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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].

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Dritter Gesang.
Mit Rauschen und Geschrey, und vielen Reveren-
zen,
Umgab der bunte Krais des Caffeetisches Gränzen.
Aus heiterm Silber ward der schwarze Trank geschenkt
Mit dem der holde Blick sich in die Tasse senkt.
Unsichtbar kam indes Charmant im Saal geflogen,
Und hatt' um seinen Hals das schwarze Horn gebogen.
Er öfnet es, und schnell zog draus ein schwüler Duft,
Und tausend Unglück floß in die verderbte Luft.
Stillschweigen, Schläfrichkeit, Kopfweh, Verdruß und
Träumen,
Viel Unsinn und Geschwätz in Prosa, und in Reimen;
Viel Grillen, schwarz und weiß, Zwang, Eigensinn,
Verdacht,
Und was zu Sklaven uns der Langenweile macht;
Dies alles schien im Saal, gleich Atomen, zu schwim-
men.
Auf einmal legten sich so viel verschiedne Stimmen;
Nur Herr von Baum manchmal liebäugelt nach der
Kunst
Bald
Dritter Geſang.
Mit Rauſchen und Geſchrey, und vielen Reveren-
zen,
Umgab der bunte Krais des Caffeetiſches Graͤnzen.
Aus heiterm Silber ward der ſchwarze Trank geſchenkt
Mit dem der holde Blick ſich in die Taſſe ſenkt.
Unſichtbar kam indes Charmant im Saal geflogen,
Und hatt’ um ſeinen Hals das ſchwarze Horn gebogen.
Er oͤfnet es, und ſchnell zog draus ein ſchwuͤler Duft,
Und tauſend Ungluͤck floß in die verderbte Luft.
Stillſchweigen, Schlaͤfrichkeit, Kopfweh, Verdruß und
Traͤumen,
Viel Unſinn und Geſchwaͤtz in Proſa, und in Reimen;
Viel Grillen, ſchwarz und weiß, Zwang, Eigenſinn,
Verdacht,
Und was zu Sklaven uns der Langenweile macht;
Dies alles ſchien im Saal, gleich Atomen, zu ſchwim-
men.
Auf einmal legten ſich ſo viel verſchiedne Stimmen;
Nur Herr von Baum manchmal liebaͤugelt nach der
Kunſt
Bald
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[77/0085] Dritter Geſang. Mit Rauſchen und Geſchrey, und vielen Reveren- zen, Umgab der bunte Krais des Caffeetiſches Graͤnzen. Aus heiterm Silber ward der ſchwarze Trank geſchenkt Mit dem der holde Blick ſich in die Taſſe ſenkt. Unſichtbar kam indes Charmant im Saal geflogen, Und hatt’ um ſeinen Hals das ſchwarze Horn gebogen. Er oͤfnet es, und ſchnell zog draus ein ſchwuͤler Duft, Und tauſend Ungluͤck floß in die verderbte Luft. Stillſchweigen, Schlaͤfrichkeit, Kopfweh, Verdruß und Traͤumen, Viel Unſinn und Geſchwaͤtz in Proſa, und in Reimen; Viel Grillen, ſchwarz und weiß, Zwang, Eigenſinn, Verdacht, Und was zu Sklaven uns der Langenweile macht; Dies alles ſchien im Saal, gleich Atomen, zu ſchwim- men. Auf einmal legten ſich ſo viel verſchiedne Stimmen; Nur Herr von Baum manchmal liebaͤugelt nach der Kunſt Bald

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/85>, abgerufen am 23.11.2024.