W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.könne, sondern in hypothesi solches auch würcklich bey denen Vampyren vermuthlich thue, fließt aus demjenigen Principio, welches ich in obiger Abhandlung zum Grund geleget de Cooperatione spirituum in plurimis effectibus, qui vel ex causis physicis resolvi possunt, vel non possunt. Dessen ich mich noch nicht gereuen lasse, doch aber auch keinen Eyd darauf abgelegt habe. Ein anders aber ist es, wenn man jetzt ferner fragt, wie weit sich die Macht dieses Geistes in die Cörper zu agiren erstrecke? Denn dieses ist für uns Menschen schwer, oder gar unmöglich zu determiniren. Wir können nicht einmal die gewöhnliche Kräfften der Natur ausmessen, geschweige bestimmen, wieweit Satanas dieselbe erheben könne. Es kommt bey unserm Phaenomeno darauf an, ob es einer für eine unmögliche Sache halte, daß der Teufel die Fäulniß eines Cörpers eine Zeitlang verhindern, die Farbe des Blutes erhalten, die Integritatem viscerum vel vere vel apparenter conserviren, den Cörper, wie Christum, Matth. IV. durch die Lufft führen, ihne in die offt genug aufgehende Zimmer bringen, durch dessen Organa von einem lebenden Cörper Blut aussaugen, wie er etwa vor Zeiten auch ohne geschickte Organa durch die Ventriloquas geredet hat, oder das Blut anders woher, wie in koͤnne, sondern in hypothesi solches auch wuͤrcklich bey denen Vampyren vermuthlich thue, fließt aus demjenigen Principio, welches ich in obiger Abhandlung zum Grund geleget de Cooperatione spirituum in plurimis effectibus, qui vel ex causis physicis resolvi possunt, vel non possunt. Dessen ich mich noch nicht gereuen lasse, doch aber auch keinen Eyd darauf abgelegt habe. Ein anders aber ist es, wenn man jetzt ferner fragt, wie weit sich die Macht dieses Geistes in die Coͤrper zu agiren erstrecke? Denn dieses ist fuͤr uns Menschen schwer, oder gar unmoͤglich zu determiniren. Wir koͤnnen nicht einmal die gewoͤhnliche Kraͤfften der Natur ausmessen, geschweige bestimmen, wieweit Satanas dieselbe erheben koͤnne. Es kommt bey unserm Phænomeno darauf an, ob es einer fuͤr eine unmoͤgliche Sache halte, daß der Teufel die Faͤulniß eines Coͤrpers eine Zeitlang verhindern, die Farbe des Blutes erhalten, die Integritatem viscerum vel vere vel apparenter conserviren, den Coͤrper, wie Christum, Matth. IV. durch die Lufft fuͤhren, ihne in die offt genug aufgehende Zimmer bringen, durch dessen Organa von einem lebenden Coͤrper Blut aussaugen, wie er etwa vor Zeiten auch ohne geschickte Organa durch die Ventriloquas geredet hat, oder das Blut anders woher, wie in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0124" n="124"/> koͤnne, sondern in <hi rendition="#aq">hypothesi</hi> solches auch wuͤrcklich bey denen <hi rendition="#aq">Vampyren</hi> vermuthlich thue, fließt aus demjenigen <hi rendition="#aq">Principio</hi>, welches ich in obiger Abhandlung zum Grund geleget <hi rendition="#aq">de Cooperatione spirituum in plurimis effectibus, qui vel ex causis physicis resolvi possunt, vel non possunt.</hi> Dessen ich mich noch nicht gereuen lasse, doch aber auch keinen Eyd darauf abgelegt habe. Ein anders aber ist es, wenn man jetzt ferner fragt, wie weit sich die Macht dieses Geistes in die Coͤrper zu <hi rendition="#aq">agi</hi>ren erstrecke? Denn dieses ist fuͤr uns Menschen schwer, oder gar unmoͤglich zu <hi rendition="#aq">determini</hi>ren. Wir koͤnnen nicht einmal die gewoͤhnliche Kraͤfften der Natur ausmessen, geschweige bestimmen, wieweit <hi rendition="#aq">Satanas</hi> dieselbe erheben koͤnne. Es kommt bey unserm <hi rendition="#aq">Phænomeno</hi> darauf an, ob es einer fuͤr eine unmoͤgliche Sache halte, daß der Teufel die Faͤulniß eines Coͤrpers eine Zeitlang verhindern, die Farbe des Blutes erhalten, die <hi rendition="#aq">Integritatem viscerum vel vere vel apparenter conservi</hi>ren, den Coͤrper, wie Christum, <hi rendition="#aq">Matth. IV.</hi> durch die Lufft fuͤhren, ihne in die offt genug aufgehende Zimmer bringen, durch dessen <hi rendition="#aq">Organa</hi> von einem lebenden Coͤrper Blut aussaugen, wie er etwa vor Zeiten auch ohne geschickte <hi rendition="#aq">Organa</hi> durch die <hi rendition="#aq">Ventriloquas</hi> geredet hat, oder das Blut anders woher, wie in </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0124]
koͤnne, sondern in hypothesi solches auch wuͤrcklich bey denen Vampyren vermuthlich thue, fließt aus demjenigen Principio, welches ich in obiger Abhandlung zum Grund geleget de Cooperatione spirituum in plurimis effectibus, qui vel ex causis physicis resolvi possunt, vel non possunt. Dessen ich mich noch nicht gereuen lasse, doch aber auch keinen Eyd darauf abgelegt habe. Ein anders aber ist es, wenn man jetzt ferner fragt, wie weit sich die Macht dieses Geistes in die Coͤrper zu agiren erstrecke? Denn dieses ist fuͤr uns Menschen schwer, oder gar unmoͤglich zu determiniren. Wir koͤnnen nicht einmal die gewoͤhnliche Kraͤfften der Natur ausmessen, geschweige bestimmen, wieweit Satanas dieselbe erheben koͤnne. Es kommt bey unserm Phænomeno darauf an, ob es einer fuͤr eine unmoͤgliche Sache halte, daß der Teufel die Faͤulniß eines Coͤrpers eine Zeitlang verhindern, die Farbe des Blutes erhalten, die Integritatem viscerum vel vere vel apparenter conserviren, den Coͤrper, wie Christum, Matth. IV. durch die Lufft fuͤhren, ihne in die offt genug aufgehende Zimmer bringen, durch dessen Organa von einem lebenden Coͤrper Blut aussaugen, wie er etwa vor Zeiten auch ohne geschickte Organa durch die Ventriloquas geredet hat, oder das Blut anders woher, wie in
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Zitationshilfe: | W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wsge_vampyr_1732/124>, abgerufen am 28.07.2024. |