Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
Also der Gott. Sein Mund schäumt für prophet- scher Wuth; Doch nach und nach senkt sich sein aufgebrachtes Blut. Pandur bückt sich voll Dank; vom künftigen Geschicke Des tapfern Helden voll, eilt er zu ihm zurücke. Jndeß versammlet sich der Mode Vorgemach. Sie
Alſo der Gott. Sein Mund ſchaͤumt fuͤr prophet- ſcher Wuth; Doch nach und nach ſenkt ſich ſein aufgebrachtes Blut. Pandur buͤckt ſich voll Dank; vom kuͤnftigen Geſchicke Des tapfern Helden voll, eilt er zu ihm zuruͤcke. Jndeß verſammlet ſich der Mode Vorgemach. Sie
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Der Renommiſt.
Als ihm die Phantaſie den dicken Caffee brachte,
Und der prophetſche Gott alſo den Anfang machte:
Was ſeh ich? — Jn die Gruft des Schreckens geht der
Held —
Der Panzer rauſcht daher im ſchwarzen eiſern Feld —
Jch ſehe Schlacht und Krieg, und ruͤhmliche Gefahren —
Kan dieſer Held ſein Herz fuͤr Liebe nicht bewahren?
Er putzt, er pudert ſich? Er ficht, es ſtroͤmet Blut —
Wie? hat ein Leipziger ſolch einen tapfern Muth?
O laß nicht ab, Pandur, und ſteh ihm bey im Falle!
Dies iſt das Roſenthal, ich ſeh, ich ſehe Halle!
Alſo der Gott. Sein Mund ſchaͤumt fuͤr prophet-
ſcher Wuth;
Doch nach und nach ſenkt ſich ſein aufgebrachtes Blut.
Pandur buͤckt ſich voll Dank; vom kuͤnftigen Geſchicke
Des tapfern Helden voll, eilt er zu ihm zuruͤcke.
Jndeß verſammlet ſich der Mode Vorgemach.
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Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/130>, abgerufen am 30.07.2024. |