Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
Du Sänger des Achills, und auch zugleich der Ratten, Homer, verlaß das Reich der fürchterlichen Schatten, Und sing an meiner Statt auf deiner Leyer nach, Wie zärtlich ietzt der Mund von einem Stutzer sprach. Selinde klaget ihn, und seines Haars Ruinen; Doch hatt' er ihr noch nie so angenehm geschienen, Als in dem Jagdgewand; und selbst sein Haar gefiel, Ob es gleich halbversengt in schlechte Locken fiel. Der N 5
Du Saͤnger des Achills, und auch zugleich der Ratten, Homer, verlaß das Reich der fuͤrchterlichen Schatten, Und ſing an meiner Statt auf deiner Leyer nach, Wie zaͤrtlich ietzt der Mund von einem Stutzer ſprach. Selinde klaget ihn, und ſeines Haars Ruinen; Doch hatt’ er ihr noch nie ſo angenehm geſchienen, Als in dem Jagdgewand; und ſelbſt ſein Haar gefiel, Ob es gleich halbverſengt in ſchlechte Locken fiel. Der N 5
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Zweytes Buch.
Der Eſpen furchtſam Laub, das rauhe Laub der Bu-
chen.
Auf einmal glaͤnzt von fern die praͤchtigſte Geſtalt;
Der Schoͤnheit Goͤtterſtral verherrlichte den Wald.
Selinde trat einher mit den zwo andern Schoͤnen,
Die Jaͤger rufen, He! Die hohen Hoͤrner toͤnen;
Der frohe Charamund eilt uͤber Gras und Sand,
Fliegt auf Selinden zu, und kuͤſſet ihr die Hand.
Du Saͤnger des Achills, und auch zugleich der
Ratten,
Homer, verlaß das Reich der fuͤrchterlichen Schatten,
Und ſing an meiner Statt auf deiner Leyer nach,
Wie zaͤrtlich ietzt der Mund von einem Stutzer ſprach.
Selinde klaget ihn, und ſeines Haars Ruinen;
Doch hatt’ er ihr noch nie ſo angenehm geſchienen,
Als in dem Jagdgewand; und ſelbſt ſein Haar gefiel,
Ob es gleich halbverſengt in ſchlechte Locken fiel.
Der
N 5
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