pavonis,Pfauen-Dreck, wird für eine sonderliche Medicin wider die Lähmung, Zittern der Glieder, Schwindel und Epilepsie recom- mandiret, biß ßj. gegeben, sonderlich wenn er die Nacht über in Wein maceriret, und hernach durch ein Tüchlein geseichet wird. Crato lobet ihn sehr, wenn er im vollen Licht gesammlet und gegeben wird.
Sterilitas, die Unfruchtbarkeit, wird sowol dem weib- als männ- lichen Geschlecht beygeleget: ist, wenn eines von beyden zum Kinder-zeugen untüchtig ist. Die Ursachen sind theils bey dem Mann, theils bey dem Weibe, theils auch bey beyden in Gegenhaltung zu suchen. Bey dem Man- ne findet sich gleich das männliche Glied, da so wol die Vitia in der Quanti- tät als Qualität beobachtet werden müssen, die Unvermögenheit, Mängel, Wäßrigkeit, Zähigkeit, Schärffe des Saamens, Gebrechen oder Mangel der Lebens-Geister. Bey dem Weibe ist die übele Constitution und Be- schaffenheit der Genitalium, wenn der Uterus gar welck ist, wie aus dem Co- lumb. de Re Anatom. Lib. XV. und Schenck. Tom. II. obs. 105. zu ersehen, wenn er wegen Krebs-Schäden etc. abgenommen, wenn die Muliebria von Natur geschlossen, oder von harter Geburth, Brand-Schäden, Pocken, Frantzosen verwachsen sind, siehe Hild. Cent. I. obs. 65. Ferner, wenn der Uterus gar zu fett, oder mit vielen Humiditäten und Schleim angefüllet oder gar zu trocken ist, wie solches den Hecticis wiederfähret, item ein Ge- brechen der Geister von Gemüths-Bewegungen, Cachexie, Wassersucht, Fieber, Scharbock, Lungen-Geschwür. Bey beyden ist die Ursach zu suchen, wenn Verehlichte in Ansehung des Alters, der Kräffte und Constitution un- gleich befunden werden, so, daß der Mann srisch und alart, die Frau aber verdrossen und träge sich im Liebes-Streit erzeigen. Die Cur der Unfrucht- barkeit ist nach den Ursachen, theils möglich, theils unmöglich. Unmög- lich ist sie bey den Männern, wenn die männliche Ruthe zu klein, gar zu dick, übel conformiret, verdrehet oder gar weg ist, wegen Unvermögenheit aus einer teuflischen Ligation oder Schwindung, oder andern gewaltthä- tigen Laesion der nervösen Corporum, Musculorum, Mangel des Saamens bey Verschnittenen, und welchen die Hoden laediret sind, item wenn alle Nahrung-gebende Materia zu andern Theilen gehet, oder wenn der Saa- me nicht spirituöse ist; bey den Weibern wenn der Uterus nicht vorhanden, oder die Mutterscheide verwachsen, am Scirrho laboriret, oder wenn er von gar zu grosser Fettigkeit gedrucket wird. Möglich aber ist die Cur bey
denen
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ST
Stenomarga, ſiehe Marga ſaxatilis.
Stercus, Dreck, Unflath, Koth ꝛc.
pavonis,Pfauen-Dreck, wird fuͤr eine ſonderliche Medicin wider die Laͤhmung, Zittern der Glieder, Schwindel und Epilepſie recom- mandiret, biß ʒj. gegeben, ſonderlich wenn er die Nacht uͤber in Wein maceriret, und hernach durch ein Tuͤchlein geſeichet wird. Crato lobet ihn ſehr, wenn er im vollen Licht geſammlet und gegeben wird.
Sterilitas, die Unfruchtbarkeit, wird ſowol dem weib- als maͤnn- lichen Geſchlecht beygeleget: iſt, wenn eines von beyden zum Kinder-zeugen untuͤchtig iſt. Die Urſachen ſind theils bey dem Mann, theils bey dem Weibe, theils auch bey beyden in Gegenhaltung zu ſuchen. Bey dem Man- ne findet ſich gleich das maͤnnliche Glied, da ſo wol die Vitia in der Quanti- taͤt als Qualitaͤt beobachtet werden muͤſſen, die Unvermoͤgenheit, Maͤngel, Waͤßrigkeit, Zaͤhigkeit, Schaͤrffe des Saamens, Gebrechen oder Mangel der Lebens-Geiſter. Bey dem Weibe iſt die uͤbele Conſtitution und Be- ſchaffenheit der Genitalium, wenn der Uterus gar welck iſt, wie aus dem Co- lumb. de Re Anatom. Lib. XV. und Schenck. Tom. II. obſ. 105. zu erſehen, wenn er wegen Krebs-Schaͤden ꝛc. abgenommen, wenn die Muliebria von Natur geſchloſſen, oder von harter Geburth, Brand-Schaͤden, Pocken, Frantzoſen verwachſen ſind, ſiehe Hild. Cent. I. obſ. 65. Ferner, wenn der Uterus gar zu fett, oder mit vielen Humiditaͤten und Schleim angefuͤllet oder gar zu trocken iſt, wie ſolches den Hecticis wiederfaͤhret, item ein Ge- brechen der Geiſter von Gemuͤths-Bewegungen, Cachexie, Waſſerſucht, Fieber, Scharbock, Lungen-Geſchwuͤr. Bey beyden iſt die Urſach zu ſuchen, wenn Verehlichte in Anſehung des Alters, der Kraͤffte und Conſtitution un- gleich befunden werden, ſo, daß der Mann ſriſch und alart, die Frau aber verdroſſen und traͤge ſich im Liebes-Streit erzeigen. Die Cur der Unfrucht- barkeit iſt nach den Urſachen, theils moͤglich, theils unmoͤglich. Unmoͤg- lich iſt ſie bey den Maͤnnern, wenn die maͤnnliche Ruthe zu klein, gar zu dick, uͤbel conformiret, verdrehet oder gar weg iſt, wegen Unvermoͤgenheit aus einer teufliſchen Ligation oder Schwindung, oder andern gewaltthaͤ- tigen Læſion der nervoͤſen Corporum, Muſculorum, Mangel des Saamens bey Verſchnittenen, und welchen die Hoden lædiret ſind, item wenn alle Nahrung-gebende Materia zu andern Theilen gehet, oder wenn der Saa- me nicht ſpirituoͤſe iſt; bey den Weibern wenn der Uterus nicht vorhanden, oder die Mutterſcheide verwachſen, am Scirrho laboriret, oder wenn er von gar zu groſſer Fettigkeit gedrucket wird. Moͤglich aber iſt die Cur bey
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Stenomarga, ſiehe Marga ſaxatilis.
Stercus, Dreck, Unflath, Koth ꝛc.
pavonis, Pfauen-Dreck, wird fuͤr eine ſonderliche Medicin
wider die Laͤhmung, Zittern der Glieder, Schwindel und Epilepſie recom-
mandiret, biß ʒj. gegeben, ſonderlich wenn er die Nacht uͤber in Wein
maceriret, und hernach durch ein Tuͤchlein geſeichet wird. Crato lobet ihn
ſehr, wenn er im vollen Licht geſammlet und gegeben wird.
Sterilitas, die Unfruchtbarkeit, wird ſowol dem weib- als maͤnn-
lichen Geſchlecht beygeleget: iſt, wenn eines von beyden zum Kinder-zeugen
untuͤchtig iſt. Die Urſachen ſind theils bey dem Mann, theils bey dem
Weibe, theils auch bey beyden in Gegenhaltung zu ſuchen. Bey dem Man-
ne findet ſich gleich das maͤnnliche Glied, da ſo wol die Vitia in der Quanti-
taͤt als Qualitaͤt beobachtet werden muͤſſen, die Unvermoͤgenheit, Maͤngel,
Waͤßrigkeit, Zaͤhigkeit, Schaͤrffe des Saamens, Gebrechen oder Mangel
der Lebens-Geiſter. Bey dem Weibe iſt die uͤbele Conſtitution und Be-
ſchaffenheit der Genitalium, wenn der Uterus gar welck iſt, wie aus dem Co-
lumb. de Re Anatom. Lib. XV. und Schenck. Tom. II. obſ. 105. zu erſehen,
wenn er wegen Krebs-Schaͤden ꝛc. abgenommen, wenn die Muliebria von
Natur geſchloſſen, oder von harter Geburth, Brand-Schaͤden, Pocken,
Frantzoſen verwachſen ſind, ſiehe Hild. Cent. I. obſ. 65. Ferner, wenn der
Uterus gar zu fett, oder mit vielen Humiditaͤten und Schleim angefuͤllet
oder gar zu trocken iſt, wie ſolches den Hecticis wiederfaͤhret, item ein Ge-
brechen der Geiſter von Gemuͤths-Bewegungen, Cachexie, Waſſerſucht,
Fieber, Scharbock, Lungen-Geſchwuͤr. Bey beyden iſt die Urſach zu ſuchen,
wenn Verehlichte in Anſehung des Alters, der Kraͤffte und Conſtitution un-
gleich befunden werden, ſo, daß der Mann ſriſch und alart, die Frau aber
verdroſſen und traͤge ſich im Liebes-Streit erzeigen. Die Cur der Unfrucht-
barkeit iſt nach den Urſachen, theils moͤglich, theils unmoͤglich. Unmoͤg-
lich iſt ſie bey den Maͤnnern, wenn die maͤnnliche Ruthe zu klein, gar zu
dick, uͤbel conformiret, verdrehet oder gar weg iſt, wegen Unvermoͤgenheit
aus einer teufliſchen Ligation oder Schwindung, oder andern gewaltthaͤ-
tigen Læſion der nervoͤſen Corporum, Muſculorum, Mangel des Saamens
bey Verſchnittenen, und welchen die Hoden lædiret ſind, item wenn alle
Nahrung-gebende Materia zu andern Theilen gehet, oder wenn der Saa-
me nicht ſpirituoͤſe iſt; bey den Weibern wenn der Uterus nicht vorhanden,
oder die Mutterſcheide verwachſen, am Scirrho laboriret, oder wenn er von
gar zu groſſer Fettigkeit gedrucket wird. Moͤglich aber iſt die Cur bey
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 897. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/909>, abgerufen am 22.11.2024.
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