Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

Bild:
<< vorherige Seite

Vierter Gesang.

Von jedem schönen Mund wird Beyfall ihm gegeben,
Und die Galanterie sprach so mit süßem Ton:
Geh, wafne dich, Roman, du mein geliebter Sohn,
Und folge diesem Geist bis in die stolzen Linden;
Die Lorbern warten dein, du gehst zum Ueberwinden.
Besiege Raufbolds Herz, und einen Schlägergeist,
Den schrecklichen Pandur, der von der Mod ihn reißt.

Sie sagts; der Gott Roman hebt seine Purpur-
flügel,

Und schwingt sich, wie Lindan, hoch über Thal und
Hügel.

Jndem sein schneller Flug durch blaue Lüfte stieß,
Entdeckt er unter sich das prangende Paris.
Sein Einfluß macht, daß sich die wilden Köpf erhitzen,
Und von verliebtem Tand die Druckerpressen schwitzen.
Es wurden unter ihm, durch seinen hohen Schwung,
Viel Avantüren reif, und Hexenmährchen jung.
Vor

Vierter Geſang.

Von jedem ſchoͤnen Mund wird Beyfall ihm gegeben,
Und die Galanterie ſprach ſo mit ſuͤßem Ton:
Geh, wafne dich, Roman, du mein geliebter Sohn,
Und folge dieſem Geiſt bis in die ſtolzen Linden;
Die Lorbern warten dein, du gehſt zum Ueberwinden.
Beſiege Raufbolds Herz, und einen Schlaͤgergeiſt,
Den ſchrecklichen Pandur, der von der Mod ihn reißt.

Sie ſagts; der Gott Roman hebt ſeine Purpur-
fluͤgel,

Und ſchwingt ſich, wie Lindan, hoch uͤber Thal und
Huͤgel.

Jndem ſein ſchneller Flug durch blaue Luͤfte ſtieß,
Entdeckt er unter ſich das prangende Paris.
Sein Einfluß macht, daß ſich die wilden Koͤpf erhitzen,
Und von verliebtem Tand die Druckerpreſſen ſchwitzen.
Es wurden unter ihm, durch ſeinen hohen Schwung,
Viel Avantuͤren reif, und Hexenmaͤhrchen jung.
Vor
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <l>
            <pb facs="#f0159" n="95"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vierter Ge&#x017F;ang.</hi> </fw>
          </l><lb/>
          <l>Von jedem &#x017F;cho&#x0364;nen Mund wird Beyfall ihm gegeben,</l><lb/>
          <l>Und die Galanterie &#x017F;prach &#x017F;o mit &#x017F;u&#x0364;ßem Ton:</l><lb/>
          <l>Geh, wafne dich, Roman, du mein geliebter Sohn,</l><lb/>
          <l>Und folge die&#x017F;em Gei&#x017F;t bis in die &#x017F;tolzen Linden;</l><lb/>
          <l>Die Lorbern warten dein, du geh&#x017F;t zum Ueberwinden.</l><lb/>
          <l>Be&#x017F;iege Raufbolds Herz, und einen Schla&#x0364;gergei&#x017F;t,</l><lb/>
          <l>Den &#x017F;chrecklichen Pandur, der von der Mod ihn reißt.</l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l>Sie &#x017F;agts; der Gott Roman hebt &#x017F;eine Purpur-<lb/><hi rendition="#et">flu&#x0364;gel,</hi></l><lb/>
          <l>Und &#x017F;chwingt &#x017F;ich, wie Lindan, hoch u&#x0364;ber Thal und<lb/><hi rendition="#et">Hu&#x0364;gel.</hi></l><lb/>
          <l>Jndem &#x017F;ein &#x017F;chneller Flug durch blaue Lu&#x0364;fte &#x017F;tieß,</l><lb/>
          <l>Entdeckt er unter &#x017F;ich das prangende Paris.</l><lb/>
          <l>Sein Einfluß macht, daß &#x017F;ich die wilden Ko&#x0364;pf erhitzen,</l><lb/>
          <l>Und von verliebtem Tand die Druckerpre&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chwitzen.</l><lb/>
          <l>Es wurden unter ihm, durch &#x017F;einen hohen Schwung,</l><lb/>
          <l>Viel Avantu&#x0364;ren reif, und Hexenma&#x0364;hrchen jung.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Vor</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[95/0159] Vierter Geſang. Von jedem ſchoͤnen Mund wird Beyfall ihm gegeben, Und die Galanterie ſprach ſo mit ſuͤßem Ton: Geh, wafne dich, Roman, du mein geliebter Sohn, Und folge dieſem Geiſt bis in die ſtolzen Linden; Die Lorbern warten dein, du gehſt zum Ueberwinden. Beſiege Raufbolds Herz, und einen Schlaͤgergeiſt, Den ſchrecklichen Pandur, der von der Mod ihn reißt. Sie ſagts; der Gott Roman hebt ſeine Purpur- fluͤgel, Und ſchwingt ſich, wie Lindan, hoch uͤber Thal und Huͤgel. Jndem ſein ſchneller Flug durch blaue Luͤfte ſtieß, Entdeckt er unter ſich das prangende Paris. Sein Einfluß macht, daß ſich die wilden Koͤpf erhitzen, Und von verliebtem Tand die Druckerpreſſen ſchwitzen. Es wurden unter ihm, durch ſeinen hohen Schwung, Viel Avantuͤren reif, und Hexenmaͤhrchen jung. Vor

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/159
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/159>, abgerufen am 24.04.2024.