Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Das verlohrne Paradies. Der du ein rein und heiliges Herz den prächtig-sten Tempeln Vorziehst; unterrichte du mich, du weißt esh), und warest Gegenwärtig im Anfang der Zeit, als über den Ab- grund Du, gleich einer brütenden Taubei) die mächtigen Flügel, Aus- und alle vollkommene Gabe von oben herab kömmt, von dem Vater des Lichts. Er scheint sich aber für einen wirklich begeisterte Mann gehal- ten zu haben, wie seine hinterlassene Wittwe oft- mals erzählt. N. h) Theokrit. Jdyll. XXII, 116. Eipe thea, su gar oida etc. Sage Göttin, du weißt es etc. N. i) Eine Anspielung auf 1 B. Mos. I, 2. Der Geist
Gottes schwebete auf dem Wasser. Das Wort schweben in der Uebersetzung heißt eigentlich nach der Grundsprache brüten, wie ein Vogel über seinen Eyern. Er nimmt lieber die Taube, als einen an- dern Vogel, weil die Herabkunft des heiligen Geistes mit einer Taube verglichen wird: Luc. III, 22. Da Milton Das verlohrne Paradies. Der du ein rein und heiliges Herz den praͤchtig-ſten Tempeln Vorziehſt; unterrichte du mich, du weißt esh), und wareſt Gegenwaͤrtig im Anfang der Zeit, als uͤber den Ab- grund Du, gleich einer bruͤtenden Taubei) die maͤchtigen Fluͤgel, Aus- und alle vollkommene Gabe von oben herab koͤmmt, von dem Vater des Lichts. Er ſcheint ſich aber fuͤr einen wirklich begeiſterte Mann gehal- ten zu haben, wie ſeine hinterlaſſene Wittwe oft- mals erzaͤhlt. N. h) Theokrit. Jdyll. XXII, 116. Ειπε ϑεα, ςυ γαϱ οιδα etc. Sage Goͤttin, du weißt es ꝛc. N. i) Eine Anſpielung auf 1 B. Moſ. I, 2. Der Geiſt
Gottes ſchwebete auf dem Waſſer. Das Wort ſchweben in der Ueberſetzung heißt eigentlich nach der Grundſprache bruͤten, wie ein Vogel uͤber ſeinen Eyern. Er nimmt lieber die Taube, als einen an- dern Vogel, weil die Herabkunft des heiligen Geiſtes mit einer Taube verglichen wird: Luc. III, 22. Da Milton <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0012" n="12"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/> <l>Der du ein rein und heiliges Herz den praͤchtig-<lb/><hi rendition="#et">ſten Tempeln</hi></l><lb/> <l>Vorziehſt; unterrichte du mich, du weißt es<note place="foot" n="h)">Theokrit. Jdyll. <hi rendition="#aq">XXII,</hi> 116.<lb/> Ειπε ϑεα, ςυ γαϱ οιδα <hi rendition="#aq">etc.</hi><lb/> Sage Goͤttin, du weißt es ꝛc. <hi rendition="#fr">N.</hi></note>,<lb/><hi rendition="#et">und wareſt</hi></l><lb/> <l>Gegenwaͤrtig im Anfang der Zeit, als uͤber den Ab-<lb/><hi rendition="#et">grund</hi></l><lb/> <l>Du, gleich einer bruͤtenden Taube<note xml:id="f03" next="#f04" place="foot" n="i)">Eine Anſpielung auf 1 B. Moſ. <hi rendition="#aq">I,</hi> 2. <hi rendition="#fr">Der Geiſt<lb/> Gottes ſchwebete auf dem Waſſer.</hi> Das Wort<lb/><hi rendition="#fr">ſchweben</hi> in der Ueberſetzung heißt eigentlich nach<lb/> der Grundſprache <hi rendition="#fr">bruͤten,</hi> wie ein Vogel uͤber ſeinen<lb/> Eyern. Er nimmt lieber die Taube, als einen an-<lb/> dern Vogel, weil die Herabkunft des heiligen Geiſtes<lb/> mit einer Taube verglichen wird: Luc. <hi rendition="#aq">III,</hi> 22. Da<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Milton</fw></note> die maͤchtigen<lb/><hi rendition="#et">Fluͤgel,</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Aus-</fw><lb/> <note xml:id="f02" prev="#f01" place="foot" n="g)"><hi rendition="#fr">und alle vollkommene Gabe von oben herab<lb/> koͤmmt, von dem Vater des Lichts.</hi> Er ſcheint<lb/> ſich aber fuͤr einen wirklich begeiſterte Mann gehal-<lb/> ten zu haben, wie ſeine hinterlaſſene Wittwe oft-<lb/> mals erzaͤhlt. <hi rendition="#fr">N.</hi></note><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [12/0012]
Das verlohrne Paradies.
Der du ein rein und heiliges Herz den praͤchtig-
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Vorziehſt; unterrichte du mich, du weißt es h),
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Gegenwaͤrtig im Anfang der Zeit, als uͤber den Ab-
grund
Du, gleich einer bruͤtenden Taube i) die maͤchtigen
Fluͤgel,
Aus-
g)
h) Theokrit. Jdyll. XXII, 116.
Ειπε ϑεα, ςυ γαϱ οιδα etc.
Sage Goͤttin, du weißt es ꝛc. N.
i) Eine Anſpielung auf 1 B. Moſ. I, 2. Der Geiſt
Gottes ſchwebete auf dem Waſſer. Das Wort
ſchweben in der Ueberſetzung heißt eigentlich nach
der Grundſprache bruͤten, wie ein Vogel uͤber ſeinen
Eyern. Er nimmt lieber die Taube, als einen an-
dern Vogel, weil die Herabkunft des heiligen Geiſtes
mit einer Taube verglichen wird: Luc. III, 22. Da
Milton
g) und alle vollkommene Gabe von oben herab
koͤmmt, von dem Vater des Lichts. Er ſcheint
ſich aber fuͤr einen wirklich begeiſterte Mann gehal-
ten zu haben, wie ſeine hinterlaſſene Wittwe oft-
mals erzaͤhlt. N.
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Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/12>, abgerufen am 17.07.2024. |