Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

Bild:
<< vorherige Seite

Praktische Winke.
nachzutragen haben. So z. B. empfehlen wir ihm, wie auch
jedem Gentlemanfahrer, die in Figur 134 abgebildeten Fahr-
handschuhe. Diese besitzen nämlich den besonders beim Fahren
von scharf ins Zeug gehenden Blutpferden nicht gering anzu-
schlagenden Vorzug, dass sie, dank den über die ganze Hand-
fläche verteilten, hervorstehenden Rippen, dem Durchgleiten
glatter Zügel erfolgreichen Widerstand entgegenstellen. Ausser-
dem sind sie ungemein stark. Wer sich derartige Handschuhe
[Abbildung] Fig. 134.


Gerippte Fahrhandschuhe.

durch seinen Sattler kommen lassen will,
merke sich die Adresse: Fownes Bros. & Co.,
71--75 Gresham Street, London E. C.

Ferner dürfte es nicht überflüssig sein,
darauf hinzuweisen, dass der Kutscher viel
dazu beitragen kann seine Livree lange nett
und sauber zu erhalten.

Wir wollen uns zu diesem Zwecke
zuerst mit dem Hute beschäftigen. Ist dieser
dem Einflusse nasser Witterung ausgesetzt
gewesen, so nehme der Kutscher einen leicht
in warmes Wasser getauchten, weichen und
reinen Schwamm und fahre mit demselben
mehreremale in der Richtung des Striches
über den Filz. Dann lasse er den Hut
trocknen und glätte ihn mit einer weichen Bürste. Die letzte
Politur gebe er mit einem seidenen Tuche. Sollte der Hut allen
Glanz verloren haben, so empfiehlt es sich, das seidene Tuch
mit 2--3 Tropfen Tafelöl zu benetzen. Mehr Öl darf jedoch
nicht verwendet werden, denn dann erhält der Hut einen wider-
wärtigen fettigen Glanz.

Die vielfach zu Livreen benützten drapfarbigen Über-
zieher
lassen sich am besten mit Kleie reinigen, die kräftig
in das Tuch hineingerieben wird. Ist der Rock sehr schmutzig
geworden, so nehme man zuerst angefeuchtete Kleie und beendige
das Putzen mit einer ausgiebigen Einreibung von trockener

Praktische Winke.
nachzutragen haben. So z. B. empfehlen wir ihm, wie auch
jedem Gentlemanfahrer, die in Figur 134 abgebildeten Fahr-
handschuhe. Diese besitzen nämlich den besonders beim Fahren
von scharf ins Zeug gehenden Blutpferden nicht gering anzu-
schlagenden Vorzug, dass sie, dank den über die ganze Hand-
fläche verteilten, hervorstehenden Rippen, dem Durchgleiten
glatter Zügel erfolgreichen Widerstand entgegenstellen. Ausser-
dem sind sie ungemein stark. Wer sich derartige Handschuhe
[Abbildung] Fig. 134.


Gerippte Fahrhandschuhe.

durch seinen Sattler kommen lassen will,
merke sich die Adresse: Fownes Bros. & Co.,
71—75 Gresham Street, London E. C.

Ferner dürfte es nicht überflüssig sein,
darauf hinzuweisen, dass der Kutscher viel
dazu beitragen kann seine Livree lange nett
und sauber zu erhalten.

Wir wollen uns zu diesem Zwecke
zuerst mit dem Hute beschäftigen. Ist dieser
dem Einflusse nasser Witterung ausgesetzt
gewesen, so nehme der Kutscher einen leicht
in warmes Wasser getauchten, weichen und
reinen Schwamm und fahre mit demselben
mehreremale in der Richtung des Striches
über den Filz. Dann lasse er den Hut
trocknen und glätte ihn mit einer weichen Bürste. Die letzte
Politur gebe er mit einem seidenen Tuche. Sollte der Hut allen
Glanz verloren haben, so empfiehlt es sich, das seidene Tuch
mit 2—3 Tropfen Tafelöl zu benetzen. Mehr Öl darf jedoch
nicht verwendet werden, denn dann erhält der Hut einen wider-
wärtigen fettigen Glanz.

Die vielfach zu Livreen benützten drapfarbigen Über-
zieher
lassen sich am besten mit Kleie reinigen, die kräftig
in das Tuch hineingerieben wird. Ist der Rock sehr schmutzig
geworden, so nehme man zuerst angefeuchtete Kleie und beendige
das Putzen mit einer ausgiebigen Einreibung von trockener

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0200" n="186"/><fw place="top" type="header">Praktische Winke.</fw><lb/>
nachzutragen haben. So z. B. empfehlen wir ihm, wie auch<lb/>
jedem Gentlemanfahrer, die in Figur 134 abgebildeten Fahr-<lb/>
handschuhe. Diese besitzen nämlich den besonders beim Fahren<lb/>
von scharf ins Zeug gehenden Blutpferden nicht gering anzu-<lb/>
schlagenden Vorzug, dass sie, dank den über die ganze Hand-<lb/>
fläche verteilten, hervorstehenden Rippen, dem Durchgleiten<lb/>
glatter Zügel erfolgreichen Widerstand entgegenstellen. Ausser-<lb/>
dem sind sie ungemein stark. Wer sich derartige Handschuhe<lb/><figure><head>Fig. 134.</head><p><lb/>
Gerippte Fahrhandschuhe.</p></figure><lb/>
durch seinen Sattler kommen lassen will,<lb/>
merke sich die Adresse: Fownes Bros. &amp; Co.,<lb/>
71&#x2014;75 Gresham Street, London E. C.</p><lb/>
          <p>Ferner dürfte es nicht überflüssig sein,<lb/>
darauf hinzuweisen, dass der Kutscher viel<lb/>
dazu beitragen kann seine Livree lange nett<lb/>
und sauber zu erhalten.</p><lb/>
          <p>Wir wollen uns zu diesem Zwecke<lb/>
zuerst mit dem Hute beschäftigen. Ist dieser<lb/>
dem Einflusse nasser Witterung ausgesetzt<lb/>
gewesen, so nehme der Kutscher einen leicht<lb/>
in warmes Wasser getauchten, weichen und<lb/>
reinen Schwamm und fahre mit demselben<lb/>
mehreremale in der Richtung des Striches<lb/>
über den Filz. Dann lasse er den Hut<lb/>
trocknen und glätte ihn mit einer weichen Bürste. Die letzte<lb/>
Politur gebe er mit einem seidenen Tuche. Sollte der Hut allen<lb/>
Glanz verloren haben, so empfiehlt es sich, das seidene Tuch<lb/>
mit 2&#x2014;3 Tropfen Tafelöl zu benetzen. Mehr Öl darf jedoch<lb/>
nicht verwendet werden, denn dann erhält der Hut einen wider-<lb/>
wärtigen fettigen Glanz.</p><lb/>
          <p>Die vielfach zu Livreen benützten <hi rendition="#g">drapfarbigen Über-<lb/>
zieher</hi> lassen sich am besten mit Kleie reinigen, die kräftig<lb/>
in das Tuch hineingerieben wird. Ist der Rock sehr schmutzig<lb/>
geworden, so nehme man zuerst angefeuchtete Kleie und beendige<lb/>
das Putzen mit einer ausgiebigen Einreibung von trockener<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[186/0200] Praktische Winke. nachzutragen haben. So z. B. empfehlen wir ihm, wie auch jedem Gentlemanfahrer, die in Figur 134 abgebildeten Fahr- handschuhe. Diese besitzen nämlich den besonders beim Fahren von scharf ins Zeug gehenden Blutpferden nicht gering anzu- schlagenden Vorzug, dass sie, dank den über die ganze Hand- fläche verteilten, hervorstehenden Rippen, dem Durchgleiten glatter Zügel erfolgreichen Widerstand entgegenstellen. Ausser- dem sind sie ungemein stark. Wer sich derartige Handschuhe [Abbildung Fig. 134. Gerippte Fahrhandschuhe.] durch seinen Sattler kommen lassen will, merke sich die Adresse: Fownes Bros. & Co., 71—75 Gresham Street, London E. C. Ferner dürfte es nicht überflüssig sein, darauf hinzuweisen, dass der Kutscher viel dazu beitragen kann seine Livree lange nett und sauber zu erhalten. Wir wollen uns zu diesem Zwecke zuerst mit dem Hute beschäftigen. Ist dieser dem Einflusse nasser Witterung ausgesetzt gewesen, so nehme der Kutscher einen leicht in warmes Wasser getauchten, weichen und reinen Schwamm und fahre mit demselben mehreremale in der Richtung des Striches über den Filz. Dann lasse er den Hut trocknen und glätte ihn mit einer weichen Bürste. Die letzte Politur gebe er mit einem seidenen Tuche. Sollte der Hut allen Glanz verloren haben, so empfiehlt es sich, das seidene Tuch mit 2—3 Tropfen Tafelöl zu benetzen. Mehr Öl darf jedoch nicht verwendet werden, denn dann erhält der Hut einen wider- wärtigen fettigen Glanz. Die vielfach zu Livreen benützten drapfarbigen Über- zieher lassen sich am besten mit Kleie reinigen, die kräftig in das Tuch hineingerieben wird. Ist der Rock sehr schmutzig geworden, so nehme man zuerst angefeuchtete Kleie und beendige das Putzen mit einer ausgiebigen Einreibung von trockener

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/200
Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/200>, abgerufen am 24.11.2024.