Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Oden und Lieder. Das schlafende Mädchen. Die Göttin süßer Freuden, Die Nacht, stieg aus dem Meer, Und sanfter Liebe Leiden Sang keine Flöte mehr; Der Mond mit blassem Scheine Versilberte die stillen Haine. Da führte mich die Liebe Zu meinem Mädchen hin. Jch fand ihr Aug oft trübe Aus Lieb und Eigensinn; Und niemals durft ichs wagen, Jhr was von Küssen vorzusagen. Nach-
Oden und Lieder. Das ſchlafende Maͤdchen. Die Goͤttin ſuͤßer Freuden, Die Nacht, ſtieg aus dem Meer, Und ſanfter Liebe Leiden Sang keine Floͤte mehr; Der Mond mit blaſſem Scheine Verſilberte die ſtillen Haine. Da fuͤhrte mich die Liebe Zu meinem Maͤdchen hin. Jch fand ihr Aug oft truͤbe Aus Lieb und Eigenſinn; Und niemals durft ichs wagen, Jhr was von Kuͤſſen vorzuſagen. Nach-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0126" n="118"/> <fw place="top" type="header">Oden und Lieder.</fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Das ſchlafende Maͤdchen.</hi> </hi> </hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>ie Goͤttin ſuͤßer Freuden,</l><lb/> <l>Die Nacht, ſtieg aus dem Meer,</l><lb/> <l>Und ſanfter Liebe Leiden</l><lb/> <l>Sang keine Floͤte mehr;</l><lb/> <l>Der Mond mit blaſſem Scheine</l><lb/> <l>Verſilberte die ſtillen Haine.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Da fuͤhrte mich die Liebe</l><lb/> <l>Zu meinem Maͤdchen hin.</l><lb/> <l>Jch fand ihr Aug oft truͤbe</l><lb/> <l>Aus Lieb und Eigenſinn;</l><lb/> <l>Und niemals durft ichs wagen,</l><lb/> <l>Jhr was von Kuͤſſen vorzuſagen.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Nach-</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [118/0126]
Oden und Lieder.
Das ſchlafende Maͤdchen.
Die Goͤttin ſuͤßer Freuden,
Die Nacht, ſtieg aus dem Meer,
Und ſanfter Liebe Leiden
Sang keine Floͤte mehr;
Der Mond mit blaſſem Scheine
Verſilberte die ſtillen Haine.
Da fuͤhrte mich die Liebe
Zu meinem Maͤdchen hin.
Jch fand ihr Aug oft truͤbe
Aus Lieb und Eigenſinn;
Und niemals durft ichs wagen,
Jhr was von Kuͤſſen vorzuſagen.
Nach-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764/126 |
Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764], S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764/126>, abgerufen am 16.02.2025. |