Buckelts-Horn genannt; wächset gern am Ufer des Meers, hat grosse grüne und tief eingekerbete Blätter, träget Himmel-blaue Blumen, nach welchen die grünen Schötlein mit dem Saamen oder Körnern folgen. Der Saame wurde vor diesem innerlich zum purgiren gebraucht, ietzo aber gar nicht; äusserlich dienet er wider Zahn-Weh in Eßig gesotten, tödtet die Läuse, auch Ratten und Mäuse, soll auch die alten Schäden rein halten, und die Fäulniß verhüten.
Staphyle, heist auf Lateinisch so viel als Uva, eine Weintraube, und in der Physiologie bedeutet es, von wegen einiger Gleichheit, das Zäpf- lein, im Halse, davon siche Columella oder Gargareon.
Staphylepartes, ist der Name eines Chirurgischen Instruments, mit welchem das Zäpflein, wenn es zu lang, aufgehoben wird. Blancard nennet es eine Zäpfleins-Zange.
Staphyloma, ein Gewächslein oder Blatter, gleich den Wein- beer-Körnlein, findet sich recht bey dem Aug-Apfel am ersten und äusser- sten Häutlein der Augen; wird entweder von Nachlassung, Verletzung und Zerreissung desselben verursachet, oder aber, wenn nach einem kleinen Flecken der Augen der Chirurgus gleich etzend- und beissende Sachen ge- brauchet.
Status, ein Zustand oder Beschaffenheit, in welcher man sich befin- det; also ist in der Medicin
Status naturalis, oder die natürliche und gesunde Beschaffenheit des Menschens, und
Status praeternaturalis, oder die widernatürliche und kränckliche Be- schaffenheit eines Menschens, da er schon über etwas klaget. Von dem
Statu neutro, da man weder kranck, noch recht gesund ist, wollen die neuen und accuraten Medici nichts wissen.
Steatocele, ein Darm-Bruch, siehe Hernia.
Steatoma, ein Speck-Gewächs, ist groß, lind und voll schwam- micht- oder speckigter Materiae, sitzt in seinem eigenen Bläslein, findet sich meist um die Gelencke und Spann-ädrigen Theile. Wird wie Atheroma curiret, wovon an seinem Ort zu sehen.
Stegnosis, die Zusammenziehung der Pororum.
Stegnotica, siehe Adstringentia.
Stelis, siehe Abies rubra.
Stellaria argentea, siehe Tormentilla alpina.
Steno-
ST
Buckelts-Horn genannt; waͤchſet gern am Ufer des Meers, hat groſſe gruͤne und tief eingekerbete Blaͤtter, traͤget Himmel-blaue Blumen, nach welchen die gruͤnen Schoͤtlein mit dem Saamen oder Koͤrnern folgen. Der Saame wurde vor dieſem innerlich zum purgiren gebraucht, ietzo aber gar nicht; aͤuſſerlich dienet er wider Zahn-Weh in Eßig geſotten, toͤdtet die Laͤuſe, auch Ratten und Maͤuſe, ſoll auch die alten Schaͤden rein halten, und die Faͤulniß verhuͤten.
Staphyle, heiſt auf Lateiniſch ſo viel als Uva, eine Weintraube, und in der Phyſiologie bedeutet es, von wegen einiger Gleichheit, das Zaͤpf- lein, im Halſe, davon ſiche Columella oder Gargareon.
Staphylepartes, iſt der Name eines Chirurgiſchen Inſtruments, mit welchem das Zaͤpflein, wenn es zu lang, aufgehoben wird. Blancard nennet es eine Zaͤpfleins-Zange.
Staphyloma, ein Gewaͤchslein oder Blatter, gleich den Wein- beer-Koͤrnlein, findet ſich recht bey dem Aug-Apfel am erſten und aͤuſſer- ſten Haͤutlein der Augen; wird entweder von Nachlaſſung, Verletzung und Zerreiſſung deſſelben verurſachet, oder aber, wenn nach einem kleinen Flecken der Augen der Chirurgus gleich etzend- und beiſſende Sachen ge- brauchet.
Status, ein Zuſtand oder Beſchaffenheit, in welcher man ſich befin- det; alſo iſt in der Medicin
Status naturalis, oder die natuͤrliche und geſunde Beſchaffenheit des Menſchens, und
Status præternaturalis, oder die widernatuͤrliche und kraͤnckliche Be- ſchaffenheit eines Menſchens, da er ſchon uͤber etwas klaget. Von dem
Statu neutro, da man weder kranck, noch recht geſund iſt, wollen die neuen und accuraten Medici nichts wiſſen.
Steatocele, ein Darm-Bruch, ſiehe Hernia.
Steatoma, ein Speck-Gewaͤchs, iſt groß, lind und voll ſchwam- micht- oder ſpeckigter Materiæ, ſitzt in ſeinem eigenen Blaͤslein, findet ſich meiſt um die Gelencke und Spann-aͤdrigen Theile. Wird wie Atheroma curiret, wovon an ſeinem Ort zu ſehen.
Stegnoſis, die Zuſammenziehung der Pororum.
Stegnotica, ſiehe Adſtringentia.
Stelis, ſiehe Abies rubra.
Stellaria argentea, ſiehe Tormentilla alpina.
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[896/0908]
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Buckelts-Horn genannt; waͤchſet gern am Ufer des Meers, hat groſſe
gruͤne und tief eingekerbete Blaͤtter, traͤget Himmel-blaue Blumen, nach
welchen die gruͤnen Schoͤtlein mit dem Saamen oder Koͤrnern folgen.
Der Saame wurde vor dieſem innerlich zum purgiren gebraucht, ietzo
aber gar nicht; aͤuſſerlich dienet er wider Zahn-Weh in Eßig geſotten,
toͤdtet die Laͤuſe, auch Ratten und Maͤuſe, ſoll auch die alten Schaͤden
rein halten, und die Faͤulniß verhuͤten.
Staphyle, heiſt auf Lateiniſch ſo viel als Uva, eine Weintraube, und
in der Phyſiologie bedeutet es, von wegen einiger Gleichheit, das Zaͤpf-
lein, im Halſe, davon ſiche Columella oder Gargareon.
Staphylepartes, iſt der Name eines Chirurgiſchen Inſtruments, mit
welchem das Zaͤpflein, wenn es zu lang, aufgehoben wird. Blancard
nennet es eine Zaͤpfleins-Zange.
Staphyloma, ein Gewaͤchslein oder Blatter, gleich den Wein-
beer-Koͤrnlein, findet ſich recht bey dem Aug-Apfel am erſten und aͤuſſer-
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und Zerreiſſung deſſelben verurſachet, oder aber, wenn nach einem kleinen
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brauchet.
Status, ein Zuſtand oder Beſchaffenheit, in welcher man ſich befin-
det; alſo iſt in der Medicin
Status naturalis, oder die natuͤrliche und geſunde Beſchaffenheit des
Menſchens, und
Status præternaturalis, oder die widernatuͤrliche und kraͤnckliche Be-
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Statu neutro, da man weder kranck, noch recht geſund iſt, wollen
die neuen und accuraten Medici nichts wiſſen.
Steatocele, ein Darm-Bruch, ſiehe Hernia.
Steatoma, ein Speck-Gewaͤchs, iſt groß, lind und voll ſchwam-
micht- oder ſpeckigter Materiæ, ſitzt in ſeinem eigenen Blaͤslein, findet ſich
meiſt um die Gelencke und Spann-aͤdrigen Theile. Wird wie Atheroma
curiret, wovon an ſeinem Ort zu ſehen.
Stegnoſis, die Zuſammenziehung der Pororum.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 896. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/908>, abgerufen am 22.11.2024.
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