Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Das verlohrne Paradies. Seines vorigen Wesens; vergißt der Freude, der Leiden,Und der Lust, und der Pein. Ein rauher befrorener Landstrich Liegt am andern Gestade des Flusses; wild, finster, ge- troffen Vom beständigen Sturm, von Wirbelwinden, und Ha- gel, Welcher am Lande nicht schmilzt, vielmehr sich in Hau- fen versammelt, Gleich den gethürmten Ruinen von alten verfallnen Gebäuden. Alles umher ist tief im Schnee und Eise vergraben, Alles ist unergründlicher Schlund, dem serbonischen Schlund gleich, z) Welcher von Damiata bis zu dem alten Gebirge Casius Seiten z) Ein See zwischen dem alten Gebirge Casius, und
Damiata, einer ägyptischen Stadt an der östlichsten Mündung des Nils. Dieser See war von alle[n] Das verlohrne Paradies. Seines vorigen Weſens; vergißt der Freude, der Leiden,Und der Luſt, und der Pein. Ein rauher befrorener Landſtrich Liegt am andern Geſtade des Fluſſes; wild, finſter, ge- troffen Vom beſtaͤndigen Sturm, von Wirbelwinden, und Ha- gel, Welcher am Lande nicht ſchmilzt, vielmehr ſich in Hau- fen verſammelt, Gleich den gethuͤrmten Ruinen von alten verfallnen Gebaͤuden. Alles umher iſt tief im Schnee und Eiſe vergraben, Alles iſt unergruͤndlicher Schlund, dem ſerboniſchen Schlund gleich, z) Welcher von Damiata bis zu dem alten Gebirge Caſius Seiten z) Ein See zwiſchen dem alten Gebirge Caſius, und
Damiata, einer aͤgyptiſchen Stadt an der oͤſtlichſten Muͤndung des Nils. Dieſer See war von alle[n] <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0172" n="172"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/> <l>Seines vorigen Weſens; vergißt der Freude, der Leiden,</l><lb/> <l>Und der Luſt, und der Pein. Ein rauher befrorener<lb/><hi rendition="#et">Landſtrich</hi></l><lb/> <l>Liegt am andern Geſtade des Fluſſes; wild, finſter, ge-<lb/><hi rendition="#et">troffen</hi></l><lb/> <l>Vom beſtaͤndigen Sturm, von Wirbelwinden, und Ha-<lb/><hi rendition="#et">gel,</hi></l><lb/> <l>Welcher am Lande nicht ſchmilzt, vielmehr ſich in Hau-<lb/><hi rendition="#et">fen verſammelt,</hi></l><lb/> <l>Gleich den gethuͤrmten Ruinen von alten verfallnen<lb/><hi rendition="#et">Gebaͤuden.</hi></l><lb/> <l>Alles umher iſt tief im Schnee und Eiſe vergraben,</l><lb/> <l>Alles iſt unergruͤndlicher Schlund, dem ſerboniſchen<lb/><hi rendition="#et">Schlund gleich, <note xml:id="f48" next="#f49" place="foot" n="z)">Ein See zwiſchen dem alten Gebirge Caſius, und<lb/> Damiata, einer aͤgyptiſchen Stadt an der oͤſtlichſten<lb/> Muͤndung des Nils. Dieſer See war von alle<supplied>n</supplied></note> </hi></l><lb/> <l>Welcher von Damiata bis zu dem alten Gebirge</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Caſius</fw><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Seiten</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [172/0172]
Das verlohrne Paradies.
Seines vorigen Weſens; vergißt der Freude, der Leiden,
Und der Luſt, und der Pein. Ein rauher befrorener
Landſtrich
Liegt am andern Geſtade des Fluſſes; wild, finſter, ge-
troffen
Vom beſtaͤndigen Sturm, von Wirbelwinden, und Ha-
gel,
Welcher am Lande nicht ſchmilzt, vielmehr ſich in Hau-
fen verſammelt,
Gleich den gethuͤrmten Ruinen von alten verfallnen
Gebaͤuden.
Alles umher iſt tief im Schnee und Eiſe vergraben,
Alles iſt unergruͤndlicher Schlund, dem ſerboniſchen
Schlund gleich, z)
Welcher von Damiata bis zu dem alten Gebirge
Caſius
Seiten
z) Ein See zwiſchen dem alten Gebirge Caſius, und
Damiata, einer aͤgyptiſchen Stadt an der oͤſtlichſten
Muͤndung des Nils. Dieſer See war von allen
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