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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Neunte Capitel.
eine finden möge/ die aufs wenigste proba-
bel und muhtmäßlich sey.

Zu lezt müssen wir das auch gestehen/
daß GOtt der HErr manchem Menschen
Gelegenheit gnug an die Hand gibt/ und
deutlich und handgreifflich weiset/ wie/
wann und wo dieses oder jenes anzugreif-
fen sey/ zu erhalten/ zu verteidigen/ etc. Weil
aber GOtt keinen mit Haaren zu einem
Ding ziehet/ oder einen Strick vom Him-
mel herab an Hals wirft/ und wie einen
Ochsen fort schleppet; als müssen wir selbst
gestehen/ daß mancher Mensch/ der hand-
greiflichen Ordnung Gottes/ vorsezlich nit
habe folgen wollen/ und den grünen Zweig
erheben/ der ihm vorgezeigt worden ist; also
wider seine eigene Nachlässigkeit; nicht aber
wider seinen Gott zu murren Ursach habe.

Aber wider zuruck auf das zu kommen/
daß gleichwol stehe Psal. CXX VII. 2.
GOtt geb es im Schlaff wem ers
gönnt/
hat es die Meynung nimmermehr/
daß man deßwegen nirgend keine Hand
anlegen soll/ nirgend suchen/ forschen/ wa-
gen: sondern/ wann man ja der teutschen

Version
L v

Das Neunte Capitel.
eine finden moͤge/ die aufs wenigſte proba-
bel und muhtmaͤßlich ſey.

Zu lezt muͤſſen wir das auch geſtehen/
daß GOtt der HErꝛ manchem Menſchen
Gelegenheit gnug an die Hand gibt/ und
deutlich und handgreifflich weiſet/ wie/
wann und wo dieſes oder jenes anzugreif-
fen ſey/ zu erhalten/ zu verteidigen/ ꝛc. Weil
aber GOtt keinen mit Haaren zu einem
Ding ziehet/ oder einen Strick vom Him-
mel herab an Hals wirft/ und wie einen
Ochſen fort ſchleppet; als muͤſſen wir ſelbſt
geſtehen/ daß mancher Menſch/ der hand-
greiflichen Ordnung Gottes/ vorſezlich nit
habe folgen wollen/ und den grünen Zweig
erheben/ der ihm vorgezeigt worden iſt; alſo
wider ſeine eigene Nachlaͤſſigkeit; nicht aber
wider ſeinen Gott zu murꝛen Urſach habe.

Aber wider zuruck auf das zu kommen/
daß gleichwol ſtehe Pſal. CXX VII. 2.
GOtt geb es im Schlaff wem ers
goͤnnt/
hat es die Meynung nimmermehr/
daß man deßwegen nirgend keine Hand
anlegen ſoll/ nirgend ſuchen/ forſchen/ wa-
gen: ſondern/ wann man ja der teutſchen

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[249/0323] Das Neunte Capitel. eine finden moͤge/ die aufs wenigſte proba- bel und muhtmaͤßlich ſey. Zu lezt muͤſſen wir das auch geſtehen/ daß GOtt der HErꝛ manchem Menſchen Gelegenheit gnug an die Hand gibt/ und deutlich und handgreifflich weiſet/ wie/ wann und wo dieſes oder jenes anzugreif- fen ſey/ zu erhalten/ zu verteidigen/ ꝛc. Weil aber GOtt keinen mit Haaren zu einem Ding ziehet/ oder einen Strick vom Him- mel herab an Hals wirft/ und wie einen Ochſen fort ſchleppet; als muͤſſen wir ſelbſt geſtehen/ daß mancher Menſch/ der hand- greiflichen Ordnung Gottes/ vorſezlich nit habe folgen wollen/ und den grünen Zweig erheben/ der ihm vorgezeigt worden iſt; alſo wider ſeine eigene Nachlaͤſſigkeit; nicht aber wider ſeinen Gott zu murꝛen Urſach habe. Aber wider zuruck auf das zu kommen/ daß gleichwol ſtehe Pſal. CXX VII. 2. GOtt geb es im Schlaff wem ers goͤnnt/ hat es die Meynung nimmermehr/ daß man deßwegen nirgend keine Hand anlegen ſoll/ nirgend ſuchen/ forſchen/ wa- gen: ſondern/ wann man ja der teutſchen Verſion L v

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/323>, abgerufen am 22.12.2024.