Er läßt Selinden nicht von seinen Händen los; Dies bringt die Grafen auf, die diese Gunst verdroß; Sie waren alt auch noch des Tanzens größte Freunde. Sie nahen sich erzürnt dem allgemeinen Feinde, Und also sprach zu ihm der keichende Hojar, Der noch der muthigste von beyden Helden war: Freund, wer giebt euch das Recht, der Maske zu ver- wehren, Auch uns mit ihrer Hand zum Tanze zu beehren? Habt ihr so vielen Muth, so folgt des Mondes Glanz, Und kommt in die Allee auf einen andern Tanz. Sorgt für den Degen nicht; wir wollen euch die Waffen, An den bestimmten Ort, durch unsre Diener schaffen.
Sie gehn, und Zephis folgt sogleich den Rittern nach. Er nahm den Degen an, den er in Stücken brach; Und schickt sich, voller Zorn die Helden zu bestrafen;
Als
Verwandlungen.
Er laͤßt Selinden nicht von ſeinen Haͤnden los; Dies bringt die Grafen auf, die dieſe Gunſt verdroß; Sie waren alt auch noch des Tanzens groͤßte Freunde. Sie nahen ſich erzuͤrnt dem allgemeinen Feinde, Und alſo ſprach zu ihm der keichende Hojar, Der noch der muthigſte von beyden Helden war: Freund, wer giebt euch das Recht, der Maske zu ver- wehren, Auch uns mit ihrer Hand zum Tanze zu beehren? Habt ihr ſo vielen Muth, ſo folgt des Mondes Glanz, Und kommt in die Allee auf einen andern Tanz. Sorgt fuͤr den Degen nicht; wir wollen euch die Waffen, An den beſtimmten Ort, durch unſre Diener ſchaffen.
Sie gehn, und Zephis folgt ſogleich den Rittern nach. Er nahm den Degen an, den er in Stuͤcken brach; Und ſchickt ſich, voller Zorn die Helden zu beſtrafen;
Als
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Verwandlungen.
Er laͤßt Selinden nicht von ſeinen Haͤnden los;
Dies bringt die Grafen auf, die dieſe Gunſt verdroß;
Sie waren alt auch noch des Tanzens groͤßte Freunde.
Sie nahen ſich erzuͤrnt dem allgemeinen Feinde,
Und alſo ſprach zu ihm der keichende Hojar,
Der noch der muthigſte von beyden Helden war:
Freund, wer giebt euch das Recht, der Maske zu ver-
wehren,
Auch uns mit ihrer Hand zum Tanze zu beehren?
Habt ihr ſo vielen Muth, ſo folgt des Mondes Glanz,
Und kommt in die Allee auf einen andern Tanz.
Sorgt fuͤr den Degen nicht; wir wollen euch die
Waffen,
An den beſtimmten Ort, durch unſre Diener ſchaffen.
Sie gehn, und Zephis folgt ſogleich den Rittern
nach.
Er nahm den Degen an, den er in Stuͤcken brach;
Und ſchickt ſich, voller Zorn die Helden zu beſtrafen;
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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/292>, abgerufen am 16.02.2025.
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