Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
Selinde flieht sogleich die unglücksvollen Hecken; Und Zephis, der sich scheut, aufs neu sie zu erschrecken, Eilt mit geschwindem Flug in leichter Träume Reich; Er reitet durch die Luft, den Zauberinnen gleich, Die zur Walpurgisnacht, und ihren Lustbarkeiten, Auf einem schwarzen Bock zum hohen Brocken reiten. Es ist ein seltnes Thal, wo halb die Nacht regiert, Und halb der stolze Tag den güldnen Zepter führt; Ein O 3
Selinde flieht ſogleich die ungluͤcksvollen Hecken; Und Zephis, der ſich ſcheut, aufs neu ſie zu erſchrecken, Eilt mit geſchwindem Flug in leichter Traͤume Reich; Er reitet durch die Luft, den Zauberinnen gleich, Die zur Walpurgisnacht, und ihren Luſtbarkeiten, Auf einem ſchwarzen Bock zum hohen Brocken reiten. Es iſt ein ſeltnes Thal, wo halb die Nacht regiert, Und halb der ſtolze Tag den guͤldnen Zepter fuͤhrt; Ein O 3
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Zweytes Buch.
Aus Mitleid ſcheinet ihr das Echo nachzuahmen;
Louiſe ſchallt zuruͤck aus mancher Felſenkluft,
Charlotte wiedertoͤnt, wenn ſie Charlotte ruft.
Die Fraͤulein hoͤren es, die auch als ſchlanke Reben,
Da ſie Selinde nennt, ihr gruͤnes Haupt erheben.
Sie kriechen langſam fort, und wollen ſich ihr nahn;
Doch ihre Freundin ſieht ſie nur als Reben an.
Selinde flieht ſogleich die ungluͤcksvollen Hecken;
Und Zephis, der ſich ſcheut, aufs neu ſie zu erſchrecken,
Eilt mit geſchwindem Flug in leichter Traͤume Reich;
Er reitet durch die Luft, den Zauberinnen gleich,
Die zur Walpurgisnacht, und ihren Luſtbarkeiten,
Auf einem ſchwarzen Bock zum hohen Brocken reiten.
Es iſt ein ſeltnes Thal, wo halb die Nacht regiert,
Und halb der ſtolze Tag den guͤldnen Zepter fuͤhrt;
Ein
O 3
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