funden D. ad scat. das ist, detur ad scatulam, das Medicament solle in einer Schachtel gereichet werden.
Sceletum, ein Gerippe, ist eine Zusammenfügung der Beine, die auf eine zwar künstliche, aber doch der natürlichen nachahmende Ord- nung zusammen hängen, welche die Gestalt des Menschen, von dem die Beine genommen werden, vorstellet. Solch ein Sceletum oder Gerippe ist nöthig, weil die einmal getrockneten Beine lange unverderblich erhal- ten werden können, daß man nachgehends dieselben wie im natürlichen Stande betrachten, und in Luxationibus &c. appliciren kan.
Scelotyrbe, der Scharbock an den Füssen, wird ordinair wie der Scharbock curiret; hierunter wird auch von einigen die Mund-Fäule verstanden, davon ist Stomacace zu sehen.
Schacharilla, siehe Cortex Winteranus.
Schappan, siehe Lignum sapan.
Scherbet, Serbet oder Sorbet, ist ein Tranck, bey den Türcken gantz gemein, wird aus sauren Säfften, zum Exempel, von Berbis-Beeren, Jo- hannis-Beeren, Citronen, oder dergleichen, und Zucker, so viel als genug ist, gemacht.
Scistus, siehe Haematites.
Schoenanthum,Cameel-Stroh, bestehet aus gelben und harten Stengeln und Blättern, wie Stroh anzusehen, eines scharffen und et- was bittern, doch lieblich aromatischen Geschmacks und sehr annehmli- chen Geruchs, kommt theils aus Aegypten, theils aus Arabien und Ale- xandria über Marseille in kleinen Schachteln. Das Gewächs ist eine Art Biesen-Gras, wird dahero auch Juncus odoratus genennet, träget klei- ne geöhrte wollichte Blümlein, so selten mit kommen, weil die Cameele solche mit den obersten Gipfeln wegfressen sollen. Man findet zweyer- ley Sorten von Cameel-Stroh, feine und gemeine; jene ist Feuer- röthlich, mit vielen Blumen wohl besetzt, welche auch öffters a part kom- men, die gemeine bestehet aus blossen Stengeln und Blättern. Beyde aber müssen, so viel es möglich ist, gantz und frisch seyn, welches theils aus der röthlichen Farbe, theils aus dem aromatischen und lieblichen Ge- schmack abzunehmen. Das Cameel-Heu stärcket das Haupt und den Magen, treibet den Urin und die Menses, machet einem guten Athem; ietzo wird es am meisten zum Theriac genommen.
Scinci maxini, siehe Stinci.
Scir-
SC
funden D. ad ſcat. das iſt, detur ad ſcatulam, das Medicament ſolle in einer Schachtel gereichet werden.
Sceletum, ein Gerippe, iſt eine Zuſammenfuͤgung der Beine, die auf eine zwar kuͤnſtliche, aber doch der natuͤrlichen nachahmende Ord- nung zuſammen haͤngen, welche die Geſtalt des Menſchen, von dem die Beine genommen werden, vorſtellet. Solch ein Sceletum oder Gerippe iſt noͤthig, weil die einmal getrockneten Beine lange unverderblich erhal- ten werden koͤnnen, daß man nachgehends dieſelben wie im natuͤrlichen Stande betrachten, und in Luxationibus &c. appliciren kan.
Scelotyrbe, der Scharbock an den Fuͤſſen, wird ordinair wie der Scharbock curiret; hierunter wird auch von einigen die Mund-Faͤule verſtanden, davon iſt Stomacace zu ſehen.
Schacharilla, ſiehe Cortex Winteranus.
Schappan, ſiehe Lignum ſapan.
Scherbet, Serbet oder Sorbet, iſt ein Tranck, bey den Tuͤrcken gantz gemein, wird aus ſauren Saͤfften, zum Exempel, von Berbis-Beeren, Jo- hannis-Beeren, Citronen, oder dergleichen, und Zucker, ſo viel als genug iſt, gemacht.
Sciſtus, ſiehe Hæmatites.
Schœnanthum,Cameel-Stroh, beſtehet aus gelben und harten Stengeln und Blaͤttern, wie Stroh anzuſehen, eines ſcharffen und et- was bittern, doch lieblich aromatiſchen Geſchmacks und ſehr annehmli- chen Geruchs, kommt theils aus Aegypten, theils aus Arabien und Ale- xandria uͤber Marſeille in kleinen Schachteln. Das Gewaͤchs iſt eine Art Bieſen-Gras, wird dahero auch Juncus odoratus genennet, traͤget klei- ne geoͤhrte wollichte Bluͤmlein, ſo ſelten mit kommen, weil die Cameele ſolche mit den oberſten Gipfeln wegfreſſen ſollen. Man findet zweyer- ley Sorten von Cameel-Stroh, feine und gemeine; jene iſt Feuer- roͤthlich, mit vielen Blumen wohl beſetzt, welche auch oͤffters a part kom- men, die gemeine beſtehet aus bloſſen Stengeln und Blaͤttern. Beyde aber muͤſſen, ſo viel es moͤglich iſt, gantz und friſch ſeyn, welches theils aus der roͤthlichen Farbe, theils aus dem aromatiſchen und lieblichen Ge- ſchmack abzunehmen. Das Cameel-Heu ſtaͤrcket das Haupt und den Magen, treibet den Urin und die Menſes, machet einem guten Athem; ietzo wird es am meiſten zum Theriac genommen.
Scinci maxini, ſiehe Stinci.
Scir-
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funden D. ad ſcat. das iſt, detur ad ſcatulam, das Medicament ſolle in
einer Schachtel gereichet werden.
Sceletum, ein Gerippe, iſt eine Zuſammenfuͤgung der Beine, die
auf eine zwar kuͤnſtliche, aber doch der natuͤrlichen nachahmende Ord-
nung zuſammen haͤngen, welche die Geſtalt des Menſchen, von dem die
Beine genommen werden, vorſtellet. Solch ein Sceletum oder Gerippe
iſt noͤthig, weil die einmal getrockneten Beine lange unverderblich erhal-
ten werden koͤnnen, daß man nachgehends dieſelben wie im natuͤrlichen
Stande betrachten, und in Luxationibus &c. appliciren kan.
Scelotyrbe, der Scharbock an den Fuͤſſen, wird ordinair wie der
Scharbock curiret; hierunter wird auch von einigen die Mund-Faͤule
verſtanden, davon iſt Stomacace zu ſehen.
Schacharilla, ſiehe Cortex Winteranus.
Schappan, ſiehe Lignum ſapan.
Scherbet, Serbet oder Sorbet, iſt ein Tranck, bey den Tuͤrcken gantz
gemein, wird aus ſauren Saͤfften, zum Exempel, von Berbis-Beeren, Jo-
hannis-Beeren, Citronen, oder dergleichen, und Zucker, ſo viel als genug
iſt, gemacht.
Sciſtus, ſiehe Hæmatites.
Schœnanthum, Cameel-Stroh, beſtehet aus gelben und harten
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was bittern, doch lieblich aromatiſchen Geſchmacks und ſehr annehmli-
chen Geruchs, kommt theils aus Aegypten, theils aus Arabien und Ale-
xandria uͤber Marſeille in kleinen Schachteln. Das Gewaͤchs iſt eine
Art Bieſen-Gras, wird dahero auch Juncus odoratus genennet, traͤget klei-
ne geoͤhrte wollichte Bluͤmlein, ſo ſelten mit kommen, weil die Cameele
ſolche mit den oberſten Gipfeln wegfreſſen ſollen. Man findet zweyer-
ley Sorten von Cameel-Stroh, feine und gemeine; jene iſt Feuer-
roͤthlich, mit vielen Blumen wohl beſetzt, welche auch oͤffters a part kom-
men, die gemeine beſtehet aus bloſſen Stengeln und Blaͤttern. Beyde
aber muͤſſen, ſo viel es moͤglich iſt, gantz und friſch ſeyn, welches theils
aus der roͤthlichen Farbe, theils aus dem aromatiſchen und lieblichen Ge-
ſchmack abzunehmen. Das Cameel-Heu ſtaͤrcket das Haupt und den
Magen, treibet den Urin und die Menſes, machet einem guten Athem;
ietzo wird es am meiſten zum Theriac genommen.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 842. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/854>, abgerufen am 23.11.2024.
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