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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

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Zweyter Gesang.

Und von der Artigkeit, ihr Wortgepräng verschwenden.
Sehr viele, sieht man sie mit scharfen Blicken an,
Entdecket man erstaunt zweyköpfigt, wie den Jan.
Die vordre Stirne zeigt die Schmeicheley im Glücke,
Und auf der hintern wohnt die Falschheit, und die Tücke.
Sie schweben oft am Hof, im falschen Vorgemach,
Und loben ins Gesicht, und schmähen hinten nach.
Die Guten setzen sich der Mode nur zur Linken,
Jndem die Falschen stolz zu ihrer Rechten sinken.

Jhr Wagen kam nunmehr vor Raufbolds Zim-
mer an,

Den ietzt der süße Schlaf, der Träume leichter Wahn,
Und auch der Geist Pandur auf seiner Streu bewachte,
Der manche Schlägerey ihm ins Gedächtniß brachte.
Die Mode steigt herab, die Geister warten hier,
Jhr luftger Körper gieng durch die verschloßne Thür.
Doch

Zweyter Geſang.

Und von der Artigkeit, ihr Wortgepraͤng verſchwenden.
Sehr viele, ſieht man ſie mit ſcharfen Blicken an,
Entdecket man erſtaunt zweykoͤpfigt, wie den Jan.
Die vordre Stirne zeigt die Schmeicheley im Gluͤcke,
Und auf der hintern wohnt die Falſchheit, und die Tuͤcke.
Sie ſchweben oft am Hof, im falſchen Vorgemach,
Und loben ins Geſicht, und ſchmaͤhen hinten nach.
Die Guten ſetzen ſich der Mode nur zur Linken,
Jndem die Falſchen ſtolz zu ihrer Rechten ſinken.

Jhr Wagen kam nunmehr vor Raufbolds Zim-
mer an,

Den ietzt der ſuͤße Schlaf, der Traͤume leichter Wahn,
Und auch der Geiſt Pandur auf ſeiner Streu bewachte,
Der manche Schlaͤgerey ihm ins Gedaͤchtniß brachte.
Die Mode ſteigt herab, die Geiſter warten hier,
Jhr luftger Koͤrper gieng durch die verſchloßne Thuͤr.
Doch
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[47/0111] Zweyter Geſang. Und von der Artigkeit, ihr Wortgepraͤng verſchwenden. Sehr viele, ſieht man ſie mit ſcharfen Blicken an, Entdecket man erſtaunt zweykoͤpfigt, wie den Jan. Die vordre Stirne zeigt die Schmeicheley im Gluͤcke, Und auf der hintern wohnt die Falſchheit, und die Tuͤcke. Sie ſchweben oft am Hof, im falſchen Vorgemach, Und loben ins Geſicht, und ſchmaͤhen hinten nach. Die Guten ſetzen ſich der Mode nur zur Linken, Jndem die Falſchen ſtolz zu ihrer Rechten ſinken. Jhr Wagen kam nunmehr vor Raufbolds Zim- mer an, Den ietzt der ſuͤße Schlaf, der Traͤume leichter Wahn, Und auch der Geiſt Pandur auf ſeiner Streu bewachte, Der manche Schlaͤgerey ihm ins Gedaͤchtniß brachte. Die Mode ſteigt herab, die Geiſter warten hier, Jhr luftger Koͤrper gieng durch die verſchloßne Thuͤr. Doch

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/111>, abgerufen am 21.11.2024.