Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Sechste Capitel. nem Knecht heut gelingen lassen wol-te/ und Barmhertzigkeit finden für ihm. Cap. I. 11. Tobias ist das ander Exempel. Zu den Weil
Das Sechſte Capitel. nem Knecht heut gelingen laſſen wol-te/ und Barmhertzigkeit finden fuͤr ihm. Cap. I. 11. Tobias iſt das ander Exempel. Zu den Weil
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0224" n="156"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Sechſte Capitel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">nem Knecht heut gelingen laſſen wol-<lb/> te/ und Barmhertzigkeit finden fuͤr<lb/> ihm.</hi><hi rendition="#aq">Cap. I.</hi> 11.</p><lb/> <p>Tobias iſt das ander Exempel. Zu den<lb/> Zeiten Salmanaſſar muſte er mit Weib<lb/> und Kindern in Aſſyrien/ als ein armer<lb/> gefangener Mann. Alle haben gewißlich<lb/> an ihrem Gluͤck; ja etwan gar an ihrem<lb/> Leben verzweiffelt. Zumaln er ſich nie da-<lb/> hin bequemen wollen/ daß er nach Lands-<lb/> Art opfern/ und ſich mit Abgoͤtterey verun-<lb/> reinigen wolte. Kein zweifel iſt/ er wird ſeine<lb/> Feind ja ſo wol dabey gehabt haben/ die wol<lb/> ehe die Zaͤhne uͤber ihn zuſammgebiſſen/<lb/> ſonderlich/ daß er/ als ein Gefangener/ ſich<lb/> unterſtehe ſo frey und ledig hin und her zu<lb/> gehen/ alfo in ſeiner Gefaͤngniß ungefan-<lb/> gen ſeyn wolle. Man moͤchte ſagen: Er<lb/> haͤtte es eben ſo gewagt/ und/ weil dem<lb/> Sprichwort nach/ <hi rendition="#fr">Wagen gewinnt!</hi><lb/> haͤtte es ihm zur Zeit auch ſo gegluͤckt/ das<lb/> dem tauſentſten ſonſt nicht gelingt. Wie<lb/> hat es ihm aber gegluͤckt? frag ich. Ganz<lb/> ohngefaͤhr? allerdings ohne einiges We-<lb/> ſens <hi rendition="#aq">direction</hi> und Ordnung? Ey Nein!<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Weil</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [156/0224]
Das Sechſte Capitel.
nem Knecht heut gelingen laſſen wol-
te/ und Barmhertzigkeit finden fuͤr
ihm. Cap. I. 11.
Tobias iſt das ander Exempel. Zu den
Zeiten Salmanaſſar muſte er mit Weib
und Kindern in Aſſyrien/ als ein armer
gefangener Mann. Alle haben gewißlich
an ihrem Gluͤck; ja etwan gar an ihrem
Leben verzweiffelt. Zumaln er ſich nie da-
hin bequemen wollen/ daß er nach Lands-
Art opfern/ und ſich mit Abgoͤtterey verun-
reinigen wolte. Kein zweifel iſt/ er wird ſeine
Feind ja ſo wol dabey gehabt haben/ die wol
ehe die Zaͤhne uͤber ihn zuſammgebiſſen/
ſonderlich/ daß er/ als ein Gefangener/ ſich
unterſtehe ſo frey und ledig hin und her zu
gehen/ alfo in ſeiner Gefaͤngniß ungefan-
gen ſeyn wolle. Man moͤchte ſagen: Er
haͤtte es eben ſo gewagt/ und/ weil dem
Sprichwort nach/ Wagen gewinnt!
haͤtte es ihm zur Zeit auch ſo gegluͤckt/ das
dem tauſentſten ſonſt nicht gelingt. Wie
hat es ihm aber gegluͤckt? frag ich. Ganz
ohngefaͤhr? allerdings ohne einiges We-
ſens direction und Ordnung? Ey Nein!
Weil
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/224 |
Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/224>, abgerufen am 16.02.2025. |