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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Achte Capitel.
ner Werk keine Ursach findet/ ist
ubrig daß man darüber in aller De-
mut still sey/ weil der fleischliche Ver-
stand bey weitem zu wenig ist/ daß er
der Göttlichen Majestät Heimlig-
keiten ersinne. Derowegen/ wann
einer der Göttlichen Werke keine
Ursach sihet/ wird er finden/ daß das
die Ursach sey/ weil er ein schwacher
und ohnmächtiger Mensch ist.
Also/
verstehe/ wird eben allein der Mensch nicht
seyn/ mit dem Gott unter seinen Geschöpfen
allein/ nicht umgehen darf/ wie er will/ und
einen daraus sezen auf einen Käiserlichen
Stul/ an eine Königliche Tafel/ oder in ein
reiches Haußhalten/ in ein grosses Ge-
werb/ und dergleichen; den andern in einen
Viehestall/ oder hinter einen Pflug/ ärmer
oder niderer/ geehrter oder weniger geehrt/
und so fortan.

Das ist aber im End eben eine Ursach/
wann mans ja wissen will/ warum es Gott
tuhe/ und solch einen Unterscheid halte;
nemlich/ weil er ein Gott ist/ das ist/ ein

Wesen

Das Achte Capitel.
ner Werk keine Urſach findet/ iſt
ůbrig daß man daruͤber in aller De-
mut ſtill ſey/ weil der fleiſchliche Ver-
ſtand bey weitem zu wenig iſt/ daß er
der Goͤttlichen Majeſtaͤt Heimlig-
keiten erſinne. Derowegen/ wann
einer der Goͤttlichen Werke keine
Urſach ſihet/ wird er finden/ daß das
die Urſach ſey/ weil er ein ſchwacher
und ohnmaͤchtiger Menſch iſt.
Alſo/
verſtehe/ wird eben allein der Menſch nicht
ſeyn/ mit dem Gott unter ſeinen Geſchoͤpfen
allein/ nicht umgehen darf/ wie er will/ und
einen daraus ſezen auf einen Kaͤiſerlichen
Stul/ an eine Koͤnigliche Tafel/ oder in ein
reiches Haußhalten/ in ein groſſes Ge-
werb/ und dergleichen; den andern in einen
Vieheſtall/ oder hinter einen Pflug/ aͤrmer
oder niderer/ geehrter oder weniger geehrt/
und ſo fortan.

Das iſt aber im End eben eine Urſach/
wann mans ja wiſſen will/ warum es Gott
tuhe/ und ſolch einen Unterſcheid halte;
nemlich/ weil er ein Gott iſt/ das iſt/ ein

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[202/0274] Das Achte Capitel. ner Werk keine Urſach findet/ iſt ůbrig daß man daruͤber in aller De- mut ſtill ſey/ weil der fleiſchliche Ver- ſtand bey weitem zu wenig iſt/ daß er der Goͤttlichen Majeſtaͤt Heimlig- keiten erſinne. Derowegen/ wann einer der Goͤttlichen Werke keine Urſach ſihet/ wird er finden/ daß das die Urſach ſey/ weil er ein ſchwacher und ohnmaͤchtiger Menſch iſt. Alſo/ verſtehe/ wird eben allein der Menſch nicht ſeyn/ mit dem Gott unter ſeinen Geſchoͤpfen allein/ nicht umgehen darf/ wie er will/ und einen daraus ſezen auf einen Kaͤiſerlichen Stul/ an eine Koͤnigliche Tafel/ oder in ein reiches Haußhalten/ in ein groſſes Ge- werb/ und dergleichen; den andern in einen Vieheſtall/ oder hinter einen Pflug/ aͤrmer oder niderer/ geehrter oder weniger geehrt/ und ſo fortan. Das iſt aber im End eben eine Urſach/ wann mans ja wiſſen will/ warum es Gott tuhe/ und ſolch einen Unterſcheid halte; nemlich/ weil er ein Gott iſt/ das iſt/ ein Weſen

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/274>, abgerufen am 25.11.2024.