Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Vierte Capitel.
Allweiß du bist:   Vielleicht du sihst/
daß es wär mein Verderben.

2.
Jch weiß nit/ was ich wünschen soll;
bin blind/ mein Heil zu sehen.
Noch ist mein Hertz Verlangens-voll/
es heist mich mehrmahls gehen
auf einem Pfad/   der deinem Raht
und Willen steht entgegen:
Daher mein Werk/   Fleiß/ Witz und
tärk

gar nichts verrichten mögen.
3.
Du wilst/ weil du so gütig bist/
Du kanst auch alles geben;
Du weist/ was noht und seelig ist
zu dem Beruff und Leben;
Du wirst/ wie Du   gesaget zu/
vor dein Geschöpffe sorgen:
das Du biß Heut   tähtst allezeit/
das wirst Du auch thun Morgen.
4.
So sey dein Wille dann mein Will:
dir hab ich mich ergeben.
Was

Das Vierte Capitel.
Allweiß du biſt:   Vielleicht du ſihſt/
daß es waͤr mein Verderben.

2.
Jch weiß nit/ was ich wuͤnſchen ſoll;
bin blind/ mein Heil zu ſehen.
Noch iſt mein Hertz Verlangens-voll/
es heiſt mich mehrmahls gehen
auf einem Pfad/   der deinem Raht
und Willen ſteht entgegen:
Daher mein Werk/   Fleiß/ Witz und
taͤrk

gar nichts verꝛichten moͤgen.
3.
Du wilſt/ weil du ſo guͤtig biſt/
Du kanſt auch alles geben;
Du weiſt/ was noht und ſeelig iſt
zu dem Beruff und Leben;
Du wirſt/ wie Du   geſaget zu/
vor dein Geſchoͤpffe ſorgen:
das Du biß Heut   taͤhtſt allezeit/
das wirſt Du auch thun Morgen.
4.
So ſey dein Wille dann mein Will:
dir hab ich mich ergeben.
Was
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg n="1">
          <pb facs="#f0164" n="100"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Vierte Capitel.</hi> </fw><lb/>
          <l>Allweiß du bi&#x017F;t:</l>
          <space dim="horizontal"/>
          <l>Vielleicht du &#x017F;ih&#x017F;t/</l><lb/>
          <l>daß es wa&#x0364;r mein Verderben.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="2">
          <head>2.</head><lb/>
          <l>Jch weiß nit/ was ich wu&#x0364;n&#x017F;chen &#x017F;oll;</l><lb/>
          <l>bin blind/ mein Heil zu &#x017F;ehen.</l><lb/>
          <l>Noch i&#x017F;t mein Hertz Verlangens-voll/</l><lb/>
          <l>es hei&#x017F;t mich mehrmahls gehen</l><lb/>
          <l>auf einem Pfad/</l>
          <space dim="horizontal"/>
          <l>der deinem Raht</l><lb/>
          <l>und Willen &#x017F;teht entgegen:</l><lb/>
          <l>Daher mein Werk/</l>
          <space dim="horizontal"/>
          <l>Fleiß/ Witz und<lb/>
ta&#x0364;rk</l><lb/>
          <l>gar nichts ver&#xA75B;ichten mo&#x0364;gen.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="3">
          <head>3.</head><lb/>
          <l>Du wil&#x017F;t/ weil du &#x017F;o gu&#x0364;tig bi&#x017F;t/</l><lb/>
          <l>Du kan&#x017F;t auch alles geben;</l><lb/>
          <l>Du wei&#x017F;t/ was noht und &#x017F;eelig i&#x017F;t</l><lb/>
          <l>zu dem Beruff und Leben;</l><lb/>
          <l>Du wir&#x017F;t/ wie Du</l>
          <space dim="horizontal"/>
          <l>ge&#x017F;aget zu/</l><lb/>
          <l>vor dein Ge&#x017F;cho&#x0364;pffe &#x017F;orgen:</l><lb/>
          <l>das Du biß Heut</l>
          <space dim="horizontal"/>
          <l>ta&#x0364;ht&#x017F;t allezeit/</l><lb/>
          <l>das wir&#x017F;t Du auch thun Morgen.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="4">
          <head>4.</head><lb/>
          <l>So &#x017F;ey dein Wille dann mein Will:</l><lb/>
          <l>dir hab ich mich ergeben.</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[100/0164] Das Vierte Capitel. Allweiß du biſt: Vielleicht du ſihſt/ daß es waͤr mein Verderben. 2. Jch weiß nit/ was ich wuͤnſchen ſoll; bin blind/ mein Heil zu ſehen. Noch iſt mein Hertz Verlangens-voll/ es heiſt mich mehrmahls gehen auf einem Pfad/ der deinem Raht und Willen ſteht entgegen: Daher mein Werk/ Fleiß/ Witz und taͤrk gar nichts verꝛichten moͤgen. 3. Du wilſt/ weil du ſo guͤtig biſt/ Du kanſt auch alles geben; Du weiſt/ was noht und ſeelig iſt zu dem Beruff und Leben; Du wirſt/ wie Du geſaget zu/ vor dein Geſchoͤpffe ſorgen: das Du biß Heut taͤhtſt allezeit/ das wirſt Du auch thun Morgen. 4. So ſey dein Wille dann mein Will: dir hab ich mich ergeben. Was

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/164
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/164>, abgerufen am 27.11.2024.