Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].Der Mittag. Deinen Thomson, die andre Natur, aufmerksam stu-diret, Oder in Miltons Gesang den blühenden Garten von Eden Mit dem lieblichsten Paar, das je ein Dichter erschaf- fen, Vor dir gesehn. Hier folgtest du Popen zur Hütte des Schäfers; Sassest um Windsor im Hain; erforschtest mit ihm den Menschen, Oder hörtest auf brittischer Leyer Mäonides Lieder. Dreymal glückliches Eyland! auf welches die gül- dene Freyheit Alle Schätze der Welt mit reichen Händen verschüttet; Wo jedwedes Verdienst von Kenneraugen entdecket, Und von ihrem Mäcen jedwede Muse beschützt wird! Welchen mächtigen Schirm gabst du der himmlischen Dichtkunst! Und wo fand sie, von andern verschmäht, so sichere Zuflucht, Als in deinen, ihr heiligen Grenzen? Dort grünet ihr Lorbeer, So wie einst in Gräciens Boden, an gütigen Son- nen. Selber F 4
Der Mittag. Deinen Thomſon, die andre Natur, aufmerkſam ſtu-diret, Oder in Miltons Geſang den bluͤhenden Garten von Eden Mit dem lieblichſten Paar, das je ein Dichter erſchaf- fen, Vor dir geſehn. Hier folgteſt du Popen zur Huͤtte des Schaͤfers; Saſſeſt um Windſor im Hain; erforſchteſt mit ihm den Menſchen, Oder hoͤrteſt auf brittiſcher Leyer Maͤonides Lieder. Dreymal gluͤckliches Eyland! auf welches die guͤl- dene Freyheit Alle Schaͤtze der Welt mit reichen Haͤnden verſchuͤttet; Wo jedwedes Verdienſt von Kenneraugen entdecket, Und von ihrem Maͤcen jedwede Muſe beſchuͤtzt wird! Welchen maͤchtigen Schirm gabſt du der himmliſchen Dichtkunſt! Und wo fand ſie, von andern verſchmaͤht, ſo ſichere Zuflucht, Als in deinen, ihr heiligen Grenzen? Dort gruͤnet ihr Lorbeer, So wie einſt in Graͤciens Boden, an guͤtigen Son- nen. Selber F 4
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Oder in Miltons Geſang den bluͤhenden Garten von
Eden
Mit dem lieblichſten Paar, das je ein Dichter erſchaf-
fen,
Vor dir geſehn. Hier folgteſt du Popen zur Huͤtte
des Schaͤfers;
Saſſeſt um Windſor im Hain; erforſchteſt mit ihm
den Menſchen,
Oder hoͤrteſt auf brittiſcher Leyer Maͤonides Lieder.
Dreymal gluͤckliches Eyland! auf welches die guͤl-
dene Freyheit
Alle Schaͤtze der Welt mit reichen Haͤnden verſchuͤttet;
Wo jedwedes Verdienſt von Kenneraugen entdecket,
Und von ihrem Maͤcen jedwede Muſe beſchuͤtzt wird!
Welchen maͤchtigen Schirm gabſt du der himmliſchen
Dichtkunſt!
Und wo fand ſie, von andern verſchmaͤht, ſo ſichere
Zuflucht,
Als in deinen, ihr heiligen Grenzen? Dort gruͤnet
ihr Lorbeer,
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