mein nimmerſchweigend Ge- wiſſen Jn ſie legen; wofern ſie es hoͤren, und wohl es gebrau- chen, Sollen ſie Licht auf Licht erlangen; und wenn ſie zum Ende Treulich verharren, den Port des Lebens ſicher erreichen. Aber wer meine Langmuth l) verſchmaͤht, und die Tage der Gnade Fuͤhllos l) Es iſt zu bedauern, daß unſer Dichter die Gottheit ſo erniedrigt, da er ihr die ſo ſchreckliche Lehre von ei- nem Gnadentage in den Mund legt, nach deſſen Verlauf es nicht mehr moͤglich ſeyn ſoll, ſich zu be- kehren.

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/248>, abgerufen am 24.11.2024.