Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Zweyter Gesang.
Fahnen, und starrenden Spiessen. Dann gieng der Be-
fehl aus, es sollte,

Bey der Trompeten weittönendem Klang, der bekräftig-
te Reichsschluß

Allen verkündiget werden. Vier schnelle Cherubim setzten
Jhr hellschallendes Erz an den Mund, nach allen vier
Winden

Ruften der Herolde Stimmen ihn aus. Die hallenden
Tiefen

Hörten sie weit und breit, und alle Heere der Hölle
Wiederhollen es laut mit einem betäubenden Jauchzen.

Und nun trennten die Schaaren sich aus einan-
der, und giengen

Jetzt mit leichterem Muth, von trügender Hofnung
gestärket,

Jn die Ebenen fort, und jeder, so wie ihn die Neigung,
Oder die traurige Wahl, in die Jrre leitete, nahm sich
Seinen
L 2

Zweyter Geſang.
Fahnen, und ſtarrenden Spieſſen. Dann gieng der Be-
fehl aus, es ſollte,

Bey der Trompeten weittoͤnendem Klang, der bekraͤftig-
te Reichsſchluß

Allen verkuͤndiget werden. Vier ſchnelle Cherubim ſetzten
Jhr hellſchallendes Erz an den Mund, nach allen vier
Winden

Ruften der Herolde Stimmen ihn aus. Die hallenden
Tiefen

Hoͤrten ſie weit und breit, und alle Heere der Hoͤlle
Wiederhollen es laut mit einem betaͤubenden Jauchzen.

Und nun trennten die Schaaren ſich aus einan-
der, und giengen

Jetzt mit leichterem Muth, von truͤgender Hofnung
geſtaͤrket,

Jn die Ebenen fort, und jeder, ſo wie ihn die Neigung,
Oder die traurige Wahl, in die Jrre leitete, nahm ſich
Seinen
L 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0163" n="163"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweyter Ge&#x017F;ang.</hi> </fw><lb/>
          <l>Fahnen, und &#x017F;tarrenden Spie&#x017F;&#x017F;en. Dann gieng der Be-<lb/><hi rendition="#et">fehl aus, es &#x017F;ollte,</hi></l><lb/>
          <l>Bey der Trompeten weitto&#x0364;nendem Klang, der bekra&#x0364;ftig-<lb/><hi rendition="#et">te Reichs&#x017F;chluß</hi></l><lb/>
          <l>Allen verku&#x0364;ndiget werden. Vier &#x017F;chnelle Cherubim &#x017F;etzten</l><lb/>
          <l>Jhr hell&#x017F;challendes Erz an den Mund, nach allen vier<lb/><hi rendition="#et">Winden</hi></l><lb/>
          <l>Ruften der Herolde Stimmen ihn aus. Die hallenden<lb/><hi rendition="#et">Tiefen</hi></l><lb/>
          <l>Ho&#x0364;rten &#x017F;ie weit und breit, und alle Heere der Ho&#x0364;lle</l><lb/>
          <l>Wiederhollen es laut mit einem beta&#x0364;ubenden Jauchzen.</l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l>Und nun trennten die Schaaren &#x017F;ich aus einan-<lb/><hi rendition="#et">der, und giengen</hi></l><lb/>
          <l>Jetzt mit leichterem Muth, von tru&#x0364;gender Hofnung<lb/><hi rendition="#et">ge&#x017F;ta&#x0364;rket,</hi></l><lb/>
          <l>Jn die Ebenen fort, und jeder, &#x017F;o wie ihn die Neigung,</l><lb/>
          <l>Oder die traurige Wahl, in die Jrre leitete, nahm &#x017F;ich</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">L 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Seinen</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0163] Zweyter Geſang. Fahnen, und ſtarrenden Spieſſen. Dann gieng der Be- fehl aus, es ſollte, Bey der Trompeten weittoͤnendem Klang, der bekraͤftig- te Reichsſchluß Allen verkuͤndiget werden. Vier ſchnelle Cherubim ſetzten Jhr hellſchallendes Erz an den Mund, nach allen vier Winden Ruften der Herolde Stimmen ihn aus. Die hallenden Tiefen Hoͤrten ſie weit und breit, und alle Heere der Hoͤlle Wiederhollen es laut mit einem betaͤubenden Jauchzen. Und nun trennten die Schaaren ſich aus einan- der, und giengen Jetzt mit leichterem Muth, von truͤgender Hofnung geſtaͤrket, Jn die Ebenen fort, und jeder, ſo wie ihn die Neigung, Oder die traurige Wahl, in die Jrre leitete, nahm ſich Seinen L 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/163
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/163>, abgerufen am 07.05.2024.