Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Der Mittag.
Welche das schwellende Herz noch mehr zur Tugend
erheben.

Und ihr Helden, ihr Grossen des Staats, so eifrig
auf Nach ruhm.

Wer kan euch Unsterblichkeit geben? Der Tänzer, der
Sänger,

Oder der Dichter, der sie schon oft den Helden verlie-
hen.

Würden, ohne Mäonides Lied, Achill und Ulysses
Nicht in Vergessenheit trauren? Und wäre der Name
Mäcenas

Ein beständiges Lob für alle Minister geworden,
Wenn nicht Virgil und Horatz den grossen Namen ver-
ewigt?

Nie schwang sich ein würdger Regent vom Staube der
Fürsten,

Der nicht die Künste geliebt, und dich, o Dichtkunst,
belohnet.

Heilige Namen den Musen, August, und Ludwig, und
Friedrich!

Friedrich, der du dein nordisches Reich zum Wunder
Europens

Umschafst; jedes Verdienst, das deinem Auge sich nä-
hert,

Aufnimmst, ermunterst, bereicherst; der du den Mil-
ton der Deutschen

Zu

Der Mittag.
Welche das ſchwellende Herz noch mehr zur Tugend
erheben.

Und ihr Helden, ihr Groſſen des Staats, ſo eifrig
auf Nach ruhm.

Wer kan euch Unſterblichkeit geben? Der Taͤnzer, der
Saͤnger,

Oder der Dichter, der ſie ſchon oft den Helden verlie-
hen.

Wuͤrden, ohne Maͤonides Lied, Achill und Ulyſſes
Nicht in Vergeſſenheit trauren? Und waͤre der Name
Maͤcenas

Ein beſtaͤndiges Lob fuͤr alle Miniſter geworden,
Wenn nicht Virgil und Horatz den groſſen Namen ver-
ewigt?

Nie ſchwang ſich ein wuͤrdger Regent vom Staube der
Fuͤrſten,

Der nicht die Kuͤnſte geliebt, und dich, o Dichtkunſt,
belohnet.

Heilige Namen den Muſen, Auguſt, und Ludwig, und
Friedrich!

Friedrich, der du dein nordiſches Reich zum Wunder
Europens

Umſchafſt; jedes Verdienſt, das deinem Auge ſich naͤ-
hert,

Aufnimmſt, ermunterſt, bereicherſt; der du den Mil-
ton der Deutſchen

Zu
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0098" n="90"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Mittag.</hi> </fw><lb/>
          <l>Welche das &#x017F;chwellende Herz noch mehr zur Tugend<lb/><hi rendition="#et">erheben.</hi></l><lb/>
          <l>Und ihr Helden, ihr Gro&#x017F;&#x017F;en des Staats, &#x017F;o eifrig<lb/><hi rendition="#et">auf Nach ruhm.</hi></l><lb/>
          <l>Wer kan euch Un&#x017F;terblichkeit geben? Der Ta&#x0364;nzer, der<lb/><hi rendition="#et">Sa&#x0364;nger,</hi></l><lb/>
          <l>Oder der Dichter, der &#x017F;ie &#x017F;chon oft den Helden verlie-<lb/><hi rendition="#et">hen.</hi></l><lb/>
          <l>Wu&#x0364;rden, ohne Ma&#x0364;onides Lied, Achill und Uly&#x017F;&#x017F;es</l><lb/>
          <l>Nicht in Verge&#x017F;&#x017F;enheit trauren? Und wa&#x0364;re der Name<lb/><hi rendition="#et">Ma&#x0364;cenas</hi></l><lb/>
          <l>Ein be&#x017F;ta&#x0364;ndiges Lob fu&#x0364;r alle Mini&#x017F;ter geworden,</l><lb/>
          <l>Wenn nicht Virgil und Horatz den gro&#x017F;&#x017F;en Namen ver-<lb/><hi rendition="#et">ewigt?</hi></l><lb/>
          <l>Nie &#x017F;chwang &#x017F;ich ein wu&#x0364;rdger Regent vom Staube der<lb/><hi rendition="#et">Fu&#x0364;r&#x017F;ten,</hi></l><lb/>
          <l>Der nicht die Ku&#x0364;n&#x017F;te geliebt, und dich, o Dichtkun&#x017F;t,<lb/><hi rendition="#et">belohnet.</hi></l><lb/>
          <l>Heilige Namen den Mu&#x017F;en, Augu&#x017F;t, und Ludwig, und<lb/><hi rendition="#et">Friedrich!</hi></l><lb/>
          <l>Friedrich, der du dein nordi&#x017F;ches Reich zum Wunder<lb/><hi rendition="#et">Europens</hi></l><lb/>
          <l>Um&#x017F;chaf&#x017F;t; jedes Verdien&#x017F;t, das deinem Auge &#x017F;ich na&#x0364;-<lb/><hi rendition="#et">hert,</hi></l><lb/>
          <l>Aufnimm&#x017F;t, ermunter&#x017F;t, bereicher&#x017F;t; der du den Mil-<lb/><hi rendition="#et">ton der Deut&#x017F;chen</hi></l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Zu</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0098] Der Mittag. Welche das ſchwellende Herz noch mehr zur Tugend erheben. Und ihr Helden, ihr Groſſen des Staats, ſo eifrig auf Nach ruhm. Wer kan euch Unſterblichkeit geben? Der Taͤnzer, der Saͤnger, Oder der Dichter, der ſie ſchon oft den Helden verlie- hen. Wuͤrden, ohne Maͤonides Lied, Achill und Ulyſſes Nicht in Vergeſſenheit trauren? Und waͤre der Name Maͤcenas Ein beſtaͤndiges Lob fuͤr alle Miniſter geworden, Wenn nicht Virgil und Horatz den groſſen Namen ver- ewigt? Nie ſchwang ſich ein wuͤrdger Regent vom Staube der Fuͤrſten, Der nicht die Kuͤnſte geliebt, und dich, o Dichtkunſt, belohnet. Heilige Namen den Muſen, Auguſt, und Ludwig, und Friedrich! Friedrich, der du dein nordiſches Reich zum Wunder Europens Umſchafſt; jedes Verdienſt, das deinem Auge ſich naͤ- hert, Aufnimmſt, ermunterſt, bereicherſt; der du den Mil- ton der Deutſchen Zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/98
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/98>, abgerufen am 21.11.2024.