Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Das verlohrne Paradies. Heiliger Hymnen und Lieder; die sollen dir, Sündever-geber, Ewig ertönen zum Ruhm. Wie? sollte der Mensch denn zuletzt noch Er, dein letztes Geschöpf, dir noch vor kurzem so theuer, Deiner Söhne jüngster, so fallen, durch Listen betrogen, Obgleich sein thörichter Stolz zu diesem Verbrechen ge- holfen? Das sey fern von dir k) ! Fern sey von dir es, o Vater! Der du, von allen erschaffenen Dingen als Richter, al- lein nur Mit Gerechtigkeit richtest. Sollt' unser wüthender Gegner, Was k) Nach 1 Buch Mos. XVIII, 25. Das sey ferne von
dir, daß du das thust, und tödtest den Gerech- ten mit dem Gottlosen, daß der Gerechte sey wie der Gottlose; das sey ferne von dir, der du aller Welt Richter bist, du wirst so nicht richten. Newton. Das verlohrne Paradies. Heiliger Hymnen und Lieder; die ſollen dir, Suͤndever-geber, Ewig ertoͤnen zum Ruhm. Wie? ſollte der Menſch denn zuletzt noch Er, dein letztes Geſchoͤpf, dir noch vor kurzem ſo theuer, Deiner Soͤhne juͤngſter, ſo fallen, durch Liſten betrogen, Obgleich ſein thoͤrichter Stolz zu dieſem Verbrechen ge- holfen? Das ſey fern von dir k) ! Fern ſey von dir es, o Vater! Der du, von allen erſchaffenen Dingen als Richter, al- lein nur Mit Gerechtigkeit richteſt. Sollt’ unſer wuͤthender Gegner, Was k) Nach 1 Buch Moſ. XVIII, 25. Das ſey ferne von
dir, daß du das thuſt, und toͤdteſt den Gerech- ten mit dem Gottloſen, daß der Gerechte ſey wie der Gottloſe; das ſey ferne von dir, der du aller Welt Richter biſt, du wirſt ſo nicht richten. Newton. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0244" n="244"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/> <l>Heiliger Hymnen und Lieder; die ſollen dir, Suͤndever-<lb/><hi rendition="#et">geber,</hi></l><lb/> <l>Ewig ertoͤnen zum Ruhm. Wie? ſollte der Menſch<lb/><hi rendition="#et">denn zuletzt noch</hi></l><lb/> <l>Er, dein letztes Geſchoͤpf, dir noch vor kurzem ſo theuer,</l><lb/> <l>Deiner Soͤhne juͤngſter, ſo fallen, durch Liſten betrogen,</l><lb/> <l>Obgleich ſein thoͤrichter Stolz zu dieſem Verbrechen ge-<lb/><hi rendition="#et">holfen?</hi></l><lb/> <l>Das ſey fern von dir <note place="foot" n="k)">Nach 1 Buch Moſ. <hi rendition="#aq">XVIII,</hi> 25. <hi rendition="#fr">Das ſey ferne von<lb/> dir, daß du das thuſt, und toͤdteſt den Gerech-<lb/> ten mit dem Gottloſen, daß der Gerechte ſey<lb/> wie der Gottloſe; das ſey ferne von dir, der<lb/> du aller Welt Richter biſt, du wirſt ſo nicht<lb/> richten.</hi> Newton.</note> ! Fern ſey von dir es, o Vater!</l><lb/> <l>Der du, von allen erſchaffenen Dingen als Richter, al-<lb/><hi rendition="#et">lein nur</hi></l><lb/> <l>Mit Gerechtigkeit richteſt. Sollt’ unſer wuͤthender<lb/><hi rendition="#et">Gegner,</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [244/0244]
Das verlohrne Paradies.
Heiliger Hymnen und Lieder; die ſollen dir, Suͤndever-
geber,
Ewig ertoͤnen zum Ruhm. Wie? ſollte der Menſch
denn zuletzt noch
Er, dein letztes Geſchoͤpf, dir noch vor kurzem ſo theuer,
Deiner Soͤhne juͤngſter, ſo fallen, durch Liſten betrogen,
Obgleich ſein thoͤrichter Stolz zu dieſem Verbrechen ge-
holfen?
Das ſey fern von dir k) ! Fern ſey von dir es, o Vater!
Der du, von allen erſchaffenen Dingen als Richter, al-
lein nur
Mit Gerechtigkeit richteſt. Sollt’ unſer wuͤthender
Gegner,
Was
k) Nach 1 Buch Moſ. XVIII, 25. Das ſey ferne von
dir, daß du das thuſt, und toͤdteſt den Gerech-
ten mit dem Gottloſen, daß der Gerechte ſey
wie der Gottloſe; das ſey ferne von dir, der
du aller Welt Richter biſt, du wirſt ſo nicht
richten. Newton.
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