Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
Er sagts; und stürzet sich, des hohen Siegs gewiß, Mit Löwenmäßgem Muth in dicke Finsterniß; Und sein Pandur erhebt zur tollen That die Seele: So gieng er denn beherzt zur dunklen Häscherhöhle. Das Schrecken hält ihn an, und haucht ihm ins Ge- sicht, Und treibt sein Haar empor; allein er fliehet nicht. Aeneas, und mit ihm die Cumische Matrone. Begaben einst sich so zu Plutons schwarzem Throne. Vergebens schreckte sie manch scheußliches Phantom, Der wilde Höllenhund, und des Cocytus Strom. Sie ließen sich beherzt in Charons Nachen laden, Und
Er ſagts; und ſtuͤrzet ſich, des hohen Siegs gewiß, Mit Loͤwenmaͤßgem Muth in dicke Finſterniß; Und ſein Pandur erhebt zur tollen That die Seele: So gieng er denn beherzt zur dunklen Haͤſcherhoͤhle. Das Schrecken haͤlt ihn an, und haucht ihm ins Ge- ſicht, Und treibt ſein Haar empor; allein er fliehet nicht. Aeneas, und mit ihm die Cumiſche Matrone. Begaben einſt ſich ſo zu Plutons ſchwarzem Throne. Vergebens ſchreckte ſie manch ſcheußliches Phantom, Der wilde Hoͤllenhund, und des Cocytus Strom. Sie ließen ſich beherzt in Charons Nachen laden, Und
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Der Renommiſt.
Von meiner Tapferkeit allein, doch gnug, beſchuͤtzt,
Geh ich in dieſes Loch, durch edle Rach erhitzt.
Verſolget mich der Schwarm, ſo ſteht mir bey, ihr
Bruͤder!
Allein ich ſchmeichle mir, ich ſeh euch ſiegend wieder.
Er ſagts; und ſtuͤrzet ſich, des hohen Siegs
gewiß,
Mit Loͤwenmaͤßgem Muth in dicke Finſterniß;
Und ſein Pandur erhebt zur tollen That die Seele:
So gieng er denn beherzt zur dunklen Haͤſcherhoͤhle.
Das Schrecken haͤlt ihn an, und haucht ihm ins Ge-
ſicht,
Und treibt ſein Haar empor; allein er fliehet nicht.
Aeneas, und mit ihm die Cumiſche Matrone.
Begaben einſt ſich ſo zu Plutons ſchwarzem Throne.
Vergebens ſchreckte ſie manch ſcheußliches Phantom,
Der wilde Hoͤllenhund, und des Cocytus Strom.
Sie ließen ſich beherzt in Charons Nachen laden,
Und
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