so wenig wird dieser erstickte Cörper riechen oder faulen, so lang kein Lufft zu ihm gelassen wird. Wenn nun auch ein menschlicher Cörper in solche Lage gerathet, so muß sich auch ein glei- cher effectus der Unverweßlichkeit ergeben. Kan die Lufft von einem Cörper abgehalten werden: so werden auch die in der Lufft steckende spicula salina abgehalten, daß sie in dem an sich selbs zwar zur corruption geneigten Cörper keine würckliche Bewegung, fermentation und Auf- lösung der Theile verursachen können. Was die oben erwehnte in der Donau viel Wo- chen lang frisch gebliebene Cörper betrifft, so hat der Herr Auctor des Buchs ein gutes Ju- dicium Medicum angehängt, welches l. c. p. 27. nachgelesen werden kan. Ich gedencke bey dieser Waßer-Geschicht an andere, welche zwar gleicher maßen eine kalte, aber doch glückliche- re und gesündere Herberge in diesem Element gefunden haben. Denn da erzehlet Herr D. Joel Langelott, Hertzoglicher Holsteinischer Leib- Medicus, wie ein gewißer Gärtner in Schwe- den, der einen andern retten wolte, mit demsel- ben ins eißkalte Waßer versunken, alsobald erstarret, 16. Stunden lang darinnen auf- recht geblieben, endlich heraus gezogen, mit Tüchern umhüllet, an einem gelinden Feuer erwärmet, und also wieder zum Leben gebracht
so wenig wird dieser erstickte Coͤrper riechen oder faulen, so lang kein Lufft zu ihm gelassen wird. Wenn nun auch ein menschlicher Coͤrper in solche Lage gerathet, so muß sich auch ein glei- cher effectus der Unverweßlichkeit ergeben. Kan die Lufft von einem Coͤrper abgehalten werden: so werden auch die in der Lufft steckende spicula salina abgehalten, daß sie in dem an sich selbs zwar zur corruption geneigten Coͤrper keine wuͤrckliche Bewegung, fermentation und Auf- loͤsung der Theile verursachen koͤnnen. Was die oben erwehnte in der Donau viel Wo- chen lang frisch gebliebene Coͤrper betrifft, so hat der Herr Auctor des Buchs ein gutes Ju- dicium Medicum angehaͤngt, welches l. c. p. 27. nachgelesen werden kan. Ich gedencke bey dieser Waßer-Geschicht an andere, welche zwar gleicher maßen eine kalte, aber doch gluͤckliche- re und gesuͤndere Herberge in diesem Element gefunden haben. Denn da erzehlet Herr D. Joël Langelott, Hertzoglicher Holsteinischer Leib- Medicus, wie ein gewißer Gaͤrtner in Schwe- den, der einen andern retten wolte, mit demsel- ben ins eißkalte Waßer versunken, alsobald erstarret, 16. Stunden lang darinnen auf- recht geblieben, endlich heraus gezogen, mit Tuͤchern umhuͤllet, an einem gelinden Feuer erwaͤrmet, und also wieder zum Leben gebracht
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so wenig wird dieser erstickte Coͤrper riechen oder
faulen, so lang kein Lufft zu ihm gelassen wird.
Wenn nun auch ein menschlicher Coͤrper in
solche Lage gerathet, so muß sich auch ein glei-
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die Lufft von einem Coͤrper abgehalten werden:
so werden auch die in der Lufft steckende spicula
salina abgehalten, daß sie in dem an sich selbs
zwar zur corruption geneigten Coͤrper keine
wuͤrckliche Bewegung, fermentation und Auf-
loͤsung der Theile verursachen koͤnnen. Was
die oben erwehnte in der Donau viel Wo-
chen lang frisch gebliebene Coͤrper betrifft, so
hat der Herr Auctor des Buchs ein gutes Ju-
dicium Medicum angehaͤngt, welches l. c. p.
27. nachgelesen werden kan. Ich gedencke bey
dieser Waßer-Geschicht an andere, welche zwar
gleicher maßen eine kalte, aber doch gluͤckliche-
re und gesuͤndere Herberge in diesem Element
gefunden haben. Denn da erzehlet Herr D. Joël
Langelott, Hertzoglicher Holsteinischer Leib-
Medicus, wie ein gewißer Gaͤrtner in Schwe-
den, der einen andern retten wolte, mit demsel-
ben ins eißkalte Waßer versunken, alsobald
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W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wsge_vampyr_1732/27>, abgerufen am 28.07.2024.
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