Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Zweyter Gesang. Jhn zu entthronen, mögen wir dann umsonst uns nichtschmeicheln, Wenn das ewge Geschick dem unbeständigen Zufall Weicht, und das Chaos allein den Streit uns zum Vor- theil entscheidet, Eitel ist es, das erste zu hoffen, und eben so eitel Jst das letzte. Denn was für ein Platz ist für uns in den Himmels Grenzen, wofern wir nicht ihn, den obersten Herrscher des Himmels, Ueberwinden? Gesetzt, in seinem Zorne besänftigt, Böt' er uns allen Vergebung an, wofern wir von neuem Jhm Gehorsam versprächen; mit welchem Angesicht könten Wir von ihm erniedriget stehn, und die scharfen Gesetze Von ihm empfangen; -- vor seinem Thron mit har- monischen Hymnen Jhm
Zweyter Geſang. Jhn zu entthronen, moͤgen wir dann umſonſt uns nichtſchmeicheln, Wenn das ewge Geſchick dem unbeſtaͤndigen Zufall Weicht, und das Chaos allein den Streit uns zum Vor- theil entſcheidet, Eitel iſt es, das erſte zu hoffen, und eben ſo eitel Jſt das letzte. Denn was fuͤr ein Platz iſt fuͤr uns in den Himmels Grenzen, wofern wir nicht ihn, den oberſten Herrſcher des Himmels, Ueberwinden? Geſetzt, in ſeinem Zorne beſaͤnftigt, Boͤt’ er uns allen Vergebung an, wofern wir von neuem Jhm Gehorſam verſpraͤchen; mit welchem Angeſicht koͤnten Wir von ihm erniedriget ſtehn, und die ſcharfen Geſetze Von ihm empfangen; — vor ſeinem Thron mit har- moniſchen Hymnen Jhm
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Zweyter Geſang.
Jhn zu entthronen, moͤgen wir dann umſonſt uns nicht
ſchmeicheln,
Wenn das ewge Geſchick dem unbeſtaͤndigen Zufall
Weicht, und das Chaos allein den Streit uns zum Vor-
theil entſcheidet,
Eitel iſt es, das erſte zu hoffen, und eben ſo eitel
Jſt das letzte. Denn was fuͤr ein Platz iſt fuͤr uns in
den Himmels
Grenzen, wofern wir nicht ihn, den oberſten Herrſcher
des Himmels,
Ueberwinden? Geſetzt, in ſeinem Zorne beſaͤnftigt,
Boͤt’ er uns allen Vergebung an, wofern wir von neuem
Jhm Gehorſam verſpraͤchen; mit welchem Angeſicht
koͤnten
Wir von ihm erniedriget ſtehn, und die ſcharfen Geſetze
Von ihm empfangen; — vor ſeinem Thron mit har-
moniſchen Hymnen
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