Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Andere Capitel.
dem oder diesem Zeichen der Gestirne
geboren wird/ der soll so oder also ge-
schickt werden. Welcher unter der
Sonnen geboren wird/ der müste ein
Buler oder weiser Mann werden/
wer im Merkurio geboren wird/ der
werde ein guter Handtierer wer-
den und so fort an/ werd es ihme sonst
oder so gehen.

Andere/ sonderlich die gelehrteste Stoi-
ker
mehrenteihls/ haben das/ was wir das
Glück heissen Gottes Vorsorg/ Gottes
Rahtschluß/
ja Gott selbsten genennet
der unfehlbar alle Ding von Ewigkeit ge-
sehen und geordnet habe/ daß es künfftig er-
gehen solle/ jedoch nach eines jeden Dings
Art und Weise/ die er jedwederm selbst mit-
geteihlet hat. Welcher Meynung/ ob sie
schon Heyden waren/ viel ehe zu dulten ist/
als vorhergehender Wahn/ und kömt in
Wahrheit der rechten Christlichen Mey-
nung weit näher/ um welches willen auch
der gelehrte Vatter Augustinus lieber also
reden wollen: Das hat GOtt getahn!

als:

Das Andere Capitel.
dem oder dieſem Zeichen der Geſtirne
geboren wird/ der ſoll ſo oder alſo ge-
ſchickt werden. Welcher unter der
Sonnen geboren wird/ der muͤſte ein
Buler oder weiſer Mann werden/
wer im Merkurio geboren wird/ der
werde ein guter Handtierer wer-
den und ſo fort an/ werd es ihme ſonſt
oder ſo gehen.

Andere/ ſonderlich die gelehrteſte Stoi-
ker
mehrenteihls/ haben das/ was wir das
Gluͤck heiſſen Gottes Vorſorg/ Gottes
Rahtſchluß/
ja Gott ſelbſten genennet
der unfehlbar alle Ding von Ewigkeit ge-
ſehen und geordnet habe/ daß es kuͤnfftig er-
gehen ſolle/ jedoch nach eines jeden Dings
Art und Weiſe/ die er jedwederm ſelbſt mit-
geteihlet hat. Welcher Meynung/ ob ſie
ſchon Heyden waren/ viel ehe zu dulten iſt/
als vorhergehender Wahn/ und koͤmt in
Wahrheit der rechten Chriſtlichen Mey-
nung weit naͤher/ um welches willen auch
der gelehrte Vatter Auguſtinus lieber alſo
reden wollen: Das hat GOtt getahn!

als:
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0090" n="30"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Andere Capitel.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">dem oder die&#x017F;em Zeichen der Ge&#x017F;tirne<lb/>
geboren wird/ der &#x017F;oll &#x017F;o oder al&#x017F;o ge-<lb/>
&#x017F;chickt werden. Welcher unter der<lb/>
Sonnen geboren wird/ der mu&#x0364;&#x017F;te ein<lb/>
Buler oder wei&#x017F;er Mann werden/<lb/>
wer im Merkurio geboren wird/ der<lb/>
werde ein guter Handtierer wer-<lb/>
den und &#x017F;o fort an/ werd es ihme &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
oder &#x017F;o gehen.</hi> </p><lb/>
        <p>Andere/ &#x017F;onderlich <hi rendition="#fr">die gelehrte&#x017F;te Stoi-<lb/>
ker</hi> mehrenteihls/ haben das/ was wir das<lb/>
Glu&#x0364;ck hei&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#fr">Gottes Vor&#x017F;org/ Gottes<lb/>
Raht&#x017F;chluß/</hi> ja <hi rendition="#fr">Gott &#x017F;elb&#x017F;ten</hi> genennet<lb/>
der unfehlbar alle Ding von Ewigkeit ge-<lb/>
&#x017F;ehen und geordnet habe/ daß es ku&#x0364;nfftig er-<lb/>
gehen &#x017F;olle/ jedoch nach eines jeden Dings<lb/>
Art und Wei&#x017F;e/ die er jedwederm &#x017F;elb&#x017F;t mit-<lb/>
geteihlet hat. Welcher Meynung/ ob &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;chon Heyden waren/ viel ehe zu dulten i&#x017F;t/<lb/>
als vorhergehender Wahn/ und ko&#x0364;mt in<lb/>
Wahrheit der rechten Chri&#x017F;tlichen Mey-<lb/>
nung weit na&#x0364;her/ um welches willen auch<lb/>
der gelehrte Vatter <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tinus</hi> lieber al&#x017F;o<lb/>
reden wollen: <hi rendition="#fr">Das hat GOtt getahn!</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">als:</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0090] Das Andere Capitel. dem oder dieſem Zeichen der Geſtirne geboren wird/ der ſoll ſo oder alſo ge- ſchickt werden. Welcher unter der Sonnen geboren wird/ der muͤſte ein Buler oder weiſer Mann werden/ wer im Merkurio geboren wird/ der werde ein guter Handtierer wer- den und ſo fort an/ werd es ihme ſonſt oder ſo gehen. Andere/ ſonderlich die gelehrteſte Stoi- ker mehrenteihls/ haben das/ was wir das Gluͤck heiſſen Gottes Vorſorg/ Gottes Rahtſchluß/ ja Gott ſelbſten genennet der unfehlbar alle Ding von Ewigkeit ge- ſehen und geordnet habe/ daß es kuͤnfftig er- gehen ſolle/ jedoch nach eines jeden Dings Art und Weiſe/ die er jedwederm ſelbſt mit- geteihlet hat. Welcher Meynung/ ob ſie ſchon Heyden waren/ viel ehe zu dulten iſt/ als vorhergehender Wahn/ und koͤmt in Wahrheit der rechten Chriſtlichen Mey- nung weit naͤher/ um welches willen auch der gelehrte Vatter Auguſtinus lieber alſo reden wollen: Das hat GOtt getahn! als:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/90
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/90>, abgerufen am 29.03.2024.