Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Zweyter Gesang. Stehn im festesten Bund; und unter vernünftgen Ge-schöpfen Leben die Menschen allein in Zwist, so sehr sie die Hof- nung Himmlischer Gnade beglückt! Jhr Gott verkündiget Frieden, Aber Am meisten gleichts dem schönen Sonnenschein Noch ein ähnliches Gleichniß findet man im Boethius Cons. Philosoph. L. I. und in der Hölle des Dante. C. 24. N. VI. Th. L
Zweyter Geſang. Stehn im feſteſten Bund; und unter vernuͤnftgen Ge-ſchoͤpfen Leben die Menſchen allein in Zwiſt, ſo ſehr ſie die Hof- nung Himmliſcher Gnade begluͤckt! Jhr Gott verkuͤndiget Frieden, Aber Am meiſten gleichts dem ſchoͤnen Sonnenſchein Noch ein aͤhnliches Gleichniß findet man im Boethius Conſ. Philoſoph. L. I. und in der Hoͤlle des Dante. C. 24. N. VI. Th. L
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0161" n="161"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweyter Geſang.</hi> </fw><lb/> <l>Stehn im feſteſten Bund; und unter vernuͤnftgen Ge-<lb/><hi rendition="#et">ſchoͤpfen</hi></l><lb/> <l>Leben die Menſchen allein in Zwiſt, ſo ſehr ſie die Hof-<lb/><hi rendition="#et">nung</hi></l><lb/> <l>Himmliſcher Gnade begluͤckt! Jhr Gott verkuͤndiget<lb/><hi rendition="#et">Frieden,</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Aber</fw><lb/> <note xml:id="f45" prev="#f44" place="foot" n="s)"><cit><quote>Am meiſten gleichts dem ſchoͤnen Sonnenſchein<lb/> Jm Sommer, wenn er nach entflohnem Sturm,<lb/> Mit ſeinem guͤtgen Stral, die Flur erhellt.<lb/> Jedweder Vogel, den das Laub verſteckt,<lb/> Jedwedes Thier, das nach der Hoͤhle floh,<lb/> Koͤmmt froͤhlich nach dem dunkeln Sturm<lb/><hi rendition="#et">heraus,</hi><lb/> Und hebt zum Licht ſein hangend Haupt empor.<lb/> So wird auch mein vom Sturm getrofnes Herz<lb/> Durch dieſen Sonnenſchein aufs neu erhellt,<lb/> Wenn dunkle Blicke wieder heiter ſind.</quote></cit><lb/> Noch ein aͤhnliches Gleichniß findet man im<lb/> Boethius <hi rendition="#aq">Conſ. Philoſoph. L. I.</hi> und in der Hoͤlle<lb/> des Dante. <hi rendition="#aq">C.</hi> 24. <hi rendition="#fr">N.</hi></note><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">VI.</hi> Th. L</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [161/0161]
Zweyter Geſang.
Stehn im feſteſten Bund; und unter vernuͤnftgen Ge-
ſchoͤpfen
Leben die Menſchen allein in Zwiſt, ſo ſehr ſie die Hof-
nung
Himmliſcher Gnade begluͤckt! Jhr Gott verkuͤndiget
Frieden,
Aber
s)
s) Am meiſten gleichts dem ſchoͤnen Sonnenſchein
Jm Sommer, wenn er nach entflohnem Sturm,
Mit ſeinem guͤtgen Stral, die Flur erhellt.
Jedweder Vogel, den das Laub verſteckt,
Jedwedes Thier, das nach der Hoͤhle floh,
Koͤmmt froͤhlich nach dem dunkeln Sturm
heraus,
Und hebt zum Licht ſein hangend Haupt empor.
So wird auch mein vom Sturm getrofnes Herz
Durch dieſen Sonnenſchein aufs neu erhellt,
Wenn dunkle Blicke wieder heiter ſind.
Noch ein aͤhnliches Gleichniß findet man im
Boethius Conſ. Philoſoph. L. I. und in der Hoͤlle
des Dante. C. 24. N.
VI. Th. L
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/161 |
Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/161>, abgerufen am 17.07.2024. |