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W. S. G. E.: Acten-mäßige und Umständliche Relation von denen Vampiren oder Menschen-Saugern, Welche sich in diesem und vorigen Jahren, im Königreich Servien herfürgethan. Leipzig, 1732.

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Grabes gegessen, und sich mit dessen Blut geschmiret habe, um von der gelittenen Plage entlediget zu werden. In 20. oder 30. Tagen nach seinen Todes-Fall, haben sich einige Leute geklaget, daß sie von obgedachten Arnod Paole geplaget worden, wie dann auch würcklich vier Persohnen von ihm umgebracht. Um nun dieses Ubel einzustellen haben, sie auf Einrathen ihres Hadnacks (welcher schon vorhin bey dergleichen Begebenheiten gewesen, diesen Arnod Paole, in beyläuffig 40. Tagen nach seinen Tode ausgegraben und gefunden, daß er gantz voll und unversehrt sey, auch ihme das frische Blut zu den Augen, Nasen, Mund und Ohren heraus gefloßen, das Hemde Uber Tuch und Sarg gantz blutig geweßen, die alte Nägel an Händen und Füßen abgefallen, und dargegen andere neue gewachsen seye. Weil sie nun daraus ersehen, daß er ein würcklicher Vampir sey; Als haben sie demselben nach ihrer Gewohnheit, einen Pfahl durch das Hertz geschlagen, wobey er einen lauten Schrey gethan, und ein häuffiges Blut von sich gelaßen, wornach sie den Cörper gleich noch selbigen Tag zu Aschen verbrennet und ins Grab geworffen. Ferner sagen obgedachte Leute aus, daß alle diejenige,

Grabes gegessen, und sich mit dessen Blut geschmiret habe, um von der gelittenen Plage entlediget zu werden. In 20. oder 30. Tagen nach seinen Todes-Fall, haben sich einige Leute geklaget, daß sie von obgedachten Arnod Paole geplaget worden, wie dann auch würcklich vier Persohnen von ihm umgebracht. Um nun dieses Ubel einzustellen haben, sie auf Einrathen ihres Hadnacks (welcher schon vorhin bey dergleichen Begebenheiten gewesen, diesen Arnod Paole, in beyläuffig 40. Tagen nach seinen Tode ausgegraben und gefunden, daß er gantz voll und unversehrt sey, auch ihme das frische Blut zu den Augen, Nasen, Mund und Ohren heraus gefloßen, das Hemde Uber Tuch und Sarg gantz blutig geweßen, die alte Nägel an Händen und Füßen abgefallen, und dargegen andere neue gewachsen seye. Weil sie nun daraus ersehen, daß er ein würcklicher Vampir sey; Als haben sie demselben nach ihrer Gewohnheit, einen Pfahl durch das Hertz geschlagen, wobey er einen lauten Schrey gethan, und ein häuffiges Blut von sich gelaßen, wornach sie den Cörper gleich noch selbigen Tag zu Aschen verbrennet und ins Grab geworffen. Ferner sagen obgedachte Leute aus, daß alle diejenige,

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[10/0010] Grabes gegessen, und sich mit dessen Blut geschmiret habe, um von der gelittenen Plage entlediget zu werden. In 20. oder 30. Tagen nach seinen Todes-Fall, haben sich einige Leute geklaget, daß sie von obgedachten Arnod Paole geplaget worden, wie dann auch würcklich vier Persohnen von ihm umgebracht. Um nun dieses Ubel einzustellen haben, sie auf Einrathen ihres Hadnacks (welcher schon vorhin bey dergleichen Begebenheiten gewesen, diesen Arnod Paole, in beyläuffig 40. Tagen nach seinen Tode ausgegraben und gefunden, daß er gantz voll und unversehrt sey, auch ihme das frische Blut zu den Augen, Nasen, Mund und Ohren heraus gefloßen, das Hemde Uber Tuch und Sarg gantz blutig geweßen, die alte Nägel an Händen und Füßen abgefallen, und dargegen andere neue gewachsen seye. Weil sie nun daraus ersehen, daß er ein würcklicher Vampir sey; Als haben sie demselben nach ihrer Gewohnheit, einen Pfahl durch das Hertz geschlagen, wobey er einen lauten Schrey gethan, und ein häuffiges Blut von sich gelaßen, wornach sie den Cörper gleich noch selbigen Tag zu Aschen verbrennet und ins Grab geworffen. Ferner sagen obgedachte Leute aus, daß alle diejenige,

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Zitationshilfe: W. S. G. E.: Acten-mäßige und Umständliche Relation von denen Vampiren oder Menschen-Saugern, Welche sich in diesem und vorigen Jahren, im Königreich Servien herfürgethan. Leipzig, 1732, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wsge_vampyr2_1732/10>, abgerufen am 26.04.2024.