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Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867.

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Interferenz der Lichtwellen.
an dieselbe heranrücken. Hat man also z. B. rothes Licht, so sind
die Distanzen s r, s z grösser als bei gelbem Lichte, bei diesem wie-
der grösser als bei grünem Lichte u. s. w. Mithin sind auch die
Werthe von d für rothes Licht am grössten, für violettes am kleinsten.
Bestimmt man d für die verschiedenen Strahlen des Spektrums, so
ergeben sich folgende Zahlen für die Grösse der Wellenlänge. Es
ist nach den Messungen von Fraunhofer eine Wellenlänge (2 d)

für die dunkle Linie B (roth) = 0,0006878 Mm.
" " " " C (roth) = 0,0006564 "
" " " " D (gelb) = 0,0005888 "
" " " " E (grün) = 0,0005260 "
" " " " F (blau) = 0,0004843 "
" " " " G (violett) = 0,0004291 "
" " " " H (violett) = 0,0003928 "

Dies sind die Werthe der Wellenlängen in der Luft. Um die Wellenlängen im
lutleeren Raume zu finden, muss man jene Zahlen mit dem Quotienten [Formel 1] multipliciren,
wo v' die Fortpflanzungsgeschwindigkeit im luftleeren Raum, v diejenige in der Luft
bedeutet. Da aber dieser Quotient nur eine sehr kleine Zahl ist, so erfahren hier-
durch die obigen Werthe keine nennenswerthe Veränderung.

Nachdem wir die Wellenlängen des Lichtes ermittelt haben, ist
uns ein Mittel an die Hand gegeben, auch die Schwingungsge-
schwindigkeit
aufzufinden. Nach §. 32 ist nämlich, wenn wir mit
s die Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer Wellenbewegung und mit n
die Anzahl der Schwingungen in der Zeiteinheit bezeichnen, die Wellen-
länge l = [Formel 2] , woraus folgt, dass n = [Formel 3] ist. Nun haben wir die
Fortpflanzungsgeschwindigkeit s des Lichtes schon früher, in §. 130,
ermittelt; die Werthe von l entnehmen wir aus der obigen Tabelle.
Wir finden so, da die Geschwindigkeit des Lichtes 41600 Meilen oder
nahezu 310 Millionen Meter beträgt, die Zahl der Oscillationen in
1 Secunde:

für die dunkle Linie B (roth) = 450 Billionen
" " " " C (roth) = 472 "
" " " " D (gelb) = 526 "
" " " " E (grün) = 589 "
" " " " F (blau) = 640 "
" " " " G (violett) = 722 "
" " " " H (violett) = 790 "

Wir haben bisher, um dem Interferenzversuch die einfachste Ge-205
Das Interferenz-
spektrum.

stalt zu geben, vorausgesetzt, die Lichtquelle L sende homogenes
Licht aus. Wenn das Licht L nicht homogen ist, sondern Licht von

Interferenz der Lichtwellen.
an dieselbe heranrücken. Hat man also z. B. rothes Licht, so sind
die Distanzen s r, s z grösser als bei gelbem Lichte, bei diesem wie-
der grösser als bei grünem Lichte u. s. w. Mithin sind auch die
Werthe von d für rothes Licht am grössten, für violettes am kleinsten.
Bestimmt man d für die verschiedenen Strahlen des Spektrums, so
ergeben sich folgende Zahlen für die Grösse der Wellenlänge. Es
ist nach den Messungen von Fraunhofer eine Wellenlänge (2 d)

für die dunkle Linie B (roth) = 0,0006878 Mm.
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Dies sind die Werthe der Wellenlängen in der Luft. Um die Wellenlängen im
lutleeren Raume zu finden, muss man jene Zahlen mit dem Quotienten [Formel 1] multipliciren,
wo v' die Fortpflanzungsgeschwindigkeit im luftleeren Raum, v diejenige in der Luft
bedeutet. Da aber dieser Quotient nur eine sehr kleine Zahl ist, so erfahren hier-
durch die obigen Werthe keine nennenswerthe Veränderung.

Nachdem wir die Wellenlängen des Lichtes ermittelt haben, ist
uns ein Mittel an die Hand gegeben, auch die Schwingungsge-
schwindigkeit
aufzufinden. Nach §. 32 ist nämlich, wenn wir mit
s die Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer Wellenbewegung und mit n
die Anzahl der Schwingungen in der Zeiteinheit bezeichnen, die Wellen-
länge l = [Formel 2] , woraus folgt, dass n = [Formel 3] ist. Nun haben wir die
Fortpflanzungsgeschwindigkeit s des Lichtes schon früher, in §. 130,
ermittelt; die Werthe von l entnehmen wir aus der obigen Tabelle.
Wir finden so, da die Geschwindigkeit des Lichtes 41600 Meilen oder
nahezu 310 Millionen Meter beträgt, die Zahl der Oscillationen in
1 Secunde:

für die dunkle Linie B (roth) = 450 Billionen
„ „ „ „ C (roth) = 472 „
„ „ „ „ D (gelb) = 526 „
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„ „ „ „ H (violett) = 790 „

Wir haben bisher, um dem Interferenzversuch die einfachste Ge-205
Das Interferenz-
spektrum.

stalt zu geben, vorausgesetzt, die Lichtquelle L sende homogenes
Licht aus. Wenn das Licht L nicht homogen ist, sondern Licht von

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[309/0331] Interferenz der Lichtwellen. an dieselbe heranrücken. Hat man also z. B. rothes Licht, so sind die Distanzen s r, s z grösser als bei gelbem Lichte, bei diesem wie- der grösser als bei grünem Lichte u. s. w. Mithin sind auch die Werthe von d für rothes Licht am grössten, für violettes am kleinsten. Bestimmt man d für die verschiedenen Strahlen des Spektrums, so ergeben sich folgende Zahlen für die Grösse der Wellenlänge. Es ist nach den Messungen von Fraunhofer eine Wellenlänge (2 d) für die dunkle Linie B (roth) = 0,0006878 Mm. „ „ „ „ C (roth) = 0,0006564 „ „ „ „ „ D (gelb) = 0,0005888 „ „ „ „ „ E (grün) = 0,0005260 „ „ „ „ „ F (blau) = 0,0004843 „ „ „ „ „ G (violett) = 0,0004291 „ „ „ „ „ H (violett) = 0,0003928 „ Dies sind die Werthe der Wellenlängen in der Luft. Um die Wellenlängen im lutleeren Raume zu finden, muss man jene Zahlen mit dem Quotienten [FORMEL] multipliciren, wo v' die Fortpflanzungsgeschwindigkeit im luftleeren Raum, v diejenige in der Luft bedeutet. Da aber dieser Quotient nur eine sehr kleine Zahl ist, so erfahren hier- durch die obigen Werthe keine nennenswerthe Veränderung. Nachdem wir die Wellenlängen des Lichtes ermittelt haben, ist uns ein Mittel an die Hand gegeben, auch die Schwingungsge- schwindigkeit aufzufinden. Nach §. 32 ist nämlich, wenn wir mit s die Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer Wellenbewegung und mit n die Anzahl der Schwingungen in der Zeiteinheit bezeichnen, die Wellen- länge l = [FORMEL], woraus folgt, dass n = [FORMEL] ist. Nun haben wir die Fortpflanzungsgeschwindigkeit s des Lichtes schon früher, in §. 130, ermittelt; die Werthe von l entnehmen wir aus der obigen Tabelle. Wir finden so, da die Geschwindigkeit des Lichtes 41600 Meilen oder nahezu 310 Millionen Meter beträgt, die Zahl der Oscillationen in 1 Secunde: für die dunkle Linie B (roth) = 450 Billionen „ „ „ „ C (roth) = 472 „ „ „ „ „ D (gelb) = 526 „ „ „ „ „ E (grün) = 589 „ „ „ „ „ F (blau) = 640 „ „ „ „ „ G (violett) = 722 „ „ „ „ „ H (violett) = 790 „ Wir haben bisher, um dem Interferenzversuch die einfachste Ge- stalt zu geben, vorausgesetzt, die Lichtquelle L sende homogenes Licht aus. Wenn das Licht L nicht homogen ist, sondern Licht von 205 Das Interferenz- spektrum.

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Zitationshilfe: Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wundt_medizinische_1867/331>, abgerufen am 23.12.2024.