Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].Der Tempel des Friedens. Er strömt vom fernen Ost, und von dem reichenWesten, Und jeder frohe Tag gleicht freudenvollen Festen. Jhr Helden, ist dies Glück nicht mehr als alle Pracht Vom wilden Kriegesheer und vom Getös der Schlacht? Seyd denn des Rechtes Schutz, und eurer Länder Retter, Und wollt ihr Götter seyn, so seyd nur Friedensgötter. Als er noch sprach, da trat in den Tempel ein ho- hes Gefolge Hinter einer Göttin einher, die nach dem Altare Zugieng. Die Religion, von Deutschland begleitet, mit ihnen Einigkeit, Liebe, Freundschaft, und Glück, begaben sich feyernd Nach dem Altar. Von fern schon erblickte der göttli- che Friede Seine
Der Tempel des Friedens. Er ſtroͤmt vom fernen Oſt, und von dem reichenWeſten, Und jeder frohe Tag gleicht freudenvollen Feſten. Jhr Helden, iſt dies Gluͤck nicht mehr als alle Pracht Vom wilden Kriegesheer und vom Getoͤs der Schlacht? Seyd denn des Rechtes Schutz, und eurer Laͤnder Retter, Und wollt ihr Goͤtter ſeyn, ſo ſeyd nur Friedensgoͤtter. Als er noch ſprach, da trat in den Tempel ein ho- hes Gefolge Hinter einer Goͤttin einher, die nach dem Altare Zugieng. Die Religion, von Deutſchland begleitet, mit ihnen Einigkeit, Liebe, Freundſchaft, und Gluͤck, begaben ſich feyernd Nach dem Altar. Von fern ſchon erblickte der goͤttli- che Friede Seine
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0224" n="216"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Tempel des Friedens.</hi> </fw><lb/> <l>Er ſtroͤmt vom fernen Oſt, und von dem reichen<lb/><hi rendition="#et">Weſten,</hi></l><lb/> <l>Und jeder frohe Tag gleicht freudenvollen Feſten.</l><lb/> <l>Jhr Helden, iſt dies Gluͤck nicht mehr als alle Pracht</l><lb/> <l>Vom wilden Kriegesheer und vom Getoͤs der Schlacht?</l><lb/> <l>Seyd denn des Rechtes Schutz, und eurer Laͤnder<lb/><hi rendition="#et">Retter,</hi></l><lb/> <l>Und wollt ihr Goͤtter ſeyn, ſo ſeyd nur Friedensgoͤtter.</l><lb/> <l>Als er noch ſprach, da trat in den Tempel ein ho-<lb/><hi rendition="#et">hes Gefolge</hi></l><lb/> <l>Hinter einer Goͤttin einher, die nach dem Altare</l><lb/> <l>Zugieng. Die Religion, von Deutſchland begleitet,<lb/><hi rendition="#et">mit ihnen</hi></l><lb/> <l>Einigkeit, Liebe, Freundſchaft, und Gluͤck, begaben ſich<lb/><hi rendition="#et">feyernd</hi></l><lb/> <l>Nach dem Altar. Von fern ſchon erblickte der goͤttli-<lb/><hi rendition="#et">che Friede</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Seine</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [216/0224]
Der Tempel des Friedens.
Er ſtroͤmt vom fernen Oſt, und von dem reichen
Weſten,
Und jeder frohe Tag gleicht freudenvollen Feſten.
Jhr Helden, iſt dies Gluͤck nicht mehr als alle Pracht
Vom wilden Kriegesheer und vom Getoͤs der Schlacht?
Seyd denn des Rechtes Schutz, und eurer Laͤnder
Retter,
Und wollt ihr Goͤtter ſeyn, ſo ſeyd nur Friedensgoͤtter.
Als er noch ſprach, da trat in den Tempel ein ho-
hes Gefolge
Hinter einer Goͤttin einher, die nach dem Altare
Zugieng. Die Religion, von Deutſchland begleitet,
mit ihnen
Einigkeit, Liebe, Freundſchaft, und Gluͤck, begaben ſich
feyernd
Nach dem Altar. Von fern ſchon erblickte der goͤttli-
che Friede
Seine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |