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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

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Dritter Gesang.

Da wir hier jeden Tag die schönsten Damen sehen?
Doch, Bruder, wie confus sieht nicht dein Anzug aus!
Wie kömmst du in den Hecht, in dies vilaine Haus?
Hat niemand dir im Thor den Engel angewiesen,
Und Artopö gelobt, und Waplern dir gepriesen?

Jndeß erreichten sie das finstere Gemach.
Der Schläger schreyt, Caffee! indem der Stutzer
sprach:

Herr Bruder, mich erfreuts, daß du hier angelanget.
Nach einem jenschen Freund hat oft mein Herz verlanget.
Du bist ein hübscher Kerl; bleib hier, verändre dich;
Vergiß die jensche Tracht, und werde so, wie ich:
So sollst du hier mit mir ein Engels-Leben führen,
Und ich will selber dich bey Damen produciren.
Der Renommist macht ihm ein höhnisches Gesicht,
Und sagte: Nein, Sylvan, zum Narren werd ich nicht!
Zum

Dritter Geſang.

Da wir hier jeden Tag die ſchoͤnſten Damen ſehen?
Doch, Bruder, wie confus ſieht nicht dein Anzug aus!
Wie koͤmmſt du in den Hecht, in dies vilaine Haus?
Hat niemand dir im Thor den Engel angewieſen,
Und Artopoͤ gelobt, und Waplern dir geprieſen?

Jndeß erreichten ſie das finſtere Gemach.
Der Schlaͤger ſchreyt, Caffee! indem der Stutzer
ſprach:

Herr Bruder, mich erfreuts, daß du hier angelanget.
Nach einem jenſchen Freund hat oft mein Herz verlanget.
Du biſt ein huͤbſcher Kerl; bleib hier, veraͤndre dich;
Vergiß die jenſche Tracht, und werde ſo, wie ich:
So ſollſt du hier mit mir ein Engels-Leben fuͤhren,
Und ich will ſelber dich bey Damen produciren.
Der Renommiſt macht ihm ein hoͤhniſches Geſicht,
Und ſagte: Nein, Sylvan, zum Narren werd ich nicht!
Zum
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[77/0141] Dritter Geſang. Da wir hier jeden Tag die ſchoͤnſten Damen ſehen? Doch, Bruder, wie confus ſieht nicht dein Anzug aus! Wie koͤmmſt du in den Hecht, in dies vilaine Haus? Hat niemand dir im Thor den Engel angewieſen, Und Artopoͤ gelobt, und Waplern dir geprieſen? Jndeß erreichten ſie das finſtere Gemach. Der Schlaͤger ſchreyt, Caffee! indem der Stutzer ſprach: Herr Bruder, mich erfreuts, daß du hier angelanget. Nach einem jenſchen Freund hat oft mein Herz verlanget. Du biſt ein huͤbſcher Kerl; bleib hier, veraͤndre dich; Vergiß die jenſche Tracht, und werde ſo, wie ich: So ſollſt du hier mit mir ein Engels-Leben fuͤhren, Und ich will ſelber dich bey Damen produciren. Der Renommiſt macht ihm ein hoͤhniſches Geſicht, Und ſagte: Nein, Sylvan, zum Narren werd ich nicht! Zum

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/141>, abgerufen am 24.11.2024.