Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
SU

Supercilia, die Augen-Branen, sind am Ende der Stirn, oben
über den Augen auf beyden Seiten; diese bilden wegen ihrer harten
Haut einen aufgeworffenen und gleichsam von niedergedruckten Haaren
rauhen Bogen ab, welcher darzu dienlich, daß er nicht allein das Ange-
sicht ziere, sondern auch den vom Haupt und Stirn herabfliessenden
Schweiß auffange, damit er sich nicht in die Augen setze, und denensel-
ben beschwerlich sey.

Supercilium coxendicis, siehe Os ischii.

Superfoetatio, siehe Superimpraegnatio.

Supergeminalis, siehe Epididymis.

Superimpraegnatio, die Uberschwängerung, ist, wenn eine Frau
zu unterschiedenen malen empfänget, und deßwegen mehr dann eine Frucht
träget, und hernachmals die zeitige mit der unzeitigen zur Welt bringt;
oder wenn sie vollkommen zu unterschiedenen Zeiten zur Welt bringt, als
ietzo gebähret sie, über etliche Wochen oder Monat wieder.

Superpurgatio, siehe Hypercatharsis.

Superscapularis, suche unter dem Titul Musculus.

Supinatores, siehe Musculus.

Supplantalia, werden die äusserlichen Mittel genannt, welche un-
ter die Fußsohlen, die Hitze in hitzigen Kranckheiten und Fiebern zu
dämpffen, geleget werden, als Sauerteig mit Senff, Saltz, Seiffe,
Salpeter etc.

Suppositorium, Glans, ein Zäpfgen, Stuhl-Zäpfgen, ist eine
harte Composition von Honig und Saltz, rund und länglicht formiret,
worunter zuweilen purgirende Pulver, als Species hierae, trochisc. Al-
handl. sal. Gemmae &c.
gemischet, alsdenn mit Oel bestrichen und in den
Hintern gestecket werden. NB. Wo sie nicht bald appliciret werden, so
verschmeltzen sie in der Lufft. Z. E. Mellis ad consistent. debit. coct.
j. adde sal. Gemmae, specier. Hier. c. Agaric. ana ßß. f. Suppositorium,
illine ol. Colocynthid. q. s. D. S.
Eröffnend Stuhl-Zäpfgen. Oder auch
Specier. Hier. picr. ß. Colocynthid. ßj. Muscerd. ßß. vitell. Ovi Num. I.
Salis j. Mellis j.
mische und koche die Massam zur rechten Consistence,
woraus Zäpfgen zu formiren sind. Man machet sonsten auch Supposi-
toria
aus Holländischen Käse oder Speck, wider die Würmer im Hin-
tern, Ascarides genannt, welche vor der Application in Milch getuncket
werden müssen.

Sup-
Z z z z z 2
SU

Supercilia, die Augen-Branen, ſind am Ende der Stirn, oben
uͤber den Augen auf beyden Seiten; dieſe bilden wegen ihrer harten
Haut einen aufgeworffenen und gleichſam von niedergedruckten Haaren
rauhen Bogen ab, welcher darzu dienlich, daß er nicht allein das Ange-
ſicht ziere, ſondern auch den vom Haupt und Stirn herabflieſſenden
Schweiß auffange, damit er ſich nicht in die Augen ſetze, und denenſel-
ben beſchwerlich ſey.

Supercilium coxendicis, ſiehe Os ischii.

Superfœtatio, ſiehe Superimprægnatio.

Supergeminalis, ſiehe Epididymis.

Superimprægnatio, die Uberſchwaͤngerung, iſt, wenn eine Frau
zu unterſchiedenen malen empfaͤnget, und deßwegen mehr dann eine Frucht
traͤget, und hernachmals die zeitige mit der unzeitigen zur Welt bringt;
oder wenn ſie vollkommen zu unterſchiedenen Zeiten zur Welt bringt, als
ietzo gebaͤhret ſie, uͤber etliche Wochen oder Monat wieder.

Superpurgatio, ſiehe Hypercatharſis.

Superſcapularis, ſuche unter dem Titul Muſculus.

Supinatores, ſiehe Muſculus.

Supplantalia, werden die aͤuſſerlichen Mittel genannt, welche un-
ter die Fußſohlen, die Hitze in hitzigen Kranckheiten und Fiebern zu
daͤmpffen, geleget werden, als Sauerteig mit Senff, Saltz, Seiffe,
Salpeter ꝛc.

Suppoſitorium, Glans, ein Zaͤpfgen, Stuhl-Zaͤpfgen, iſt eine
harte Compoſition von Honig und Saltz, rund und laͤnglicht formiret,
worunter zuweilen purgirende Pulver, als Species hieræ, trochiſc. Al-
handl. ſal. Gemmæ &c.
gemiſchet, alsdenn mit Oel beſtrichen und in den
Hintern geſtecket werden. NB. Wo ſie nicht bald appliciret werden, ſo
verſchmeltzen ſie in der Lufft. Z. E. ℞ Mellis ad conſiſtent. debit. coct.
℥j. adde ſal. Gemmæ, ſpecier. Hier. c. Agaric. ana ʒß. f. Suppoſitorium,
illine ol. Colocynthid. q. ſ. D. S.
Eroͤffnend Stuhl-Zaͤpfgen. Oder auch
℞ Specier. Hier. picr. ℥ß. Colocynthid. ʒj. Muſcerd. ʒß. vitell. Ovi Num. I.
Salis ℈j. Mellis ℥j.
miſche und koche die Maſſam zur rechten Conſiſtence,
woraus Zaͤpfgen zu formiren ſind. Man machet ſonſten auch Suppoſi-
toria
aus Hollaͤndiſchen Kaͤſe oder Speck, wider die Wuͤrmer im Hin-
tern, Aſcarides genannt, welche vor der Application in Milch getuncket
werden muͤſſen.

Sup-
Z z z z z 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0927" n="915"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">SU</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Supercilia,</hi> die <hi rendition="#fr">Augen-Branen,</hi> &#x017F;ind am Ende der Stirn, oben<lb/>
u&#x0364;ber den Augen auf beyden Seiten; die&#x017F;e bilden wegen ihrer harten<lb/>
Haut einen aufgeworffenen und gleich&#x017F;am von niedergedruckten Haaren<lb/>
rauhen Bogen ab, welcher darzu dienlich, daß er nicht allein das Ange-<lb/>
&#x017F;icht ziere, &#x017F;ondern auch den vom Haupt und Stirn herabflie&#x017F;&#x017F;enden<lb/>
Schweiß auffange, damit er &#x017F;ich nicht in die Augen &#x017F;etze, und denen&#x017F;el-<lb/>
ben be&#x017F;chwerlich &#x017F;ey.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Supercilium coxendicis,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Os ischii.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Superf&#x0153;tatio,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Superimprægnatio.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Supergeminalis,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Epididymis.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Superimprægnatio,</hi> die <hi rendition="#fr">Uber&#x017F;chwa&#x0364;ngerung,</hi> i&#x017F;t, wenn eine Frau<lb/>
zu unter&#x017F;chiedenen malen empfa&#x0364;nget, und deßwegen mehr dann eine Frucht<lb/>
tra&#x0364;get, und hernachmals die zeitige mit der unzeitigen zur Welt bringt;<lb/>
oder wenn &#x017F;ie vollkommen zu unter&#x017F;chiedenen Zeiten zur Welt bringt, als<lb/>
ietzo geba&#x0364;hret &#x017F;ie, u&#x0364;ber etliche Wochen oder Monat wieder.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Superpurgatio,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Hypercathar&#x017F;is.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Super&#x017F;capularis,</hi> &#x017F;uche unter dem Titul <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Supinatores,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Supplantalia,</hi> werden die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen Mittel genannt, welche un-<lb/>
ter die Fuß&#x017F;ohlen, die Hitze in hitzigen Kranckheiten und Fiebern zu<lb/>
da&#x0364;mpffen, geleget werden, als Sauerteig mit Senff, Saltz, Seiffe,<lb/>
Salpeter &#xA75B;c.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Suppo&#x017F;itorium, Glans,</hi> ein <hi rendition="#fr">Za&#x0364;pfgen, Stuhl-Za&#x0364;pfgen,</hi> i&#x017F;t eine<lb/>
harte <hi rendition="#aq">Compo&#x017F;ition</hi> von Honig und Saltz, rund und la&#x0364;nglicht <hi rendition="#aq">formi</hi>ret,<lb/>
worunter zuweilen <hi rendition="#aq">purgi</hi>rende Pulver, als <hi rendition="#aq">Species hieræ, trochi&#x017F;c. Al-<lb/>
handl. &#x017F;al. Gemmæ &amp;c.</hi> gemi&#x017F;chet, alsdenn mit Oel be&#x017F;trichen und in den<lb/>
Hintern ge&#x017F;tecket werden. <hi rendition="#aq">NB.</hi> Wo &#x017F;ie nicht bald <hi rendition="#aq">applici</hi>ret werden, &#x017F;o<lb/>
ver&#x017F;chmeltzen &#x017F;ie in der Lufft. Z. E. <hi rendition="#aq">&#x211E; Mellis ad con&#x017F;i&#x017F;tent. debit. coct.<lb/>
&#x2125;j. adde &#x017F;al. Gemmæ, &#x017F;pecier. Hier. c. Agaric. ana &#x0292;ß. f. Suppo&#x017F;itorium,<lb/>
illine ol. Colocynthid. q. &#x017F;. D. S.</hi> Ero&#x0364;ffnend Stuhl-Za&#x0364;pfgen. Oder auch<lb/><hi rendition="#aq">&#x211E; Specier. Hier. picr. &#x2125;ß. Colocynthid. &#x0292;j. Mu&#x017F;cerd. &#x0292;ß. vitell. Ovi Num. I.<lb/>
Salis &#x2108;j. Mellis &#x2125;j.</hi> mi&#x017F;che und koche die <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;&#x017F;am</hi> zur rechten <hi rendition="#aq">Con&#x017F;i&#x017F;tence,</hi><lb/>
woraus Za&#x0364;pfgen zu <hi rendition="#aq">formi</hi>ren &#x017F;ind. Man machet &#x017F;on&#x017F;ten auch <hi rendition="#aq">Suppo&#x017F;i-<lb/>
toria</hi> aus Holla&#x0364;ndi&#x017F;chen Ka&#x0364;&#x017F;e oder Speck, wider die Wu&#x0364;rmer im Hin-<lb/>
tern, <hi rendition="#aq">A&#x017F;carides</hi> genannt, welche vor der <hi rendition="#aq">Application</hi> in Milch getuncket<lb/>
werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">Z z z z z 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Sup-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[915/0927] SU Supercilia, die Augen-Branen, ſind am Ende der Stirn, oben uͤber den Augen auf beyden Seiten; dieſe bilden wegen ihrer harten Haut einen aufgeworffenen und gleichſam von niedergedruckten Haaren rauhen Bogen ab, welcher darzu dienlich, daß er nicht allein das Ange- ſicht ziere, ſondern auch den vom Haupt und Stirn herabflieſſenden Schweiß auffange, damit er ſich nicht in die Augen ſetze, und denenſel- ben beſchwerlich ſey. Supercilium coxendicis, ſiehe Os ischii. Superfœtatio, ſiehe Superimprægnatio. Supergeminalis, ſiehe Epididymis. Superimprægnatio, die Uberſchwaͤngerung, iſt, wenn eine Frau zu unterſchiedenen malen empfaͤnget, und deßwegen mehr dann eine Frucht traͤget, und hernachmals die zeitige mit der unzeitigen zur Welt bringt; oder wenn ſie vollkommen zu unterſchiedenen Zeiten zur Welt bringt, als ietzo gebaͤhret ſie, uͤber etliche Wochen oder Monat wieder. Superpurgatio, ſiehe Hypercatharſis. Superſcapularis, ſuche unter dem Titul Muſculus. Supinatores, ſiehe Muſculus. Supplantalia, werden die aͤuſſerlichen Mittel genannt, welche un- ter die Fußſohlen, die Hitze in hitzigen Kranckheiten und Fiebern zu daͤmpffen, geleget werden, als Sauerteig mit Senff, Saltz, Seiffe, Salpeter ꝛc. Suppoſitorium, Glans, ein Zaͤpfgen, Stuhl-Zaͤpfgen, iſt eine harte Compoſition von Honig und Saltz, rund und laͤnglicht formiret, worunter zuweilen purgirende Pulver, als Species hieræ, trochiſc. Al- handl. ſal. Gemmæ &c. gemiſchet, alsdenn mit Oel beſtrichen und in den Hintern geſtecket werden. NB. Wo ſie nicht bald appliciret werden, ſo verſchmeltzen ſie in der Lufft. Z. E. ℞ Mellis ad conſiſtent. debit. coct. ℥j. adde ſal. Gemmæ, ſpecier. Hier. c. Agaric. ana ʒß. f. Suppoſitorium, illine ol. Colocynthid. q. ſ. D. S. Eroͤffnend Stuhl-Zaͤpfgen. Oder auch ℞ Specier. Hier. picr. ℥ß. Colocynthid. ʒj. Muſcerd. ʒß. vitell. Ovi Num. I. Salis ℈j. Mellis ℥j. miſche und koche die Maſſam zur rechten Conſiſtence, woraus Zaͤpfgen zu formiren ſind. Man machet ſonſten auch Suppoſi- toria aus Hollaͤndiſchen Kaͤſe oder Speck, wider die Wuͤrmer im Hin- tern, Aſcarides genannt, welche vor der Application in Milch getuncket werden muͤſſen. Sup- Z z z z z 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/927
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 915. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/927>, abgerufen am 24.11.2024.