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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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und laß die Feuchtigkeit des Liquoris über einem kleinen Feuer verrau-
chen, so lange bis ein braunes Pulver zurück bleibe, verwahre solches
wohl, und heb es zum Gebrauch auf. Dieser Eisen-Tartarus hebet alle
Verstopffungen, dienet also wider die Cachexie, Wassersucht, verstopfften
Menses, Colicam nephriticam, und wenn man den Urin nicht lassen kan.
Die Dosis sind ß. bis ßß.

Tartarus solubilis ejusdem, ist ein zu einem Saltz gebrachter Cremor
Tartari. Crystall. ri viij. sal. fix. ri jv.
pülver und misch es unter-
einander, schütte dieses Mengsel in eine gläserne Glocke, gieß ohngefehr
comm. Lbiij. drauf, laß die Materia eine halbe Stunde lang allmäh-
lig aufsieden, laß sie darauf wieder abkühlen, filtrire sie, und laß den Li-
quorem
bis zu dem Eintrocknen verrauchen, so wird ein weiß Saltz zu-
rück bleiben, welches wohl zu verwahren ist. Es ist eine herrlich eröff-
nende und laxirende Medicin, sie dienet wider den Schlag, Wassersucht,
und andere von Verstopffung herrührende Kranckheiten, man nimmt davon
gr. x. bis ij. Wird sal vegetabile, wie auch

Tartarus tartarisatus genennet.

Tartarus vitriolatus, ist ein Tartar-Saltz, das mit den acidis des
spiritus Vitrioli gezeichnet ist. Gieß in eine gläserne Cucurbit ol. Tartari
q. v.
und nach und nach spiritus Vitrioli rectificat. drauf, so wird eine grosse
Effervescenz daher entstehen: halt mit dem draufgiessen so lange an, bis
keine Ebullition mehr drauf komme: setz alsdenn die Cucurbit in Sand,
und laß über einem kleinen Feuer alle Feuchtigkeit verrauchen, so wird ein
sehr weisses Saltz zurück bleiben, welches wohl zu verwahren ist. Es ist
ein schön eröffnend Mittel, und purgiret etwas, man giebt es wider Me-
lancholiam hypochondriacam,
Quartan-Fieber, Kröpff und alle andere
Kranckheiten, wo eine Oeffnung der Gänge und Ausführung durch den
Urin nöthig ist. Die Dosis ist von gr. x. bis ßß. Von der Tartar-
Tinctur ist unter dem Titul Tinctura zun suchen.

Tasis, die Ausstreckung eines Gliedes.

Taurocolla, heist der beste Leim, wird aus den Ohren und andern
guten Stücken der Ochsen-Häute bereitet. Doch insgemein wird es von
allem Leim auch gebrauchet.

Taxa, der Preiß oder Werth, nach welchem die Medicamenta ver-
kauffet werden. Also wird auch derjenige Catalogus officinalis und Ver-
zeichniß aller in der Apothecke vorhandenen Medicamenten genannt, dabey
der Preiß allzeit gesetzet, was sie gelten sollen.

Taxus,
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und laß die Feuchtigkeit des Liquoris uͤber einem kleinen Feuer verrau-
chen, ſo lange bis ein braunes Pulver zuruͤck bleibe, verwahre ſolches
wohl, und heb es zum Gebrauch auf. Dieſer Eiſen-Tartarus hebet alle
Verſtopffungen, dienet alſo wider die Cachexie, Waſſerſucht, verſtopfften
Menſes, Colicam nephriticam, und wenn man den Urin nicht laſſen kan.
Die Doſis ſind ℈ß. bis ʒß.

Tartarus ſolubilis ejusdem, iſt ein zu einem Saltz gebrachter Cremor
Tartari. ℞ Cryſtall. 🜿ri ℥viij. ſal. fix. 🜿ri ℥jv.
puͤlver und miſch es unter-
einander, ſchuͤtte dieſes Mengſel in eine glaͤſerne Glocke, gieß ohngefehr
🜄 comm. ℔iij. drauf, laß die Materia eine halbe Stunde lang allmaͤh-
lig aufſieden, laß ſie darauf wieder abkuͤhlen, filtrire ſie, und laß den Li-
quorem
bis zu dem Eintrocknen verrauchen, ſo wird ein weiß Saltz zu-
ruͤck bleiben, welches wohl zu verwahren iſt. Es iſt eine herrlich eroͤff-
nende und laxirende Medicin, ſie dienet wider den Schlag, Waſſerſucht,
und andere von Verſtopffung herruͤhrende Kranckheiten, man nimmt davon
gr. x. bis ℈ij. Wird ſal vegetabile, wie auch

Tartarus tartariſatus genennet.

Tartarus vitriolatus, iſt ein Tartar-Saltz, das mit den acidis des
ſpiritus Vitrioli gezeichnet iſt. Gieß in eine glaͤſerne Cucurbit ol. Tartari
q. v.
und nach und nach ſpiritus Vitrioli rectificat. drauf, ſo wird eine groſſe
Efferveſcenz daher entſtehen: halt mit dem draufgieſſen ſo lange an, bis
keine Ebullition mehr drauf komme: ſetz alsdenn die Cucurbit in Sand,
und laß uͤber einem kleinen Feuer alle Feuchtigkeit verrauchen, ſo wird ein
ſehr weiſſes Saltz zuruͤck bleiben, welches wohl zu verwahren iſt. Es iſt
ein ſchoͤn eroͤffnend Mittel, und purgiret etwas, man giebt es wider Me-
lancholiam hypochondriacam,
Quartan-Fieber, Kroͤpff und alle andere
Kranckheiten, wo eine Oeffnung der Gaͤnge und Ausfuͤhrung durch den
Urin noͤthig iſt. Die Doſis iſt von gr. x. bis ʒß. Von der Tartar-
Tinctur iſt unter dem Titul Tinctura zũ ſuchen.

Taſis, die Ausſtreckung eines Gliedes.

Taurocolla, heiſt der beſte Leim, wird aus den Ohren und andern
guten Stuͤcken der Ochſen-Haͤute bereitet. Doch insgemein wird es von
allem Leim auch gebrauchet.

Taxa, der Preiß oder Werth, nach welchem die Medicamenta ver-
kauffet werden. Alſo wird auch derjenige Catalogus officinalis und Ver-
zeichniß aller in der Apothecke vorhandenen Medicamenten genannt, dabey
der Preiß allzeit geſetzet, was ſie gelten ſollen.

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[929/0941] TA und laß die Feuchtigkeit des Liquoris uͤber einem kleinen Feuer verrau- chen, ſo lange bis ein braunes Pulver zuruͤck bleibe, verwahre ſolches wohl, und heb es zum Gebrauch auf. Dieſer Eiſen-Tartarus hebet alle Verſtopffungen, dienet alſo wider die Cachexie, Waſſerſucht, verſtopfften Menſes, Colicam nephriticam, und wenn man den Urin nicht laſſen kan. Die Doſis ſind ℈ß. bis ʒß. Tartarus ſolubilis ejusdem, iſt ein zu einem Saltz gebrachter Cremor Tartari. ℞ Cryſtall. 🜿ri ℥viij. ſal. fix. 🜿ri ℥jv. puͤlver und miſch es unter- einander, ſchuͤtte dieſes Mengſel in eine glaͤſerne Glocke, gieß ohngefehr 🜄 comm. ℔iij. drauf, laß die Materia eine halbe Stunde lang allmaͤh- lig aufſieden, laß ſie darauf wieder abkuͤhlen, filtrire ſie, und laß den Li- quorem bis zu dem Eintrocknen verrauchen, ſo wird ein weiß Saltz zu- ruͤck bleiben, welches wohl zu verwahren iſt. Es iſt eine herrlich eroͤff- nende und laxirende Medicin, ſie dienet wider den Schlag, Waſſerſucht, und andere von Verſtopffung herruͤhrende Kranckheiten, man nimmt davon gr. x. bis ℈ij. Wird ſal vegetabile, wie auch Tartarus tartariſatus genennet. Tartarus vitriolatus, iſt ein Tartar-Saltz, das mit den acidis des ſpiritus Vitrioli gezeichnet iſt. Gieß in eine glaͤſerne Cucurbit ol. Tartari q. v. und nach und nach ſpiritus Vitrioli rectificat. drauf, ſo wird eine groſſe Efferveſcenz daher entſtehen: halt mit dem draufgieſſen ſo lange an, bis keine Ebullition mehr drauf komme: ſetz alsdenn die Cucurbit in Sand, und laß uͤber einem kleinen Feuer alle Feuchtigkeit verrauchen, ſo wird ein ſehr weiſſes Saltz zuruͤck bleiben, welches wohl zu verwahren iſt. Es iſt ein ſchoͤn eroͤffnend Mittel, und purgiret etwas, man giebt es wider Me- lancholiam hypochondriacam, Quartan-Fieber, Kroͤpff und alle andere Kranckheiten, wo eine Oeffnung der Gaͤnge und Ausfuͤhrung durch den Urin noͤthig iſt. Die Doſis iſt von gr. x. bis ʒß. Von der Tartar- Tinctur iſt unter dem Titul Tinctura zũ ſuchen. Taſis, die Ausſtreckung eines Gliedes. Taurocolla, heiſt der beſte Leim, wird aus den Ohren und andern guten Stuͤcken der Ochſen-Haͤute bereitet. Doch insgemein wird es von allem Leim auch gebrauchet. Taxa, der Preiß oder Werth, nach welchem die Medicamenta ver- kauffet werden. Alſo wird auch derjenige Catalogus officinalis und Ver- zeichniß aller in der Apothecke vorhandenen Medicamenten genannt, dabey der Preiß allzeit geſetzet, was ſie gelten ſollen. Taxus, B b b b b b

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 929. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/941>, abgerufen am 29.03.2024.