blähen der Mutter etc. tödten auch die Flöhe, in die Schlaf-Kammern oder in die Betten gestreuet.
Saturnus, wird in der Chymie das Bley genannt, und also bezeichnet.
Saturnus Philosophorum, ist das Antimonium.
Satyriasis, siehe Priapismus.
Satyrium, Orchis, Testiculus,Knaben-Kraut, wächset auf den Feldern und in Wäldern, blühet im April und Majo. Die Wurtzel stärckt die Geburts-Glieder bey Männern und Weibern, mehret den Saamen, reitzet zum Venus-Spiel, hilfft zur Empfängniß, und bringt die verlohrne Mannheit wieder. Jn Wein und Honig gesotten, ist sie wider Gebrechen und Geschwüre des Mundes gut; die eingemachte Wurtzel mehret den Saamen, und macht zum ehelichen Werck geschickt. Praeparata sind Radix condit. und Electuarium.
Saxifragia alba, Chelidonites,weisser Stein-Brech, wächst an rauhen, sandig- und steinigten Orten, blühet im Majo. Das Kraut samt der Blumen und Wurtzel brechen den Stein, treiben den Harn, Menses und Nachgeburt, dienen wider die Harn-Winde etc. Zu mercken ist, daß unter dem Namen dieses Saamens, runde und röthliche Knötgen einer Erbs groß, welche an der Wurtzel des Krauts wachsen, von den Materialisten gehalten werden.
Saxifragia rubra, siehe Filipendula.
Scabies, die Krätze, Raude, ist bey denen Practicis zweyerley, nemlich
Scabies humida, die nasse Krätze, und sicca, die trockne Krätze. Die nasse wird genannt, wenn der Leib, vornemlich die Hände, mit breiten juckenden und Eyter- vollen Bläsgen besetzet sind. Die trockene aber heisset, wenn gantz kleine Blätterlein auffchiessen, die Haut ungleich und rauh machen, und dabey unerträglich jucken. Die Ursach ist eine Schärffe des Bluts, welche mit ihrer ätzenden Krafft theils die Haut zerreisset, daher die Pustulae oder Blattern; theils die nervösen Fasern prickelt, daher das Jucken. Daß sie aber bald trocken, bald naß ist, geschiehet zufälliger Weise, nach- dem wäßrige Humores zugegen, oder nicht sind. Bey der Cur der
Krätze
SA SC
blaͤhen der Mutter ꝛc. toͤdten auch die Floͤhe, in die Schlaf-Kammern oder in die Betten geſtreuet.
Saturnus, wird in der Chymie das Bley genannt, und alſo ♄ bezeichnet.
Saturnus Philoſophorum, iſt das Antimonium.
Satyriaſis, ſiehe Priapiſmus.
Satyrium, Orchis, Teſticulus,Knaben-Kraut, waͤchſet auf den Feldern und in Waͤldern, bluͤhet im April und Majo. Die Wurtzel ſtaͤrckt die Geburts-Glieder bey Maͤnnern und Weibern, mehret den Saamen, reitzet zum Venus-Spiel, hilfft zur Empfaͤngniß, und bringt die verlohrne Mannheit wieder. Jn Wein und Honig geſotten, iſt ſie wider Gebrechen und Geſchwuͤre des Mundes gut; die eingemachte Wurtzel mehret den Saamen, und macht zum ehelichen Werck geſchickt. Præparata ſind Radix condit. und Electuarium.
Saxifragia alba, Chelidonites,weiſſer Stein-Brech, waͤchſt an rauhen, ſandig- und ſteinigten Orten, bluͤhet im Majo. Das Kraut ſamt der Blumen und Wurtzel brechen den Stein, treiben den Harn, Menſes und Nachgeburt, dienen wider die Harn-Winde ꝛc. Zu mercken iſt, daß unter dem Namen dieſes Saamens, runde und roͤthliche Knoͤtgen einer Erbs groß, welche an der Wurtzel des Krauts wachſen, von den Materialiſten gehalten werden.
Saxifragia rubra, ſiehe Filipendula.
Scabies, die Kraͤtze, Raude, iſt bey denen Practicis zweyerley, nemlich
Scabies humida, die naſſe Kraͤtze, und ſicca, die trockne Kraͤtze. Die naſſe wird genannt, wenn der Leib, vornemlich die Haͤnde, mit breiten juckenden und Eyter- vollen Blaͤsgen beſetzet ſind. Die trockene aber heiſſet, wenn gantz kleine Blaͤtterlein auffchieſſen, die Haut ungleich und rauh machen, und dabey unertraͤglich jucken. Die Urſach iſt eine Schaͤrffe des Bluts, welche mit ihrer aͤtzenden Krafft theils die Haut zerreiſſet, daher die Puſtulæ oder Blattern; theils die nervoͤſen Faſern prickelt, daher das Jucken. Daß ſie aber bald trocken, bald naß iſt, geſchiehet zufaͤlliger Weiſe, nach- dem waͤßrige Humores zugegen, oder nicht ſind. Bey der Cur der
Kraͤtze
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SA SC
blaͤhen der Mutter ꝛc. toͤdten auch die Floͤhe, in die Schlaf-Kammern
oder in die Betten geſtreuet.
Saturnus, wird in der Chymie das Bley genannt, und alſo ♄
bezeichnet.
Saturnus Philoſophorum, iſt das Antimonium.
Satyriaſis, ſiehe Priapiſmus.
Satyrium, Orchis, Teſticulus, Knaben-Kraut, waͤchſet auf den
Feldern und in Waͤldern, bluͤhet im April und Majo. Die Wurtzel
ſtaͤrckt die Geburts-Glieder bey Maͤnnern und Weibern, mehret den
Saamen, reitzet zum Venus-Spiel, hilfft zur Empfaͤngniß, und bringt
die verlohrne Mannheit wieder. Jn Wein und Honig geſotten, iſt ſie
wider Gebrechen und Geſchwuͤre des Mundes gut; die eingemachte
Wurtzel mehret den Saamen, und macht zum ehelichen Werck geſchickt.
Præparata ſind Radix condit. und Electuarium.
Saxifraga, Stein-zermalmende Artzneyen, ſiehe Lithontriptica.
Saxifraga lutea, ſiehe Melilotus.
Saxifragia alba, Chelidonites, weiſſer Stein-Brech, waͤchſt an
rauhen, ſandig- und ſteinigten Orten, bluͤhet im Majo. Das Kraut ſamt
der Blumen und Wurtzel brechen den Stein, treiben den Harn, Menſes
und Nachgeburt, dienen wider die Harn-Winde ꝛc. Zu mercken iſt,
daß unter dem Namen dieſes Saamens, runde und roͤthliche Knoͤtgen
einer Erbs groß, welche an der Wurtzel des Krauts wachſen, von den
Materialiſten gehalten werden.
Saxifragia rubra, ſiehe Filipendula.
Scabies, die Kraͤtze, Raude, iſt bey denen Practicis zweyerley,
nemlich
Scabies humida, die naſſe Kraͤtze, und
ſicca, die trockne Kraͤtze. Die naſſe wird genannt,
wenn der Leib, vornemlich die Haͤnde, mit breiten juckenden und Eyter-
vollen Blaͤsgen beſetzet ſind. Die trockene aber heiſſet, wenn gantz kleine
Blaͤtterlein auffchieſſen, die Haut ungleich und rauh machen, und dabey
unertraͤglich jucken. Die Urſach iſt eine Schaͤrffe des Bluts, welche mit
ihrer aͤtzenden Krafft theils die Haut zerreiſſet, daher die Puſtulæ oder
Blattern; theils die nervoͤſen Faſern prickelt, daher das Jucken.
Daß ſie aber bald trocken, bald naß iſt, geſchiehet zufaͤlliger Weiſe, nach-
dem waͤßrige Humores zugegen, oder nicht ſind. Bey der Cur der
Kraͤtze
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 838. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/850>, abgerufen am 22.11.2024.
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