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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Siebennde Capitel.
anders sagen können/ wann sie das Glück
genennet/ als eine Hülf/ die von etwas grös-
sers/ als von sterblichen blossen Menschen
herrühren könne; und ob sie schon daran
gefehlet/ daß sie vermeynet: Die Käiser-
tume/ Königreiche/ Regimenter/ würden
den Menschen/ aus sonderbarer Gunst ge-
wisser Götter/ die darüber zu walten und zu
schalten hätten: (dann von Göttern
weiß das Christentum nichts) so ist doch
das viel/ daß sie es gleichwol für etwas
Göttlich-beschertes/ beständiglich gehalten
haben. Denkwürdig ist die Rede Käisers
Titi. Da er vernehmen mußte/ daß zween
Römische Patritii nach seinem Käisertum
gestanden/ und dessen zu überweisen wären/
um weß willen sie/ den Rechten nach/ Leib
und Leben verfallen hätten/ wolte er doch
sich solcher Schärfe nicht gebrauchen; viel
lieber ihnen und andern/ mit höchstem
Glimpf/ weisen/ wie unrecht sie urteihlten/
und an wem sie sich versündigten: Der
Römische Historicus (*) spricht: Nihil
amplius quam ut desisterent monuit, di-

cens
(*) Sueton. in Tito Cap. IX. edit. Ar-
gentorat. M D CXLV II. p. 272.

Das Sieben̄de Capitel.
anders ſagen koͤnnen/ wann ſie das Gluͤck
genennet/ als eine Huͤlf/ die von etwas groͤſ-
ſers/ als von ſterblichen bloſſen Menſchen
herꝛuͤhren koͤnne; und ob ſie ſchon daran
gefehlet/ daß ſie vermeynet: Die Kaͤiſer-
tume/ Koͤnigreiche/ Regimenter/ wuͤrden
den Menſchen/ aus ſonderbarer Gunſt ge-
wiſſer Goͤtter/ die daruͤber zu walten und zu
ſchalten haͤtten: (dann von Goͤttern
weiß das Chriſtentum nichts) ſo iſt doch
das viel/ daß ſie es gleichwol fuͤr etwas
Goͤttlich-beſchertes/ beſtaͤndiglich gehalten
haben. Denkwuͤrdig iſt die Rede Kaͤiſers
Titi. Da er vernehmen mußte/ daß zween
Roͤmiſche Patritii nach ſeinem Kaͤiſertum
geſtanden/ und deſſen zu überweiſen waͤren/
um weß willen ſie/ den Rechten nach/ Leib
und Leben verfallen haͤtten/ wolte er doch
ſich ſolcher Schaͤrfe nicht gebrauchen; viel
lieber ihnen und andern/ mit hoͤchſtem
Glimpf/ weiſen/ wie unrecht ſie urteihlten/
und an wem ſie ſich verſuͤndigten: Der
Roͤmiſche Hiſtoricus (*) ſpricht: Nihil
amplius quàm ut deſiſterent monuit, di-

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(*) Sueton. in Tito Cap. IX. edit. Ar-
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[167/0237] Das Sieben̄de Capitel. anders ſagen koͤnnen/ wann ſie das Gluͤck genennet/ als eine Huͤlf/ die von etwas groͤſ- ſers/ als von ſterblichen bloſſen Menſchen herꝛuͤhren koͤnne; und ob ſie ſchon daran gefehlet/ daß ſie vermeynet: Die Kaͤiſer- tume/ Koͤnigreiche/ Regimenter/ wuͤrden den Menſchen/ aus ſonderbarer Gunſt ge- wiſſer Goͤtter/ die daruͤber zu walten und zu ſchalten haͤtten: (dann von Goͤttern weiß das Chriſtentum nichts) ſo iſt doch das viel/ daß ſie es gleichwol fuͤr etwas Goͤttlich-beſchertes/ beſtaͤndiglich gehalten haben. Denkwuͤrdig iſt die Rede Kaͤiſers Titi. Da er vernehmen mußte/ daß zween Roͤmiſche Patritii nach ſeinem Kaͤiſertum geſtanden/ und deſſen zu überweiſen waͤren/ um weß willen ſie/ den Rechten nach/ Leib und Leben verfallen haͤtten/ wolte er doch ſich ſolcher Schaͤrfe nicht gebrauchen; viel lieber ihnen und andern/ mit hoͤchſtem Glimpf/ weiſen/ wie unrecht ſie urteihlten/ und an wem ſie ſich verſuͤndigten: Der Roͤmiſche Hiſtoricus (*) ſpricht: Nihil amplius quàm ut deſiſterent monuit, di- cens (*) Sueton. in Tito Cap. IX. edit. Ar- gentorat. M D CXLV II. p. 272.

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/237>, abgerufen am 23.11.2024.