Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Neunte Capitel. Dann er hat keine Gelegenheit/ solche/ wieman spricht/ an den Mann zu bringen. Antwort: Der weise Heyd Aristoteles die
Das Neunte Capitel. Dann er hat keine Gelegenheit/ ſolche/ wieman ſpricht/ an den Mann zu bringen. Antwort: Der weiſe Heyd Ariſtoteles die
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Das Neunte Capitel.
Dann er hat keine Gelegenheit/ ſolche/ wie
man ſpricht/ an den Mann zu bringen.
Antwort: Der weiſe Heyd Ariſtoteles
ſagt wol: Deus & natura nihil faciunt
fruſtra, das iſt: GOtt und die Natur
machen nichts umſonſt. Nun heiſt ei-
gentlich das Umſonſt/ was nirgend keinen
Nutzen gibt/ auf einigerley Weiſe und We-
ge. Geſezt aber/ mancher guter von Adel/
oder einer ehrlichen Freundſchaft/ oder gu-
ten Verſtands/ Sitten/ Gebaͤrden/ ꝛc. wuͤr-
de gedruckt/ gehindert/ nicht geachtet; ſo iſt
noch kein Schluß: Ergo iſt der ſein Adel/
die Weißheit und Verſtand/ ihm/ umſonſt
gegeben. Dann Erſtlich gedenke man:
Jſt es dieſer Zeit nicht geachtet/ oder an dem
Ort nicht: ſo kans zur andern Zeit/ und an
einem andern Ort geachtet werden. Gleich
wie das Gelt/ zum Exempel/ keiner fuͤr um-
ſonſt haͤlt/ daß er eben Heut oder Morgen
nicht wechſeln mag. Jn einem Monat/ und
auf der andern Meß ſchlieſſet man wider
Wechſel/ da es etwan/ wie mans nennt/ ein
groͤſſers laggio traͤgt als vorhin. Fürs
ander aber/ geſezt/ es werde der Adel/ und
die
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