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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].

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Murner in der Hölle.
Vierter Gesang.
Und nun wafne dein Herz mit Muth von neuem, Ro-
saura,
Wenn du die Muse zur Hölle begleitest; zur Hölle, die
oftmals
Dich im Schauspiel geschreckt, wenn Teufel mit seide-
nen Strümpfen,
Und mit blitzenden Schuhen getanzt; wenn Flammen
von Pulver
Ueber die bunten papiernen Wände des Abgrunds sich
walzten,
Und Colofoniendampf aus tiefen Schlünden heraufschlug.
Stralte nicht durch die Nacht mir dein Auge; wie könnt
ich es wagen,
Zu den finstern Gefilden des Erebus zweymal zu wan-
deln.
Doch damit du das Schicksal des Cypers vollendet er-
fahrest,
Soll ihn die kühnere Muse noch jenseits des Styres
begleiten.
Charon sah den Schatten des Katers dem Flusse
sich nahen.
Well er wußte, sein Leichnam sey zur Erde bestattet,
Rückt'
IIter Theil. L


Murner in der Hoͤlle.
Vierter Geſang.
Und nun wafne dein Herz mit Muth von neuem, Ro-
ſaura,
Wenn du die Muſe zur Hoͤlle begleiteſt; zur Hoͤlle, die
oftmals
Dich im Schauſpiel geſchreckt, wenn Teufel mit ſeide-
nen Struͤmpfen,
Und mit blitzenden Schuhen getanzt; wenn Flammen
von Pulver
Ueber die bunten papiernen Waͤnde des Abgrunds ſich
walzten,
Und Colofoniendampf aus tiefen Schluͤnden heraufſchlug.
Stralte nicht durch die Nacht mir dein Auge; wie koͤnnt
ich es wagen,
Zu den finſtern Gefilden des Erebus zweymal zu wan-
deln.
Doch damit du das Schickſal des Cypers vollendet er-
fahreſt,
Soll ihn die kuͤhnere Muſe noch jenſeits des Styres
begleiten.
Charon ſah den Schatten des Katers dem Fluſſe
ſich nahen.
Well er wußte, ſein Leichnam ſey zur Erde beſtattet,
Ruͤckt’
IIter Theil. L
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[161/0169] Murner in der Hoͤlle. Vierter Geſang. Und nun wafne dein Herz mit Muth von neuem, Ro- ſaura, Wenn du die Muſe zur Hoͤlle begleiteſt; zur Hoͤlle, die oftmals Dich im Schauſpiel geſchreckt, wenn Teufel mit ſeide- nen Struͤmpfen, Und mit blitzenden Schuhen getanzt; wenn Flammen von Pulver Ueber die bunten papiernen Waͤnde des Abgrunds ſich walzten, Und Colofoniendampf aus tiefen Schluͤnden heraufſchlug. Stralte nicht durch die Nacht mir dein Auge; wie koͤnnt ich es wagen, Zu den finſtern Gefilden des Erebus zweymal zu wan- deln. Doch damit du das Schickſal des Cypers vollendet er- fahreſt, Soll ihn die kuͤhnere Muſe noch jenſeits des Styres begleiten. Charon ſah den Schatten des Katers dem Fluſſe ſich nahen. Well er wußte, ſein Leichnam ſey zur Erde beſtattet, Ruͤckt’ IIter Theil. L

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/169>, abgerufen am 25.11.2024.