Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Siebennde Capitel. mus interficere, (*) etiamsi velimus.Scis enim Proavi tui Adriani dictum: Successorem suum nullus occidit, das ist: Wann ihm das Reich von GOtt bestimmt ist/ werden wir ihn nicht um- bringen können/ wie gern wir auch wolten. Dann du weissest/ was dein Großvatter Adrianus pflegte zu sagen: Seinen Nachfolger/ (oder den/ der nach einem kommen soll) könne doch keiner tödten! Dergleichen vor ihm schon der besch eidene Seneca, zu seinem un- dankbaren discipul, Käiser Neronem, sprach/ da er so Tyrannisch wurde gegen alle/ die er meynte/ daß nach ihm regieren würden: (+) Licet quam plurimos occidas, sprach er/ non potes tamen successorem tuum occidere, das ist: Und wann du noch so viel niderwürgst/ so kanstu doch den/ der dir succedirn wird/ nit hin- richten. An (*) Vulcat. Gallicanus in vita Avidii Cassii. p. m. 59. edit. Casaub. (+) Xiphilinus ex Dione in Nerone. H
Das Sieben̄de Capitel. mus interficere, (*) etiamſi velimus.Scis enim Proavi tui Adriani dictum: Succeſſorem ſuum nullus occidit, das iſt: Wann ihm das Reich von GOtt beſtim̃t iſt/ werden wir ihn nicht um- bringen koͤnnen/ wie gern wir auch wolten. Dann du weiſſeſt/ was dein Großvatter Adrianus pflegte zu ſagen: Seinen Nachfolger/ (oder den/ der nach einem kommen ſoll) koͤnne doch keiner toͤdten! Dergleichen vor ihm ſchon der beſch eidene Seneca, zu ſeinem un- dankbarẽ diſcipul, Kaͤiſer Neronem, ſprach/ da er ſo Tyranniſch wurde gegen alle/ die er meynte/ daß nach ihm regieren wuͤrden: (†) Licet quàm plurimos occidas, ſprach er/ non potes tamen ſucceſſorem tuum occidere, das iſt: Und wann du noch ſo viel niderwürgſt/ ſo kanſtu doch den/ der dir ſuccedirn wird/ nit hin- richten. An (*) Vulcat. Gallicanus in vita Avidii Caſſii. p. m. 59. edit. Caſaub. (†) Xiphilinus ex Dione in Nerone. H
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0239" n="169"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Sieben̄de Capitel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">mus interficere,</hi><note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#aq">V<hi rendition="#i">ulcat. Gallicanus in vita Avidii</hi><lb/> C<hi rendition="#i">aſſii. p. m. 59. edit.</hi> C<hi rendition="#i">aſaub.</hi></hi></note><hi rendition="#aq">etiamſi velimus.<lb/> Scis enim Proavi tui Adriani dictum:<lb/> Succeſſorem ſuum nullus occidit,</hi> das iſt:<lb/><hi rendition="#fr">Wann ihm das Reich von GOtt<lb/> beſtim̃t iſt/ werden wir ihn nicht um-<lb/> bringen koͤnnen/ wie gern wir auch<lb/> wolten. Dann du weiſſeſt/ was dein<lb/> Großvatter</hi> <hi rendition="#aq">Adrianus</hi> <hi rendition="#fr">pflegte zu<lb/> ſagen: Seinen Nachfolger/</hi> (oder<lb/> den/ der nach einem kommen ſoll) <hi rendition="#fr">koͤnne<lb/> doch keiner toͤdten!</hi> Dergleichen vor ihm<lb/> ſchon der beſch eidene <hi rendition="#aq">Seneca,</hi> zu ſeinem un-<lb/> dankbarẽ <hi rendition="#aq">diſcipul,</hi> Kaͤiſer <hi rendition="#aq">Neronem,</hi> ſprach/<lb/> da er ſo Tyranniſch wurde gegen alle/ die<lb/> er meynte/ daß nach ihm regieren wuͤrden:<lb/><note place="foot" n="(†)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Xiphilinus ex Dione in Nerone.</hi></hi></note> <hi rendition="#aq">Licet quàm plurimos occidas,</hi> ſprach<lb/> er/ <hi rendition="#aq">non potes tamen ſucceſſorem tuum<lb/> occidere,</hi> das iſt: <hi rendition="#fr">Und wann du noch<lb/> ſo viel niderwürgſt/ ſo kanſtu doch<lb/> den/ der dir</hi> <hi rendition="#aq">ſucce</hi><hi rendition="#fr">dirn wird/ nit hin-<lb/> richten.</hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">H</fw> <fw place="bottom" type="catch">An</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [169/0239]
Das Sieben̄de Capitel.
mus interficere, (*) etiamſi velimus.
Scis enim Proavi tui Adriani dictum:
Succeſſorem ſuum nullus occidit, das iſt:
Wann ihm das Reich von GOtt
beſtim̃t iſt/ werden wir ihn nicht um-
bringen koͤnnen/ wie gern wir auch
wolten. Dann du weiſſeſt/ was dein
Großvatter Adrianus pflegte zu
ſagen: Seinen Nachfolger/ (oder
den/ der nach einem kommen ſoll) koͤnne
doch keiner toͤdten! Dergleichen vor ihm
ſchon der beſch eidene Seneca, zu ſeinem un-
dankbarẽ diſcipul, Kaͤiſer Neronem, ſprach/
da er ſo Tyranniſch wurde gegen alle/ die
er meynte/ daß nach ihm regieren wuͤrden:
(†) Licet quàm plurimos occidas, ſprach
er/ non potes tamen ſucceſſorem tuum
occidere, das iſt: Und wann du noch
ſo viel niderwürgſt/ ſo kanſtu doch
den/ der dir ſuccedirn wird/ nit hin-
richten.
An
(*) Vulcat. Gallicanus in vita Avidii
Caſſii. p. m. 59. edit. Caſaub.
(†) Xiphilinus ex Dione in Nerone.
H
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |