Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
UT UV

Uteri coalitus, das Zusammenwachsen des Uteri, wird vermöge ei-
ner Lancetten gelöset.

Uteri humiditas nimia, eine gar zu grosse Feuchtigkeit der Ge-
bähr-Mutter,
ist öffters eine Haupt-Ursach der Unfruchtbarkeit, denn
der Saamen wird nicht angenommen, noch zu den deßwegen schlaffen und
zusammen gefallenen Trompeten gebracht, sondern gehet gleich nach ver-
richteter Liebes-Arbeit aus den Genitalibus wieder heraus. Solches
Ubel corrigiret man mit (1) Evacuantibus, und (2) Nervinis, als Roris-
marin.
und essentia Rorismarin. Sonsten werden auch die warmen Bä-
der recommandiret, und wo sie nicht zu haben, an ihrer Stelle Suffimi-
gia
aus Succin. Styrac. Calaminth. Tacamahac. oder Decoct. aus Bistort.
Tormentill. Filipendul. Symph. maj. Sumach. flor. Balaustior. Rosar. rubr.
Nuc. cupress. Alumin. &c.

Uteri procidentia, siehe Procidentia.

Uteri siccitas nimia, die gar zu grosse Trockene der Gebähr-
Mutter,
ist auch eine Haupt-Ursach der Unfruchtbarkeit; denn die
Theile schrumpflen nicht nur zusammen, sondern verliehren auch augen-
scheinlich ihre Bewegung. Hierwider müssen Humectantia gebrauchet
werden, als Bäder von erweichenden Kräutern, Malv. Alth. Branc. Ursin.
Chamomill. Mercurial. Parietar. Beta, Atripl. Verbasc. &c. item Axung.
Canis, Anser. ol. Amygdal. dulc. Lilior. alb. &c.

Uterina, werden insgemein alle diejenigen Artzneyen genannt, wel-
che wider alle Kranckheiten des Uteri gebrauchet werden, in specie aber
werden nur diejenigen eigentlich hier verstanden, welch wider die Mut-
ter-Kranckheit dienlich sind. Davon siehe den Titul Anthysterica.

Uvae Corinthiacae, siehe Vitis.

Uva inversa, siehe Paris herba.

Uvae passae, werden insgemein alle Rosinen genannt, welche nichts
anders als künstlich aufgedörrete und getrocknete Wein-Trauben von un-
terschiedlicher Grösse und Farbe sind, doch meistens braun, süsse von Ge-
schmack und guten Geruchs: werden aus Syrien, Spanien und Jtalien,
theils in kleinen Fäßlein, theils in Körben gebracht, siehe Vitis.

Uva quercina, siehe Quercus.
spina grossularia, Stachel-Beer, Grossel-Beer, wächst
wild, wird zu lebendigen Zäunen gebraucht. Die unreiffen Beeren dienen

wider
UT UV

Uteri coalitus, das Zuſammenwachſen des Uteri, wird vermoͤge ei-
ner Lancetten geloͤſet.

Uteri humiditas nimia, eine gar zu groſſe Feuchtigkeit der Ge-
baͤhr-Mutter,
iſt oͤffters eine Haupt-Urſach der Unfruchtbarkeit, denn
der Saamen wird nicht angenommen, noch zu den deßwegen ſchlaffen und
zuſammen gefallenen Trompeten gebracht, ſondern gehet gleich nach ver-
richteter Liebes-Arbeit aus den Genitalibus wieder heraus. Solches
Ubel corrigiret man mit (1) Evacuantibus, und (2) Nervinis, als Roriſ-
marin.
und eſſentia Roriſmarin. Sonſten werden auch die warmen Baͤ-
der recommandiret, und wo ſie nicht zu haben, an ihrer Stelle Suffimi-
gia
aus Succin. Styrac. Calaminth. Tacamahac. oder Decoct. aus Biſtort.
Tormentill. Filipendul. Symph. maj. Sumach. flor. Balauſtior. Roſar. rubr.
Nuc. cupreſſ. Alumin. &c.

Uteri procidentia, ſiehe Procidentia.

Uteri ſiccitas nimia, die gar zu groſſe Trockene der Gebaͤhr-
Mutter,
iſt auch eine Haupt-Urſach der Unfruchtbarkeit; denn die
Theile ſchrumpflen nicht nur zuſammen, ſondern verliehren auch augen-
ſcheinlich ihre Bewegung. Hierwider muͤſſen Humectantia gebrauchet
werden, als Baͤder von erweichenden Kraͤutern, Malv. Alth. Branc. Urſin.
Chamomill. Mercurial. Parietar. Beta, Atripl. Verbaſc. &c. item Axung.
Canis, Anſer. ol. Amygdal. dulc. Lilior. alb. &c.

Uterina, werden insgemein alle diejenigen Artzneyen genannt, wel-
che wider alle Kranckheiten des Uteri gebrauchet werden, in ſpecie aber
werden nur diejenigen eigentlich hier verſtanden, welch wider die Mut-
ter-Kranckheit dienlich ſind. Davon ſiehe den Titul Anthyſterica.

Uvæ Corinthiacæ, ſiehe Vitis.

Uva inverſa, ſiehe Paris herba.

Uvæ paſſæ, werden insgemein alle Roſinen genannt, welche nichts
anders als kuͤnſtlich aufgedoͤrrete und getrocknete Wein-Trauben von un-
terſchiedlicher Groͤſſe und Farbe ſind, doch meiſtens braun, ſuͤſſe von Ge-
ſchmack und guten Geruchs: werden aus Syrien, Spanien und Jtalien,
theils in kleinen Faͤßlein, theils in Koͤrben gebracht, ſiehe Vitis.

Uva quercina, ſiehe Quercus.
ſpina groſſularia, Stachel-Beer, Groſſel-Beer, waͤchſt
wild, wird zu lebendigen Zaͤunen gebraucht. Die unreiffen Beeren dienen

wider
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0995" n="983"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">UT UV</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Uteri coalitus,</hi> das Zu&#x017F;ammenwach&#x017F;en des <hi rendition="#aq">Uteri,</hi> wird vermo&#x0364;ge ei-<lb/>
ner Lancetten gelo&#x0364;&#x017F;et.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Uteri humiditas nimia,</hi> eine <hi rendition="#fr">gar zu gro&#x017F;&#x017F;e Feuchtigkeit der Ge-<lb/>
ba&#x0364;hr-Mutter,</hi> i&#x017F;t o&#x0364;ffters eine Haupt-Ur&#x017F;ach der Unfruchtbarkeit, denn<lb/>
der Saamen wird nicht angenommen, noch zu den deßwegen &#x017F;chlaffen und<lb/>
zu&#x017F;ammen gefallenen Trompeten gebracht, &#x017F;ondern gehet gleich nach ver-<lb/>
richteter Liebes-Arbeit aus den <hi rendition="#aq">Genitalibus</hi> wieder heraus. Solches<lb/>
Ubel <hi rendition="#aq">corrigi</hi>ret man mit (1) <hi rendition="#aq">Evacuantibus,</hi> und (2) <hi rendition="#aq">Nervinis,</hi> als <hi rendition="#aq">Rori&#x017F;-<lb/>
marin.</hi> und <hi rendition="#aq">e&#x017F;&#x017F;entia Rori&#x017F;marin.</hi> Son&#x017F;ten werden auch die warmen Ba&#x0364;-<lb/>
der <hi rendition="#aq">recommandi</hi>ret, und wo &#x017F;ie nicht zu haben, an ihrer Stelle <hi rendition="#aq">Suffimi-<lb/>
gia</hi> aus <hi rendition="#aq">Succin. Styrac. Calaminth. Tacamahac.</hi> oder <hi rendition="#aq">Decoct.</hi> aus <hi rendition="#aq">Bi&#x017F;tort.<lb/>
Tormentill. Filipendul. Symph. maj. Sumach. flor. Balau&#x017F;tior. Ro&#x017F;ar. rubr.<lb/>
Nuc. cupre&#x017F;&#x017F;. Alumin. &amp;c.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Uteri procidentia,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Procidentia.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Uteri &#x017F;iccitas nimia,</hi> die <hi rendition="#fr">gar zu gro&#x017F;&#x017F;e Trockene der Geba&#x0364;hr-<lb/>
Mutter,</hi> i&#x017F;t auch eine Haupt-Ur&#x017F;ach der Unfruchtbarkeit; denn die<lb/>
Theile &#x017F;chrumpflen nicht nur zu&#x017F;ammen, &#x017F;ondern verliehren auch augen-<lb/>
&#x017F;cheinlich ihre Bewegung. Hierwider mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Humectantia</hi> gebrauchet<lb/>
werden, als Ba&#x0364;der von erweichenden Kra&#x0364;utern, <hi rendition="#aq">Malv. Alth. Branc. Ur&#x017F;in.<lb/>
Chamomill. Mercurial. Parietar. Beta, Atripl. Verba&#x017F;c. &amp;c. item Axung.<lb/>
Canis, An&#x017F;er. ol. Amygdal. dulc. Lilior. alb. &amp;c.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Uterina,</hi> werden insgemein alle diejenigen Artzneyen genannt, wel-<lb/>
che wider alle Kranckheiten des <hi rendition="#aq">Uteri</hi> gebrauchet werden, <hi rendition="#aq">in &#x017F;pecie</hi> aber<lb/>
werden nur diejenigen eigentlich hier ver&#x017F;tanden, welch wider die Mut-<lb/>
ter-Kranckheit dienlich &#x017F;ind. Davon &#x017F;iehe den Titul <hi rendition="#aq">Anthy&#x017F;terica.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Uvæ Corinthiacæ,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Vitis.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Uva inver&#x017F;a,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Paris herba.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Uvæ pa&#x017F;&#x017F;æ,</hi> werden insgemein alle <hi rendition="#fr">Ro&#x017F;inen genannt,</hi> welche nichts<lb/>
anders als ku&#x0364;n&#x017F;tlich aufgedo&#x0364;rrete und getrocknete Wein-Trauben von un-<lb/>
ter&#x017F;chiedlicher Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e und Farbe &#x017F;ind, doch mei&#x017F;tens braun, &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e von Ge-<lb/>
&#x017F;chmack und guten Geruchs: werden aus Syrien, Spanien und Jtalien,<lb/>
theils in kleinen Fa&#x0364;ßlein, theils in Ko&#x0364;rben gebracht, &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Vitis.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Uva quercina,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Quercus.</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">&#x017F;pina gro&#x017F;&#x017F;ularia,</hi><hi rendition="#fr">Stachel-Beer, Gro&#x017F;&#x017F;el-Beer,</hi> wa&#x0364;ch&#x017F;t</hi><lb/>
wild, wird zu lebendigen Za&#x0364;unen gebraucht. Die unreiffen Beeren dienen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wider</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[983/0995] UT UV Uteri coalitus, das Zuſammenwachſen des Uteri, wird vermoͤge ei- ner Lancetten geloͤſet. Uteri humiditas nimia, eine gar zu groſſe Feuchtigkeit der Ge- baͤhr-Mutter, iſt oͤffters eine Haupt-Urſach der Unfruchtbarkeit, denn der Saamen wird nicht angenommen, noch zu den deßwegen ſchlaffen und zuſammen gefallenen Trompeten gebracht, ſondern gehet gleich nach ver- richteter Liebes-Arbeit aus den Genitalibus wieder heraus. Solches Ubel corrigiret man mit (1) Evacuantibus, und (2) Nervinis, als Roriſ- marin. und eſſentia Roriſmarin. Sonſten werden auch die warmen Baͤ- der recommandiret, und wo ſie nicht zu haben, an ihrer Stelle Suffimi- gia aus Succin. Styrac. Calaminth. Tacamahac. oder Decoct. aus Biſtort. Tormentill. Filipendul. Symph. maj. Sumach. flor. Balauſtior. Roſar. rubr. Nuc. cupreſſ. Alumin. &c. Uteri procidentia, ſiehe Procidentia. Uteri ſiccitas nimia, die gar zu groſſe Trockene der Gebaͤhr- Mutter, iſt auch eine Haupt-Urſach der Unfruchtbarkeit; denn die Theile ſchrumpflen nicht nur zuſammen, ſondern verliehren auch augen- ſcheinlich ihre Bewegung. Hierwider muͤſſen Humectantia gebrauchet werden, als Baͤder von erweichenden Kraͤutern, Malv. Alth. Branc. Urſin. Chamomill. Mercurial. Parietar. Beta, Atripl. Verbaſc. &c. item Axung. Canis, Anſer. ol. Amygdal. dulc. Lilior. alb. &c. Uterina, werden insgemein alle diejenigen Artzneyen genannt, wel- che wider alle Kranckheiten des Uteri gebrauchet werden, in ſpecie aber werden nur diejenigen eigentlich hier verſtanden, welch wider die Mut- ter-Kranckheit dienlich ſind. Davon ſiehe den Titul Anthyſterica. Uvæ Corinthiacæ, ſiehe Vitis. Uva inverſa, ſiehe Paris herba. Uvæ paſſæ, werden insgemein alle Roſinen genannt, welche nichts anders als kuͤnſtlich aufgedoͤrrete und getrocknete Wein-Trauben von un- terſchiedlicher Groͤſſe und Farbe ſind, doch meiſtens braun, ſuͤſſe von Ge- ſchmack und guten Geruchs: werden aus Syrien, Spanien und Jtalien, theils in kleinen Faͤßlein, theils in Koͤrben gebracht, ſiehe Vitis. Uva quercina, ſiehe Quercus. ſpina groſſularia, Stachel-Beer, Groſſel-Beer, waͤchſt wild, wird zu lebendigen Zaͤunen gebraucht. Die unreiffen Beeren dienen wider

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/995
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 983. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/995>, abgerufen am 25.11.2024.